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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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können sich nicht beklagen, sie seien ohne Verteidigung, wenn sie es sich nicht anders aussuchen.«
   Der Legat ließ seinen Blick nachdenklich auf Dyan ruhen und sagte: »Ihre Waffenlosigkeit, Lord Ardais, steht im Einklang mit unseren Gesetzen. Wir haben entschieden etwas dagegen, was sich auch in unseren Gesetzen widerspiegelt, Leute mit Schwertern oder Messern aufzuschlitzen.«
   Hastur sagte grob: »Behauptet Ihr etwa, Sir, daß ein Mann weniger tot ist, wenn man ihn aus sicherer Entfernung ohne sichtliches Blutvergießen umbringt? Ist der Tod sauberer, wenn er von einem Mann verursacht wird, der sich selbst nicht in Gefahr bringt?« Selbst durch meine Barrieren hindurch spürte ich seinen heftigen Schmerz so deutlich, daß es wie eine lange Klage wirkte. Ich wußte, daß er an seinen eigenen Sohn dachte, den geschmuggelte Waffen in Fetzen zerrissen hatten. Er war von einem Mann getötet worden, dessen Gesicht er niemals gesehen hatte. Dieser Schmerzschrei war so eindringlich, daß ich sah, wie Danilo, der reglos hinter Lord Edric stand, seine Hände so zusammenballte, daß die Knöchel bläulich anliefen. Mein Vater sah blaß und zittrig aus; Regis bewegte die Mundwinkel und schlug heftig mit den Augenlidern, und ich fragte mich, wie die Terraner den großen Schmerz nicht wahrnehmen konnten. Doch Hasturs Stimme klang fest und verriet den Fremden nichts. »Wir haben die Waffen von Feiglingen gebannt, um sicherzugehen, daß jeder Mann, der töten will, das Blut seines Opfers fließen sehen muß und in Gefahr gerät, sein eigenes Leben zu verlieren, wenn nicht durch die Hände des Opfers selbst, dann aber durch die seiner Verwandten und seiner Familie.«
   Der Legat sagte: »Jene Episode wurde vor langer Zeit abgeschlossen, Lord Regent, doch ich erinnere Euch, daß wir bereit waren, unseren Mann anzuklagen, weil er Euren Wachmann getötet hatte. Wir konnten ihn allerdings nicht der Verfolgung der Familie des Toten aussetzen, insbesondere deshalb nicht, weil klar war, daß der Wachmann ihn als erster provoziert hat.«
   »Jeder Mann, der sich bei einem so belanglosen Vorfall provoziert fühlt, sollte damit rechnen, herausgefordert zu werden«, sagte Dyan. »Doch Eure Männer verstecken sich hinter Euren Gesetzen und geben ihre eigene persönliche Verantwortlichkeit preis. Mord ist eine Privatangelegenheit und nichts für die Gesetze.«
   Der Legat sah ihn mit einem Blick an, der offenes Unbehagen gezeigt hätte, wäre er weniger kontrolliert gewesen. »Unsere Gesetze wurden durch Übereinstimmung und Konsensus geschaffen, und ob Ihr sie für gut befindet oder nicht, Lord Ardais, sie sind nicht dafür gemacht, Mord zu einer Art privater Blutrache in Form individueller Duelle zu machen. Doch dies steht nicht zur Debatte.«
   Ich bewunderte seine Kontrolle und die feste Art, in der er Dyan zurechtwies. Meine Gedankenbarrieren, die durch Hasturs Wut geschwächt waren, sanken immer tiefer. Ich konnte Dyans Verachtung fast wie ein spöttisches Schnauben vernehmen.
   Ich stärkte meine Barrieren ein wenig, als Hastur Dyan erneut zum Schweigen brachte und ihn erinnerte, daß der betreffende Vorfall vor längerer Zeit geregelt worden war. »Nicht geregelt«, schnarrte Dyan, »sondern unter den Teppich gekehrt.« Doch Hastur schnitt ihm streng das Wort ab und bestand darauf, wichtigere Dinge zu bereden. Als ich der Diskussion wieder folgen konnte, sagte der Legat gerade: »Lord Hastur, dies ist eine ethische Frage und keineswegs eine rechtliche. Wir setzen das Gesetz der Comyn dort durch, wo die Hoheit der Comyn gilt. In Caer Donn und den Hellers, wo die Gesetze von Lord Aldaran gemacht wurden, vertreten wir das, was er verlangt. Wenn er sich nicht bemüßigt fühlt, das Abkommen so hoch zu halten, wie Ihr es schätzt, ist es nicht unsere Sache, ihn dazu zu bringen - und, mein Lord, auch nicht die Eure.«
   Callina Aillard sagte mit ruhiger, klarer Stimme: »Mr. Ramsay, das Abkommen ist kein Gesetz in Eurem Sinne. Ich habe den Eindruck, keiner von uns weiß genau, was der andere meint, wenn er Gesetz sagt. Das Abkommen ist die ethische Grundlage für die Darkovaner Kultur und Geschichte seit Hunderten von Jahren; weder Kermiac von Aldaran noch irgendein anderer Mann auf Darkover hat irgendein Recht, es zu mißachten oder es nicht zu befolgen.«
   Ramsay sagte: »Diesen Punkt müßt Ihr mit Aldaran selbst diskutieren, meine Lady. Er ist nicht Untertan des Reiches, und ich habe keine Autorität

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