Darkover 19 - Retter des Planeten
spielt und sehr realistisch ein Institut für Parawissenschaften vorstellt, in welchem Versuchspersonen Drogen zur Bewußtseinserweiterung verabreicht bekommen. (Das Haus zwischen den Welten) . Die Hauptperson, ein mit mäßigen PSI-Kräften begabter junger Mann, gerät unversehens in eine Parallelwelt zu seiner Realität, wo er als »Zwischenwesen« für Aufregung sorgt.
Dann sei noch besonders auf den Band Die Matriarchen von Isis verwiesen, der von der wissenschaftlichen Expedition eines Paares auf einen matriarchalisch regierten Planeten handelt. Eigentlich ist »er« der Hauptforscher, »sie« nur seine Gehilfin und Ehefrau. Um aber überhaupt Erlaubnis zu erhalten, auf Isis graben zu können, müssen sie - nach außen - die Rollen tauschen: »Sie« wird mit allen Ehren empfangen und den Matriarchinnen vorgestellt, »er« muß als geduldetes Anhängsel ins »Männerhaus«. So ist der Konflikt bereits angelegt, als unterdrückte, verletzte Männlichkeit und weibliches Schuldbewußtsein zusammentreffen. Hier sei daran erinnert, daß dies der Roman war, der als zu »un-feministisch« für das Seminar »Feministische Utopien« abgelehnt wurde.
Doch nun zu Darkover. Das Konzept ihrer Welt ist bereits in frühen Werken wie z. B. Das Weltraumtor (1961) angelegt. Dort gibt es schon Kristalle (Matrizes), die telepathische Kräfte bündeln und/oder aktivieren.
Doch erst in Die blutige Sonne (1964) entsteht die darkovanische Gesellschaft deutlicher vor den Augen der Leserin/des Lesers, wenn auch noch viele Fragen, z. B. nach der sozialen Struktur der Bevölkerung und ökonomischen Basis der Comyn, offenbleiben. In diesem Roman spielt die Auseinandersetzung mit dem terranischen Erbteil Darkovers eine wichtige Rolle. Es geht um die Frage, ob Vorurteile einen Menschen daran hindern können, seinen Fähigkeiten entsprechend unter seinesgleichen zu leben.
Marion Zimmer Bradley hat keinen Zyklus im engeren Sinne geschrieben wie z. B. Ursula K. LeGuin mit ihrer »Erdsee-Trilogie« oder Anne McCaffrey mit ihrer »Drachenserie«, in welchen sich Personen von Teil zu Teil weiterentwickeln und die Zeit auf den Inseln und auf Pern chronologisch fortschreitet. Mit Darkover ist es anders. Die Autorin begann »irgendwo« in der Geschichte des Planeten zu schreiben. Personen entstanden, Orte wurden beschrieben. Beim nächsten Darkover-Roman griff sie vielleicht eine Nebenperson an einem Nebenschauplatz auf, ließ vormalige Hauptpersonen am Rande mitagieren. Dazu verlagerte sie das Geschehen in eine frühere oder spätere Zeit der Geschichte - wie es ihr gerade gefiel. So entstand irgendwann das Bedürfnis danach - von den Fans wie auch ihr selbst - zu erfahren, wie genau die Anfänge Darkovers gewesen waren. Was hatte es mit dem oft erwähnten terranischen Raumschiff auf sich, das so unfreiwillig landete? Sie setzte sich an den Schreibtisch, fing an zu schreiben, und Landung auf Darkover (1972) entstand.
So ist jeder Darkover-Roman aus sich heraus verständlich und kann für sich genommen gelesen werden.
Daß die Frage nach der Reihenfolge der Romane die Gemüter bewegt, zeigt sich daran, daß die Friends of Darkover , eine Gruppe von der gleich noch die Rede sein wird, eigens eine Publikation dazu herausgab. Die Antwort der Friends ist schlicht: Es muß nicht unbedingt nach Darkover-Chronologie gelesen werden, die natürlich schon minutiös von Fans ausgearbeitet wurde, sondern besser nach dem Erscheinungsdatum. Das leuchtet ein, da Marion Zimmer Bradley selbst ihre früheren Werke für »jugendliche Schreibarbeit« hält, die sie teilweise neu überarbeitete oder gänzlich umschrieb, wie sie es z. B. mit Das Schwert des Aldones tat, dessen neue Fassung den Titel Sharras Exil trägt.
Ein Rezept, um sich an Darkover anzunähern, gibt in eben jenem Papier ein New Yorker Buchhändler: »Geh in den Laden, nimm irgendeines - und lies!«
Da die Romane häufig in unterschiedlichen historischen Epochen der Welt der roten Sonne spielen, tauchen Personen manchmal als alte Frauen, dann als junge Mädchen oder Ehefrauen auf. Was natürlich die Fans reizt, alle Romane in Beziehung zu setzen - und die Autorin auf Widersprüche (!) in Handlungsabläufen, Charakterzügen oder anderen Gegebenheiten hinzuweisen(!). Wie in dem folgenden Beispiel aus der Zeitschrift der Friends of Darkover:
Frage eines Fans:
»Habe gerade Die Kräfte der Comyn gelesen und bin verstört über zwei Ungereimtheiten… : Bei ihrem
Weitere Kostenlose Bücher