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Darkover 21 - Sharras Exil

Titel: Darkover 21 - Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Thyra glühte wie eine brennende Kohle.
   Zum letzten Mal nahm ich kurz diese kalte Arroganz Dyans wahr, sah ich sein falkenähnliches Gesicht gespannt und verwegen. Ich glaube, die Verbindung riss für einen Augenblick, so dass die Schwerter nur noch Schwerter waren und wir einen Sekundenbruchteil lang wieder im Vorhof der Burg standen. Das Kopfsteinpflaster schwankte unter meinen Füßen. Und da erkannte ich, dass Dyans Wille jeden von uns hätte packen und töten können…
   Und Thyra stand vor mir, wieder eine Frau, obwohl das Feuerbild immer noch um sie loderte, und der Brandgeruch verpestete die Luft, und ihre Kehle lag nackt vor meinem Messer
   Ich hatte ihr den Tod als Rache für meine Hand geschworen. Aber nun erinnerte ich mich nur noch daran, dass es eine Zeit gegeben hatte, in der sie nichts als ein verängstigtes Mädchen war, dem es vor den eigenen wachsenden Kräften grauste. Wenn die Götter selbst mir in diesem Moment einen Dolch in die Hand gedrückt hätten, ich hätte sie nicht töten können, und mir war, als vibriere eine große Frage durch die Überwelt und diese Welt und durch alle Universen meines Geistes:
   Willst du die Liebe zur Macht oder die Macht der Liebe?
   Und alles in mir quoll Kadarin entgegen, den ich einst als Bruder geliebt hatte, und der jungen und schönen Thyra, an deren Untergang ich ebenso schuld war wie Kadarin selbst. Ich bin nie im Stande gewesen, das zu erklären, doch in diesem einen Augenblick der Prüfung erkannte ich, dass ich lieber in Sharras Feuer sterben als einen von ihnen noch mehr verletzen wollte, als sie bereits verletzt worden waren. Alles in mir rief ein gewaltiges und endgültiges Nein! …
   Und dann kämpften wir wieder in den grauen Weiten der Überwelt, und die beiden Schwerter kreuzten sich und flammten wie sich verschlingende Blitze…
   Die Flammen sanken und starben, und große Dunkelheit entstand um das Herz der Sharra-Matrix. Ich sah eine Flammenzunge nach innen schlagen, und ein Strudel erzeugte ein wirbelndes Nichts. In dies Nichts wurden Kadarin und Thyra gefegt, zwei winzige, verschwindende Gestalten, wurden fort und auseinander gerissen… und ein wortloser Schrei voll Schmerz und Verzweiflung, und im letzten Augenblick, so schwach, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich es tatsächlich hörte, ein Ausruf der Freude und des Wiedererkennens, der in mir den letzten Gedanken meines Vaters wachrief…
   » Geliebte… «
   Stille und Nichts und Dunkelheit… und das große, verdammenswerte Gesicht, das ich in Asharas Überwelt aus blauem Eis gesehen hatte…
   Und dann stand ich im grauen Licht der Morgendämmerung auf dem Kopfsteinpflaster vor der Comyn-Burg Regis gegenüber. Er war wieder ein gehemmter junger Mann, der Aldones’ Schwert unsicher halb erhoben hatte. Callina, bleich wie der Tod, stand neben ihm. Nirgends war eine Spur von Kadarin oder Thyra, aber vor uns lag Dyan Ardais, niedergeschmettert und sterbend, der Körper geschwärzt wie von Feuer. Er hielt das zerbrochene Schwert Sharras in der Hand. Das Heft zeigte keine Edelsteine mehr, verkohlt und hässlich lagen sie umher, Kiesel, die sich unter den ersten Sonnenstrahlen in blassen Rauch auflösten und für immer verschwanden… wie Sharras Macht für immer aus dieser Welt verschwunden war.
   Regis steckte Aldones’ Schwert in die Scheide, kniete neben Dyan nieder und weinte, ohne sich dessen zu schämen. Dyan öffnete die Augen, in denen ein flüchtiges Wiedererkennen stand und ein Schmerz, der über den Punkt hinaus war, an dem er noch Bedeutung hatte. Aber wenn Regis auf ein Wort gehofft hatte, wurde er enttäuscht. Dyans Augen richteten sich nur kurz auf ihn, dann starrten sie auf etwas, das nicht in dieser Welt war. Aber zum ersten Mal, solange ich ihn kannte, schien er im Frieden mit sich selbst zu sein.
   Wenn er gewillt gewesen wäre, uns alle zu töten, hätte Sharra triumphiert… Auch ich kniete neben ihm nieder und ehrte seinen Heldentod, während Regis seinen einen Mantel über Dyans Leiche breitete. Regis trug immer noch Aldones’ Schwert, aber es hatte ebenfalls allen Glanz und alle Macht eingebüßt. Die Klinge war ganz geschwärzt von dem unirdischen Feuer, in dem sie gebadet worden war. Dann legte Regis Aldones’ Schwert auf Dyans Brust, so wie man es mit dem Schwert eines gefallenen Helden tut, das mit ihm begraben werden soll. Keiner von uns erhob Einspruch. Regis stand auf, und die Strahlen der aufgehenden Sonne

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