Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
dem Siegel, verurteilt…
   »Nun?«, fragte Lawton scharf. »Werden Sie mir die Genehmigung erteilen, einen Hubschrauber und mit Blastern wirksam bewaffnete Männer auszuschicken, um Kadarin dort festzunehmen? Oder wollen Sie sich an den Buchstaben Ihres Vertrags klammern, während diese Leute eine Waffe einsetzen, die eine schlimmere Verletzung Ihres Vertrags darstellt als eine Superbombe, die einen Planeten vernichten kann, ganz zu schweigen von einem oder zwei Blastern?«
   Ich soll eine Genehmigung… für wen hält er mich? Dann wurde Regis sich in aller Demut der Macht bewusst, deren Träger er nie hatte sein wollen, und er erkannte, dass er die Verantwortung nicht länger von sich weisen konnte. Er sagte: »Ja. Ich genehmige es.« Obwohl seine Hand bebte, brachte er es fertig, seinen Namen auf das Formular zu schreiben, das Lawton ihm hinschob. Lawton sprach in eine Art von Kommunikator.
   »Alles in Ordnung; Hastur hat die Genehmigung erteilt. Der Hubschrauber kann starten.«
   »Ich möchte… « Ich sollte mitfliegen. Vielleicht kann ich immer noch etwas für Lew tun… oder für seine Matrix, wenn sie von Sharra überschattet ist…
   Lawton schüttelte den Kopf. »Zu spät. Sie sind gestartet. Alles, was Sie jetzt tun können, ist warten .«
   Sie warteten, während die Sonne langsam hinter dem Bergpass versank. Warteten, während die Zeit sich dahinschleppte. Und schließlich sah Regis den Hubschrauber, einen winzigen schwarzen Fleck. Er schwebte über dem Pass, kam näher, näher.
   Dio sprang auf, rief: »Er ist verletzt! Ich… ich muss zu ihm… «, und stürzte zum Aufzug. Gleichzeitig schaltete Lawton, als ein Licht zu blinken begann, auf Empfang und hörte zu. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich.
   »Jetzt habe ich zu lange gezaudert«, sagte er grimmig zu Regis. »Oder Sie. Oder sonst wer. Ja, sie haben Kadarin, doch sieht es so aus, als sei es ihm gelungen, vor den Augen aller einen weiteren Mord zu begehen. Man wird ihn in die Krankenabteilung bringen. Sie kommen besser mit.« Regis folgte ihm durch die sterilen weißen Gänge der Krankenabteilung. Mit leisem Winseln hielt ein Aufzug an, und Raumsoldaten trieben Gefangene hinaus. Dio hatte nur Augen für Lew, der zwischen zwei Uniformierten getragen wurde. Regis konnte nicht sagen, ob er tot oder lebendig war. Sein Gesicht war geisterhaft, sein Kopf pendelte haltlos, und die ganze Vorderseite seines Hemds war mit Blut bedeckt.
   Bredu! , dachte Regis, geschüttelt von Schock und Leid. Dio klammerte sich an Lews schlaffe Hand. Sie weinte, und jetzt versuchte sie nicht mehr, es zu verbergen. Dahinter ging Kadarin in Handschellen zwischen zwei Wachposten. Regis erkannte ihn kaum wieder; er war so viel älter, so hager geworden, als höhle ihn etwas von innen her aus. Thyra war ebenfalls gefesselt. Kathie wirkte blass und verängstigt, und einer der Wachposten trug Callina, die anscheinend ohnmächtig geworden war. Er setzte sie in einen Sessel und winkte jemandem zu, Riechsalz zu bringen. Nach einer Minute öffnete Callina die Augen, aber sie schwankte und fasste nach den Armlehnen. Kathie trat schnell zu ihr und hielt sie fest. Einer vom medizinischen Personal erhob Einspruch. Kathie runzelte die Stirn: »Ich bin Krankenschwester; ich werde mich um sie kümmern. Sie sollten sich lieber Mr. Montray-Altons annehmen! Die Frau hat ihn mit einem Dolch verletzt, und es sieht aus, als sei die Wunde tödlich - als der Hubschrauber landete, lebte er noch, aber das will nicht viel heißen.«
   Regis jedoch blickte auf das lange Schwert, das Kathie hatte auf den Boden gleiten lassen, und plötzlich erwachte etwas in ihm, in seinem Blut und rief in seinen Adern:
   DAS GEHÖRT MIR!
   Er ging hin und nahm es auf. Es fühlte sich warm und richtig in seinen Händen an. Callina öffnete die Augen und betrachtete ihn mit einem merkwürdigen, kalten, blauen Starren.
   In dem Augenblick, als Regis das Schwert in der Hand hielt und auf die verschlungenen Buchstaben der Stickerei nieder sah, hatte er das Gefühl, überall zu sein, nicht nur da, wo sein Körper weilte, sondern als hätten die Begrenzungen seines Körpers sich ausgedehnt, um alles in diesem Raum zu umfassen. Er berührte Callina und sah sie auf merkwürdige Weise doppelt, die Frau, die er kannte, die zurückhaltende Bewahrerin, ruhig und züchtig und sanft, und gleichzeitig war sie überlagert von etwas anderem, kalt und blau und wachsam, wie Eis, fremd und

Weitere Kostenlose Bücher