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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hatten noch genug Nahrung, um eine Mahlzeit während der Nacht im Paß zu uns zu nehmen, ansonsten gerade noch ein paar Decken, Seile und Sonnenbrillen. Ich gab den Befehl, alles andere einfach liegenzulassen.
   Der Weg wurde von nun an schwieriger. Die Sonne sank, und der Abendwind war eisig. Beinahe jeder von uns hatte irgendeine Verletzung, die ihn am Klettern hinderte. Kyla war zwar blaß und steif, schenkte sich jedoch nichts. Kendricks litt aufgrund der großen Höhe an Schwindelanfällen. Ich half ihm, so gut es eben ging, aber da meine Hand sich immer mehr versteifte und ich selbst auch nicht gerade völlig beieinander war, war das nicht viel.
   Einmal hingen wir wie krabbelnde Käfer flach an einer Felswand und suchten nach Möglichkeiten, einen Halt für Hände und Füße zu finden. Für mich war es bisher Ehrensache gewesen, die Führung zu übernehmen, und so tat ich es; aber als wir die zehn Meter hohe Wand endlich hinter uns gebracht hatten und über einen Sims kletterten, von dem aus wir den Weg wieder aufnehmen konnten, hätte ich meine Position liebend gern abgegeben. Als wir alle auf dem Sims waren und uns versammelten, tauschte ich den Platz mit dem erfahrenen Lerrys, der sich als talentierter als mancher professionelle Bergsteiger entpuppt hatte.
   »Mir war«, sagte er, »als hätten Sie von einem Weg gesprochen.«
   Ich versuchte meine Lippen zu einem Grinsen zu verziehen, glaubte aber, daß mir dies nicht ganz gelang. »Für die Waldläufer ist es immer noch ein Super-Highway. Und sonst kommt niemand über diesen Weg.«
   Wir bewegten uns jetzt langsam über den schneebedeckten Boden dahin; ein- oder zweimal mußten wir uns durch Verwehungen schlagen, und ein anderes Mal verwehrte uns ein zwanzigminütiger Schneesturm dermaßen die Sicht, daß uns nichts anderes übrigblieb, als uns an den Sims zu klammern und uns dem eisigen Wehen des Windes entgegenzustemmen.
   Wir biwakierten in dieser Nacht in einer Felsspalte, die vom Schnee freigeweht worden war und ein Stück oberhalb der Baumgrenze lag, wo sich lediglich einige borstige, unverwüstliche Dornenbüsche halten konnten.
   Einige davon rissen wir aus, stapelten sie als Windschutz auf und legten uns hinter ihnen zum Schlaf nieder; aber jeder von uns dachte mit schmerzlichem Bedauern an die bequemen Ausrüstungsgegenstände, die wir zurückgelassen hatten.
   Jene Nacht ist in meiner Erinnerung die schlimmste, an die ich zurückdenken kann. Abgesehen von dem leichten Klingeln in meinen Ohren, machte die Höhe mir nichts aus, aber den anderen ging es nicht einmal annähernd so gut. Der größte Teil der Männer litt unter unsäglichen Kopfschmerzen, und was Kyla anbetraf, so schien die Wunde ebenfalls weit mehr zu schmerzen, als sie zugab. Kendricks’ Bergkrankheit hatte sich zur höchstmöglichen Form entwickelt; er hatte starke Krämpfe und mußte sich übergeben. Obwohl die Schwierigkeiten der anderen mir recht nahegingen, gab es nichts, das ich hätte tun können; die einzigen Mittel gegen die Bergkrankheit wären Sauerstoff oder der Abstieg gewesen - aber keines von beiden war für uns praktikabel.
   Als der Wind seinen Höhepunkt überschritt, schlossen wir uns zu Paaren zusammen und teilten sowohl die Decken als auch unsere Körperwärme miteinander. Bevor ich mich zu Kendricks legte, sah ich mich noch einmal in unserer Höhle um und sah, daß das Mädchen allein und etwas abseits von den anderen lag. Ich wollte etwas sagen, aber Kendricks kam mir zuvor.
   »Du kriechst besser mit unter unsere Decke, Mädchen«, meinte er und fügte kühl, aber nicht unfreundlich hinzu: »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, daß uns irgendwelche komischen Anwandlungen überfallen.«
   Kyla bedachte mich mit einem ansatzweisen Lächeln, und mir wurde plötzlich klar, daß sie mich auf der darkovanischen Seite eines Witzes sah, der sich gegen diesen großen Mann, der keinerlei Ahnung von der hiesigen Etikette hatte, richtete. Aber ihre Stimme war kühl und klar, als sie »Darüber mache ich mir keine Sorgen« sagte und ihren schweren Umhang löste, bevor sie zwischen uns in unser Deckennest kroch.
   Ich fühlte mich schmerzlich beengt und fror trotz der wärmeentwickelnden Überwürfe. Wir schmiegten uns eng aneinander, und Kylas Kopf ruhte auf meiner Schulter. Ich fühlte, wie sie im Halbschlaf, nach Wärme suchend, näher an mich heranrückte, und stellte bei mir fest, daß es mir gefiel und ihr Verhalten mich

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