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Darkover 19 - Retter des Planeten

Titel: Darkover 19 - Retter des Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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glücklich machte. Eine gewöhnliche Frau hätte das Angebot, die Decken mit zwei fremden Männern zu teilen, zurückgewiesen - und sei es auch nur, um die Formen zu wahren. Mir wurde klar, daß Kylas Geschlecht viel mehr an Aufmerksamkeit zuteil geworden wäre, hätte sie sich so verhalten, anstatt sachlich zu reagieren und zu handeln wie ein Mann.
   Sie zitterte erbärmlich, und ich sagte: »Schmerzt Ihre Seite? Oder frieren Sie?«
   »Ein bißchen. Es ist lange her, seit ich mich in Höhen wie diesen aufgehalten habe. Aber was mich wirklich bewegt - ich muß ständig an diese Frauen denken.«
   Kendricks hustete und bewegte sich unruhig. »Ich verstehe nicht… Diese Geschöpfe, die uns angriffen… Waren das Frauen?«
   Ich gab ihm eine kurze Erklärung. »Wie überall, werden auch bei den Leuten des Himmelsvolkes mehr weibliche als männliche Exemplare geboren. Aber das Leben der Waldläufer verläuft in dermaßen ausgeglichenen Bahnen, daß sie keinen Platz für überzählige Frauen in ihren Nestern - den Städten - haben. Wenn also ein Mädchen des Himmelsvolkes zur Frau wird, wird es von den anderen Frauen mit Tritten und Schlägen aus der Stadt vertrieben und muß sich im Wald einen Unterschlupf suchen, bis ein Mann ihr folgt, ein Angebot macht und sie zu sich nimmt. Von diesem Tag an kann sie zwar nie wieder fortgejagt werden, aber wenn sie keine Kinder gebärt, kann sie dazu gezwungen werden, den anderen Frauen des Mannes zu Diensten zu sein.«
   Kendricks gab einen verächtlichen Ton von sich.
   »Sie halten es für grausam«, sagte Kyla mit unerwarteter Leidenschaft, »aber sie können in den Wäldern leben und sich von ihnen ernähren, ohne verhungern und sterben zu müssen. Viele der Mädchen leben lieber in den Wäldern als in einem Nest und verjagen jeden Mann, der sich ihnen auch nur nähert. Wir, die wir uns Menschen nennen, haben für unsere überzähligen Frauen meistens weit weniger Vorsorgebereitschaft übrig.«
   Sie schwieg und stöhnte wie unter Schmerzen. Von einem nichtssagenden Grunzen abgesehen, gab Kendricks keine Antwort. Um mich davon abzuhalten, Kyla zu streicheln, riß ich mich zusammen, dachte an das, was sie war, und sagte schließlich: »Wir sind jetzt besser still. Wenn wir schon nicht schlafen, sollen es wenigstens die anderen tun.«
   Kurz darauf hörte ich Kendricks schnarchen und Kylas Atem regelmäßiger werden. Schläfrig fragte ich mich, welche Gefühle wohl Jay in dieser Situation bewegt haben würden, wenn er, der Darkover haßte und jeden Kontakt mit anderen menschlichen Wesen mied, sich plötzlich von einer darkovanischen Amazone und einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Rauhbeinen umgeben sah. Ich wischte den Gedanken beiseite, denn ich fürchtete mich davor, ihn auf diese Weise irgendwie wieder zum Leben zu erwecken.
   Aber um die Tatsache zu verdrängen, daß der Kopf dieser Frau auf meiner Brust lag und ihr warmer Atem meinen nackten Hals streichelte, mußte ich an irgend etwas denken. Nur mit größter Willensanstrengung schaffte ich es, mich davon abzuhalten, meine Hand über ihre warmen, sich unter dem dünnen Pullover abzeichnenden Brüste zu legen. Ich stellte mir die Frage, wieso Forth mich undiszipliniert genannt hatte. Ich konnte es einfach nicht riskieren, meine Autorität als Bergführer dadurch zu untergraben, indem ich unserer vertraglich angeheuerten Führerin zu nahe rückte - mochte sie nun eine Amazone oder sonst jemand sein.
   Irgendwie schien das Mädchen zum Angelpunkt meiner Gedanken zu werden. Sie gehörte weder zum Bereich des Terranischen Hauptquartiers, noch war sie sonst ein Teil jener Welt, die Jay Allison gekannt haben mochte. Sie gehörte ganz und gar zu Jason, zu meiner Welt. Zwischen Schlafen und Wachen verlor ich mich in einem Traum, in dem ich vogelgleich zwischen den Baumstraßen dahinflog und der fernen Gestalt eines Mädchens hinterhereilte, das man am gleichen Tag mit Schlägen und Flüchen aus dem Nest vertrieben hatte. Irgendwo im Blattwerk würde ich es finden, und wir würden zusammen in die Stadt zurückkehren, ihr Haar geschmückt mit der roten Blütenkette einer Auserwählten, und die gleichen Frauen, die sie mit Steinwürfen fortgetrieben hatten, würden sich versammeln und sie nach ihrer Rückkehr willkommen heißen. Die Frau, die vor mir dahinflog, sah sich mit Kylas Augen nach mir um; dann verwandelte sich ihre Gestalt, und Dr. Forth versperrte mir den Weg, und der Äskulapstab, der

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