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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gekämpft und vielleicht gesiegt, so wie ich… und Lew… «
   Merryl weinte jetzt, ohne sich zu schämen. Regis hatte immer geglaubt, Merryl schmeichele dem Prinzen nur seines eigenen Vorteils wegen. Jetzt wurde ihm klar, dass der junge Mann den Prinzen ehrlich gern gemocht hatte. Und Regis musste ihm noch mehr schlechte Nachrichten beibringen.
   »Es tut mir Leid, dass ich es sagen muss - auch Linnell ist tot.«
   »Die kleine Linnie?« Merryl trocknete sich die Augen, aber das Leid überwältigte ihn. »Es scheint nicht möglich zu sein. Sie waren heute Abend beide so glücklich - was ist geschehen, Regis?«
   Regis brachte es kaum fertig, den Namen auszusprechen. »Es sind Leute in die Burg eingedrungen. Sie haben versucht… « - er zwang seine Lippen, das Wort zu bilden, aber es kam nur als ein entsetztes Flüstern heraus; das Feuerbild war noch zu frisch in seinem Geist - »… Sharra heraufzubeschwören.«
   Merryls Stimme klang hart und giftig. »Das ist das Werk des Alton-Bastards. Ich schwöre, ich werde ihn töten!«
   »Das wirst du nicht tun«, sagte Regis. »Die… Eindringlinge - Kadarin und seine Leute - versuchten, Lew wieder an sich zu binden, und er kämpfte und wurde… wurde verwundet.« Wieder sah er das Blut aus der Wunde an Lews Arm strömen, die er selbst ihm beigebracht hatte, aber er bereute es nicht. Etwas in der Art war nötig gewesen, um Lew zu sich zu bringen, damit er seine Kräfte sammeln und Sharra widerstehen konnte.
   Ich scheine eine gewisse Macht über das Feuerbild zu haben. Aber ohne Lew könnte ich nichts vollbringen .
   »Merryl, ich muss gehen und meinem Großvater Prinz Deriks Tod melden. Du kannst jetzt nichts mehr für ihn tun, Junge«, setzte er mitleidig hinzu, und es wirkte gar nicht merkwürdig, dass er Merryl ›Junge‹ nannte, obwohl dieser nur ein oder zwei Jahre jünger war als er. »Du solltest zu deinen Schwestern gehen.«
   »Ich bin nicht Oberhaupt der Domäne«, erwiderte Merryl. »Sie werden mich gar nicht brauchen können.«… Plötzlich nahm sein Gesicht den Ausdruck der Ehrfurcht an, und er kniete nieder.
   »Prinz Derik ist tot. Möge Eure Regierung lang sein, Prinz Regis von Hastur und Elhalyn.«
   »Zandrus Höllen!«, flüsterte Regis. Alles war so schnell geschehen, dass er daran noch gar nicht gedacht hatte. Das, was er immer gefürchtet hatte, war über ihn hereingebrochen. Derik war gestorben, jung und kinderlos, und er, Regis, stand dem Thron am nächsten. Die sich daraus ergebenden Folgerungen machten ihn sprachlos. Er stand jetzt im Rang noch über seinem Großvater, denn einen Grund für eine Regentschaft gab es nicht mehr. Ich bin Lord der Comyn. Ich, Regis Hastur .
   Er bedeckte das Gesicht mit den Händen. Es war einfach zu viel auf einmal, und nun merkte er auch, dass der Kampf mit Sharra ihn ausgehöhlt und erschöpft zurückgelassen hatte, was ihm in dem Ausmaß bisher nicht zu Bewusstsein gekommen war. Er glaubte umzufallen, seine Knie trugen ihn mehr. Und ich bin noch nicht einmal an das Laran gewöhnt, das ich heute Nacht benutzt habe. Ich habe damit Lew von Sharra befreit, ohne zu wissen, wie und warum. Herr des Lichts! Wo wird das enden?
   Er suchte mühsam nach Worten. »Geh und - und suche Lord Hastur, Merryl; ich muss ihm von Deriks Tod berichten - «, und ein Teil seines Ichs wollte sich verstecken, weglaufen wie ein Kind, denn sobald sein Großvater es wusste, war die weitere Entwicklung nicht mehr aufzuhalten. Sie würde ihn überrollen und zermalmen wie eine der großen Erdbewegungsmaschinen, die er auf dem terranischen Raumhafen gesehen hatte. Ich soll die Comyn regieren?
   »Lass ihn mich erst zudecken«, sagte Merryl. Wieder blickte er auf den toten Prinzen nieder, bückte sich und küsste ihn auf die Stirn. Dann nahm er seinen eigenen Mantel ab, breitete ihn behutsam über Derik, so dass er sein Gesicht bedeckte, und zog den Stoff fest, als sorge er für ein schlafendes Kind. Mit schwankender Stimme erklärte er: »An Derik war mehr, als die meisten Leute wussten«, und Regis dachte, Derik hätte eine schlechtere Leichenrede haben können.
   So viele Tote! Herr des Lichts, wo wird dies enden? Marius Alton. Linnell. Derik. Wird Sharra nach uns greifen und alles vernichten, was von den Comyn noch übrig ist?
   Merryl sagte: »Ich stehe Euch zu Befehl, mein Prinz«, und ging.

Als sich am Morgen nach dem Fest die rote Sonne über der Comyn-Burg erhob, lagen Derik und

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