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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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meinem Geist. Ich hörte eine immer leiser werdende Stimme… Zurück zu mir, zurück, nimm Rache an all denen, die dich verachtet und geschmäht haben… zurück, zurück…
   … nach Darkover und kämpfe für deines Bruders Rechte und deine eigenen… Doch jetzt war es meines Vaters Stimme; ich hätte nie gedacht, dass ich einmal froh sein würde, diese Geisterstimme in meinem Kopf zu vernehmen. Jetzt brachte sie mich völlig wieder zu mir; es war wie ein Sturz in eiskaltes Wasser. Dann verstummte auch sie, und ich stand da und sah zu Kadarin und Thyra hin, das Sharra-Schwert in Kadarins Hand, Thyras Haar immer noch sprühend von den letzten Funken der ersterbenden Flamme.
   Gabriel löste sich von Javanne und trat schnell vor Kadarin, das Schwert in der Hand. Vielleicht sah er nichts anderes, als dass hier ein gesuchter Verbrecher eingedrungen war. Ich habe nie erfahren, ob das Feuerbild wirklich gewesen ist oder ob ich allein es gesehen habe. Kadarin wirbelte herum, schob Thyra vor sich. Gabriel rief nach der Garde, und die jungen Kadetten strömten aus allen Ecken des Saals zu ihm. Ich zog von neuem meinen Dolch und wollte mich anschließen, dann blieb ich wie gelähmt stehen…
   Die Luft war voll von kalt leuchtendem Licht. Auch Kadarin und Thyra waren erstarrt, und Kathie war zwischen ihnen eingefangen.
   Sie berührten sie nicht körperlich, aber irgendetwas schüttelte sie, als habe ein unsichtbares Tier sie in seinen Klauen… es warf sie beiseite und stürzte sich auf Linnell. Linnell wurde festgehalten, als sei sie an Händen und Füßen gebunden. Ich glaube, sie schrie, aber selbst die Vorstellung eines Lauts war in der sich verdichtenden Dunkelheit um Kadarin und Thyra erstorben. Linnell brach zusammen, griff hilflos in die leere Luft und schlug dann schwer auf, als habe das Tier sie gebeutelt und fallen gelassen. Ich wollte zu ihr, ich brüllte tonlose Flüche, aber ich konnte mich nicht bewegen, ich konnte nicht richtig sehen.
   Kathie warf sich neben Linnell nieder. Ich glaube, sie war der einzige Mensch im Saal, der zu freier Bewegung fähig war. Als sie Linnell in ihre Arme nahm, sah ich, dass das gefolterte Gesicht glatt und frei von Entsetzen wurde. Für einen Augenblick lag Linnell ruhig, entspannt, dann zuckte ihr Körper in knochenzerbrechenden Krämpfen, erschlaffte. Ein zerbrochenes kleines Ding mit haltlos pendelndem Kopf, so lag sie an der Brust ihres Zwillings.
   Und über ihr wuchs für einen Augenblick von neuem das monströse Feuerbild empor, aus dessen Mitte die Gesichter von Kadarin und Thyra hervorflammten… sie verschwammen, und diese kalte, verdammenswerte Maske, die ich in Asharas Turm gesehen hatte, schwamm vor meinen Augen…
   … und dann war sie verschwunden. Nur ein leichtes Zittern der Luft, und auch Kadarin und Thyra waren verschwunden. Die Lichter gingen wieder an. Ich hörte Kathie schreien, ich hörte die Menge schreien, als ich mich mit den Ellenbogen wild zu Linnell durchkämpfte.
   Sie war natürlich tot, das wusste ich, noch ehe ich meine Hand über die Kathies legte und vergebens nach dem Puls des Lebens fühlte. Als schlaffes, klägliches Bündel lag sie über Kathies Schoß. Hinter ihr zeigten geschwärzte und verkohlte Bretter, wo das Feuer aus einer anderen Welt sich verzehrt hatte und Kadarin und Thyra verschwunden waren. Callina drängte sich durch die Menge und beugte sich über Linnell.
   Nach und nach verstummten die Festgäste. Gabriel schickte die Gardisten hinaus, die sich um ihn versammelt hatten. Sie würden sich vergeblich bemühen. Kadarin hatte die Burg nicht auf normale Art verlassen, und selbst wenn der terranische Legat seine Truppen mit unseren vereinte, um das Gelände nach dem Mann abzusuchen, in dem beide Parteien einen Verbrecher sahen, würden sie ihn nicht finden. Die Menge scharte sich um uns zusammen, und es stieg von ihr das schreckliche Geflüster des Grausens und der Neugier wie bei jeder Katastrophe auf. Hastur sagte irgendetwas, und die Leute begannen sich stumm zu entfernen. Ich dachte: Dies ist das erste Mal in Hunderten von Jahren, dass das Fest gestört worden ist .
   Regis stand immer noch da wie eine der Säulen der Burg, das Gesicht bleich, die Hand um seine Matrix geklammert. Die Hastur-Gabe . Wir wussten nicht, worin sie bestand, aber wir hatten ihre Macht jetzt zum zweiten Mal erlebt.
   Callina vergoss keine Träne. Sie stützte sich auf meinen Arm, so betäubt von dem Schock, dass

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