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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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über ihn. Wenn Ihr wollt, daß er das Abkommen einhält, müßt Ihr ihn dazu bringen.«
   Nun ergriff Edric Ridenow zum ersten Mal das Wort. Er sagte: »Es ist Eure Verantwortlichkeit, Ramsay, die Substanz Eures Abkommens auf unserer Welt aufrechtzuerhalten. Habt Ihr im Sinn, wegen einer Kleinigkeit diese Pflicht abzuschütteln?«
  »Ich schüttele keine Verantwortlichkeit ab, die zu meinen Pflichten gehört, Lord Serrais«, gab dieser zurück, »doch es gehört nicht zu meinen Pflichten, Eure Mißverständnisse mit Aldaran zu regeln. Mir scheint, daß dies einen Übergriff auf die Verantwortlichkeiten der Comyn bedeuten würde.«
   Wieder öffnete Dyan den Mund, doch Hastur bedeutete ihm zu schweigen. »Ihr braucht mich nicht über unsere Verantwortlichkeiten zu unterrichten, Mr. Ramsay. Das Abkommen des Imperiums mit Darkover und der Status des Raumhafens wurden mit den Comyn ausgehandelt und nicht mit Kermiac von Aldaran. Ein Punkt des Abkommens lautet, daß das Imperium hier vertreten wird; und wir meinten Vertretung nicht nur in den Domänen, sondern auf ganz Darkover. Ich setze nur ungern Drohungen ein, Sir, aber wenn Ihr auf Eurem Recht besteht, Euer eigenes Abkommen zu verletzen, läge es innerhalb meiner Befugnis, den Raumhafen zu schließen, bis das Abkommen in jedem Detail eingehalten wird.«
   Der Legat antwortete: »Sir, das wäre unvernünftig. Ihr habt selbst gesagt, daß das Abkommen kein Gesetz, sondern eine ethische Empfehlung darstellt. Auch ich drohe nicht gerne, aber wenn Ihr diesen Weg einschlagt, bin ich sicher, daß meine nächsten Befehle von dem Verwaltungszentrum lauten würden, ein neues Abkommen mit Kermiac von Aldaran auszuhandeln und das Hauptquartier des Reiches nach Caer Donn zu verlegen, wo wir nicht von den Skrupeln der Comyn behelligt werden.«
   Hastur sagte mit bitterem Ton: »Ihr sagt, es sei Euch verboten, bei regionalen politischen Entscheidungen Stellung zu beziehen. Merkt Ihr, daß dies bedeuten würde, die gesamte Macht des terranischen Imperiums gegen die Existenz des Abkommens zu legen?«
   »Ihr laßt mir keine Wahl, Sir.«
   »Ihr wißt bestimmt, daß ein solcher Schritt Krieg bedeuten würde, oder? Ein Krieg, den nicht die Comyn verursacht haben. Denn wenn man das Abkommen einmal außer Kraft gesetzt hat, würde ein Krieg unvermeidlich werden. Wir haben seit vielen Jahren keinen Krieg mehr gehabt. Sicher, es gab kleinere Auseinandersetzungen. Aber die Durchsetzung des Abkommens hat solche Konfrontationen in vernünftigen Grenzen gehalten. Wollt Ihr die Verantwortung für eine andere Art von Krieg übernehmen?«
   »Natürlich nicht«, sagte Ramsay. Er war kein Telepath, und seine Gefühle waren verschwommen, doch ich merkte, daß er bekümmert war. Dieser Kummer ließ mich ihn ein wenig mehr mögen. »Wer würde das schon?«
   »Und dennoch würdet Ihr Euch hinter Euren Gesetzen und Befehlen und Vorgesetzten verstecken und Eure Welt wieder in einen Krieg werfen? Wir kennen die Zeitalter des Chaos, Ramsay, und das Abkommen hat sie beendet. Bedeutet Euch das gar nichts?«
   Der Terraner blickte Hastur geradeheraus an. Ich verspürte eine merkwürdige geistige Vorstellung, einen Blitz, den ich von irgend jemandem im Raum aufgefangen hatte, daß sie wie zwei massive Türme waren, die sich gegenüberstanden, wie Schloß Comyn und das Hauptquartier der Terraner sich im Tal gegenüberstanden, gigantische Gestalten in Rüstung für einen Zweikampf. Das Bild wurde verschwommen und löste sich auf, und zurück blieben zwei alte Männer, beide mächtig, beide von hartnäckiger Integrität erfüllt, jeder sein Bestes für seine Seite wollend. Ramsay sagte: »Es bedeutet mir sehr viel, Lord Hastur. Ich will offen mit Euch sein. Wenn es hier einen größeren Krieg gäbe, bedeutete dies, die Handelsstädte zu schließen, um sicherzugehen, unsere Gesetze gegen Einmischungen von außen zu bewahren. Ich möchte nicht, daß der Raumhafen nach Caer Donn verlegt wird. Er wurde hier vor nun mehr vielen Jahren errichtet. Als uns die Comyn diesen besseren Ort anboten, hier in der Ebene von Thendara, waren wir nur zu froh, die Arbeiten in Caer Donn aufgeben zu können, außer für den Handel und bestimmte Transportgüter. Thendara war für beide Seiten von Vorteil. Wenn wir gezwungen würden, zurück nach Caer Donn zu gehen, müßten wir sämtlichen Verkehr neu regeln und unser Hauptquartier in den Bergen errichten, wo das Klima für Terraner schwerer auszuhalten

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