Darkover 19 - Retter des Planeten
Texte von ihm:
- Das Gemini Problem: Das endgültige Essay über Darkover von der einen Person (außer MZB), die es wissen muß…
In regelmäßigen Abständen finden Wettbewerbe um die besten Amateur-Kurzgeschichten über Darkover statt. Diese werden von einer Kommission bewertet, der auch die Erschafferin der Welt der roten Sonne angehört. Als Kriterien wurden formuliert:
- schriftstellerische Technik,
- Authentizität betreffs des Darkover-Hintergrundes,
- Lesevergnügen.
Die als gut und sehr gut bewerteten Stories werden zum Teil im Fan-Magazin Starstone veröffentlicht oder aber in besonderen Kurzgeschichten-Anthologien, von denen bereits drei in deutscher Übersetzung vorliegen: »Der Preis der Bewahrerin«, »Das Schwert des Chaos« und »Freie Amazonen von Darkover«. Auch Marion Zimmer Bradley schreibt für diese Anthologien Kurzgeschichten, die für sie eine relativ ungewohnte literarische Gattung darstellen.
Manche Fan-Darkover-Geschichten entstanden dadurch, daß in irgendeinem Roman das Schicksal irgendeiner Nebenperson erwähnt wurde. Dies wieder reizte junge Schriftstellerinnen, diesen »dunklen Fleck« mit ihrer Phantasie auszufüllen. Als Beispiel sei eine Episode aus dem Roman Die zerbrochene Kette erwähnt. Magda, die sich als Amazone verkleidete, debattiert mit anderen die Frage, ob es richtig war, einige Prostituierte, die sich als Freie Amazonen ausgaben und so - angeblich - Unehre auf die Schwesternschaft gebracht hatten, mit Schlägen zu bestrafen. Einige Frauen meinen, »diese« seien zu faul, sich ehrlich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, andere meinen, daß »diese« nicht freiwillig Huren geworden seien.
Mit den Worten: »Es gibt immer eine Alternative« wird die Episode abrupt beendet.
Und genau diese Szene ließ Patricia Mathews nicht ruhen. Sie schrieb die Geschichte. »There Is Always an Alternative«, die in der Anthologie Der Preis der Bewahrerin abgedruckt ist, um zu zeigen, daß es vielleicht gerade solche durch das Schicksal erniedrigten Frauen waren, die sich als erste in Schwesternschaften zusammenschlossen und die mehr verdienen als die Abscheu der Mit-Schwestern.
An dieser Stelle sei auf ein Problem eingegangen, das Marion Zimmer Bradley in dem bereits vielzitierten Vorwort zu eben dieser Anthologie selbst anspricht:
»Einige Kritiker haben sich beunruhigt über die Möglichkeit geäußert, ich könnte womöglich meine schmachtenden Fans ausbeuten, ihre Ideen stehlen oder ihre Arbeiten in späteren Romanen mitbenutzen. Diese Sorge ist absolut unbegründet, wenn man davon absieht, daß alles, was ich lese, irgendwie seinen Weg in mein Unterbewußtsein findet und sich dort einer totalen Umwälzung unterzieht, wobei sich grobe Ideen zu Literatur formen.«
Aber sie ist ehrlich genug zuzugeben:
»Natürlich erhalte ich Ideen von meinen jungen Fans, so wie ich ihnen welche gebe. Und was das Stehlen von Ideen betrifft, so habe ich selbst genug eigene… «
Und weiter:
»Wenn ich jemals Gebrauch von den Texten eines Fans machen sollte, so werden diese nach der Reise durch meinen eigenen persönlichen Traum-Raum so verändert und umgewandelt sein, daß sogar ihre Urheberin niemals ihre eigene Idee wiedererkennen wird, so fremdartig wird sie sein, wenn ich damit fertig bin!«
Es macht ihr auch nichts aus, wenn Fans in »ihrer« Welt schreiben:
»… wer bin ich denn, die Tore zuzuschlagen und mit grober Stimme zu verlangen, sie sollten ihre eigene Welt aufbauen? Wenn sie dazu fähig sind, so werden sie es eines Tages tun.«
Marion Zimmer Bradley ermutigt vielmehr ihre Fans, ist aber sehr kritisch mit eingesandten Texten, da sie den jungen Schriftstellerinnen/Schriftstellern die Fehler ersparen möchte, die sie selbst in ihrer Jugendzeit - unangeleitet - machte.
Gefährliche Spiele
Wie stark in den USA die Resonanz auf Darkover ist, wie groß die Bereitschaft, sich auf Phantasiewelten einzulassen und damit Gedankengänge und sogar Verhaltensweisen zu übernehmen, zeigt folgendes Beispiel aus Newsletter No. 26.
Marion Zimmer Bradley geht dabei in einem zweiseitigen Autoren-Plädoyer auf die Gefahr ein, sich in (s)einer Phantasiewelt zu verschanzen und somit den Kontakt zur Außenwelt, zur Realität zu verlieren.
Sie bezieht dies nicht auf junge Frauen, die sie eigens erwähnt, die sich z. B. neue Amazonen-Namen geben und daraus und aus dem Kontakt untereinander Kraft schöpfen, ihr Leben zu verändern, sich scheiden zu lassen oder bei
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