Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 20 - Das Schwet des Aldones

Titel: Darkover 20 - Das Schwet des Aldones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
wenigen Stunden erschreckend verändert. Es war Blut auf seinem Gesicht und Blut an seinem Ärmel, aber es handelte sich um mehr als seinen ersten ernsthaften Kampf. Die letzte Spur des Jungen war weggebrannt worden, und es war ein Mann und ein Hastur, der mich verzweifelt ansah.
   »Sie sind verletzt!« rief Lawton mit dem Entsetzen des Terraners vor im Zweikampf empfangenen Wunden.
   »Nicht sehr. Er hat hauptsächlich mein Hemd aufgeschlitzt. Ich habe mit Dyan gekämpft.«
   »Tot?« fragte ich.
   »Nein, verdammt noch mal!«
   Lawton fragte: »Kadarin! Wo ist diese Frau, die zu Ihnen gehört?«
   Kadarins hageres Gesicht verzerrte sich vor Angst. »Thyra? Ist sie nicht hier bei Ihnen? Zandrus Höllen, wie kann ich ihr sagen… « Er bedeckte das Gesicht mit den Händen. Plötzlich kam er zu mir. Alle übrigen Leute in dem Büro hätten sich, soweit es ihn betraf, auf einem anderen Planeten befinden können. Er sah mir mit einer Intensität in die Augen, die Jahre auslöschte und uns zurückführte in die Zeit, als wir Freunde gewesen waren, nicht geschworene Feinde.
   Meine Stimme kam durch trockene Lippen.
   »Bob, was ist geschehen?«
   Sein Gesicht zuckte. »Dyan! Zandru schickte ihm Skorpionpeitschen! Naotalba drehe ihm in alle Ewigkeit in der Hölle die Füße ab! Er hat sie in Sharra hineingeschickt - meine kleine Marguerhia .« Seine Stimme brach. Seine Worte brannten mich wie Säure. Dyan mit der Sharra-Matrix. Marja, ein Kind, aber eine Alton - eine Telepatin. Und die Leere, wo sie gewesen war, das Gefühl, etwas sei von mir gerissen worden.
   Dann war sie tot.
   Marjorie. Marius. Linnell.
   Und nun Marja.
   Lawton drängte uns nicht nach Einzelheiten. Er muß gewußt haben, daß wir alle von unsern letzten Kraftreserven zehrten. Ich stellte Fragen, als käme es noch darauf an. »Andres?«
   »Dyan hat ihn als tot liegengelassen, doch vielleicht kommt er durch.«
   Es war ein bitterer Trost, daß Andres sie mit seinem Leben verteidigt hatte. »Ashara?«
   Dio stand auf, die Lippen fest zusammengepreßt. »Regis! Halte sie zurück! Ich gehe in den Turm!«
   »Warum?« rief ich, doch sie war schon fort.
   Lawton sagte entschlossen: »Als erstes müssen wir Dyan finden. Wenn er das kleine Mädchen hat… «
   Kadarin unterbrach ihn: »Das geht nicht! Es gibt jetzt keine Möglichkeit mehr, ihm die Sharra-Matrix abzunehmen. Ich habe das Ding oft genug in meinen eigenen Händen gehalten, daß ich das weiß! Dyan konnte es Marius nur rauben, weil Marius keine Ahnung hatte, wie er sich hätte verteidigen können. Kein Mensch… « Kadarin sprang auf. »Lawton! Ihr alle! Seid meine Zeugen! Sein Leben gehört mir, wann, wo und wie ich ihn töten kann, im fairen Kampf oder unfair, sein Leben gehört… «
   »Mir!« brüllte ich. »Marja war mein! Und wer ihn tötet, schuldet mir ein Leben… «
   »Ihr beiden Wahnsinnigen!« schimpfte Lawton. »Fangen wir ihn zuerst einmal ein, bevor ihr euch um das Privileg zankt, ihn umzubringen!«
   Mit einer Geste, die tierisch in ihrer Wildheit war, erklärte Kadarin: »Wenn er Sharra befreit, dürft ihr mir nicht mehr trauen! Ich bin das Hauptsiegel, und ich werde mittendrin sein!«
   Regis wandte sich mir zu. »Dann bleibst nur noch du, Lew. Du hast Sharra berührt, aber du trägst auch das Siegel des Comyn. Wenn es uns gelänge, dich von hier aus in Rapport zu halten, könntest du in die Sharra-Matrix gehen… «
   Da brach ich zusammen. »Nein!« schrie ich. »Nein!« Sollten sie alle umkommen! Nichts würde mich dazu zwingen. Ging es mich noch etwas an, wenn Sharra Darkover verheerte? Was hatte ich noch zu verlieren? Ich riß die Pistole aus Rafes Gürtel und legte die Sicherung um. »Vorher blase ich mir selbst das Gehirn aus!«
   Regis' Hand fing meine in einem so festen Griff, daß die Knochen knirschten. Wir kämpften kurz miteinander, aber er hatte zwei Hände, der Rückstoß der Waffe schleuderte mich zurück, und die Kugel flog harmlos durch das Fenster. Glas splitterte. Regis löste meine verkrampften Finger von dem Kolben.
   »Du bist wahnsinnig!« sagte er. Er warf Rafe die Pistole zu. »Hier. Sie hat ursprünglich dir gehört, nicht wahr? Nimm sie! Sie hat in letzter Zeit häufig den Besitzer gewechselt. Ein Wahnsinniger ist genug!«
   Fluchend trat Lawton nach den Glassplittern auf dem Fußboden. »Ich sollte euch alle einbuchten! Rafe, holen Sie jemanden, der diese Schweinerei

Weitere Kostenlose Bücher