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Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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einfach die Vorhänge beiseite - und Marja stürmte ins Zimmer.
   Sie blieb verwundert stehen - dann kam sie gerannt, warf sich über mich und erstickte mich fast mit ihrer Umarmung.
   Ich löste ihre Hände und sah dabei Dio an. »Langsam, chiya , langsam, du wirfst mich noch auf den Fußboden! Dio, wie… «
   »Ich hörte von ihr, gleich als Hastur sie herbrachte«, antwortete Dio. »Asharas Turm ist zur Zeit nicht der richtige Ort für sie. - Paß auf ihn auf, Marja mea «, setzte sie hinzu, und bevor ich weitere Fragen stellen konnte, ging sie wieder.
   Andres meldete, es hielten immer noch Terraner in den Korridoren der Burg Wache. Es kam uns jedoch den ganzen Tag keiner nahe. Ich fand mich damit ab, daß ich nichts unternehmen konnte, spielte mit Marja und machte ein paar nebelhafte Pläne. Man würde mir Marja nicht wieder wegnehmen! Andres wunderte sich bestimmt, aber wie sollte ich es ihm erklären, ohne von Marjorie und Thyra zu sprechen? Und das brachte ich nicht einmal Andres gegenüber fertig. Ich sagte ihm einfach, Marja sei meine Tochter. Er maß mich mit einem wissenden Blick und ließ es zu meiner Erleichterung dabei bewenden.
   Ich stellte Marja ein paar vorsichtige Fragen. Die Antworten waren so unbestimmt und bedeutungslos, wie sie von einem kleinen Kind zu erwarten waren. Am Abend war immer noch niemand gekommen, um sie abzuholen. So bat ich Andres, sie in einem Schlafzimmer nahe meinem eigenen zu Bett zu bringen, und als sie eingeschlafen war, verließ ich sie und rief Andres zu mir.
   »Wie viele Terraner sind in der Burg?«
   »Zehn, vielleicht fünfzehn. Keine Raumpolizei - so unverschämt wäre nicht einmal Lawton. Sie sind in Zivil, und sie benehmen sich.«
   Ich nickte. »Vermutlich kennt mich keiner von ihnen vom Ansehen. Treibe einen terranischen Anzug für mich auf.«
   Er grinste resigniert. »Es hat wohl keinen Sinn, dir das ausreden zu wollen. Na gut, ich kümmere mich dann um das kleine Mädchen. Und übrigens brauche ich kein Telepath zu sein, um zu wissen, was du denkst. Mein halbes Leben habe ich mit deiner Familie verbracht. Wenn das deine Frage nicht beantwortet… «
   Die Alton-Suite hat viele Türen, und die Terraner konnten sie nicht alle bewachen. In den Gängen zollte mir niemand die geringste Aufmerksamkeit. Sie hielten Ausschau nach einem Darkovaner mit einer Hand. Ein Mann in terranischer Kleidung, eine Hand in die Tasche gesteckt, erweckte keine Neugier.
   Zögernd blieb ich vor der Hastur-Suite stehen. Ich hätte mir gern Rat bei dem alten Regenten geholt. Doch das war leider unmöglich, und so ging ich weiter. Wenn er von unserm Plan erfuhr, mochte er ihn verbieten, und tausend Eide zwangen mich, ihm zu gehorchen. Lieber nichts aufs Spiel setzen!
   Ich traf Callina in ihren eigenen Räumen an. Sie saß vor Linnells Harfe, den Kopf in den Armen vergraben. Erst glaubte ich, sie weine. Dann kam mir ein Verdacht. Ich faßte sie und richtete sie auf.
   Ihr Körper war steif und verkrampft; ihre Augen, leer und tot, sahen mich an, ohne mich zu erkennen. »Callina!« brüllte ich. Ich hätte ebensogut flüstern können. Dann zog ich sie auf die Füße. Ihr Blick hatte immer noch dies leblose, eisigblaue Starren. »Wach aufl« rief ich und schüttelte sie heftig. Erst als ich sie in einen Sessel gedrückt und geohrfeigt hatte, kehrte ein Funken von Leben in ihre Augen zurück. Sie hob den Kopf.
   »Was hast du denn vor? Laß mich los!«
   »Callina, du warst in Trance… «
   »O nein! Nein!« Sie warf sich mir an die Brust, drückte sich in verzweifeltem Flehen an mich. Ich verstand »Ashara« und »… schick… sie… hinaus«, aber das ergab für mich keinen Sinn, und ich schob Callina ein Stück von mir weg. Bis das vorbei war, wagte ich nicht, sie zu berühren. Allmählich beruhigte sie sich. »Tut mir leid, Lew. Ich bin wieder - ich .«
   »Aber wer bist du?« riet ich drauflos. »Dio? Ashara?«
   Sie lächelte traurig. »Wenn du es nicht weißt, wer soll es dann wissen?«
   Ich traute mich nicht, ihr Zärtlichkeit zu zeigen. »Wir müssen heute nacht handeln, Callina, solange die Terraner mich noch für zu schwach halten, um etwas zu unternehmen. Wo ist Kathie?«
   Ihr Gesicht verzog sich. »Es ist, als ob Linnells Geist… «
   Auch mir war es unangenehm, aber ich sagte nichts, und schließlich seufzte Callina. »Soll ich zu ihr gehen?«
   »Laß mich es tun.« Ich durchquerte zwei Zimmer und fand

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