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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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keinen Namen hatte und das andere Leute sich nicht vorzustellen vermochten. Jetzt war er an einen Körper gefesselt, der Hunger, Durst, Schwerkraft und Druck unterworfen war, er konnte ihn nicht mehr zurücklassen, und er ertrug das Leben nicht, das er so gern wegwerfen wollte.
   »Mr. Conner«, riß eine Stimme ihn aus seinen Gedanken, »Sie haben Besuch.«
   Ohne Neugier hörte er dem Mann zu und wünschte, er würde weggehen, bis er den Namen Darkover vernahm.
   Es ging ihm nur darum, jedem weiteren Kontakt mit dem Krankenhaus zu entkommen, denn dieser Zufluchtsort war eine Sackgasse geworden, eine Mausefalle für seine Seele. Vielleicht gab es auf einer Welt voller Telepathen auch jemanden, der ihm half, mit diesem Ding fertig zu werden, die Alptraumgestalt aufzulösen, zu der er geworden war, ohne es zu wünschen und ohne zu wissen, warum.
   Und vielleicht fand er dort die Stimme aus seinem Traum…

David Hamilton taumelte blindlings durch die Tür, lehnte sich kurz gegen die Wand und wischte sich den Schweiß vom Gesicht.
   Er hatte es wieder einmal geschafft, aber Gott! Die blinde Panik, als in dem narkotisierten Patienten das Licht verlöschte…
   Nein, es wurde zuviel. Er mußte kündigen. Das Krankenhaus rings um ihn, vollgestopft mit Menschen und Nichtmenschen, atmete und schwitzte durch jede Ritze in der Wand Schmerz und Elend aus, und obwohl David in jahrelanger Praxis gelernt hatte, das meiste davon auszuschließen, hatte die gerade durchgeführte Operation seine Verteidigungen geschwächt, und nun stürmte es wieder von allen Richtungen auf ihn ein.
   Stöhnt die ganze Welt vor Schmerz? Seine überreizten Nerven vermittelten ihm ein absurdes und furchterregendes Bild, ein Planet, der wie ein gespaltener Schädel aufbrach, eine Weltkugel mit einem Verband um den Äquator. Er brach in Gekicher aus und konnte sich gerade noch in dem Sekundenbruchteil beherrschen, als es zu einem hysterischen Anfall werden sollte.
   Zwecklos. Ich muß kündigen.
   Ich bin nicht wahnsinnig. Ich bin daraufhin gründlich untersucht worden, als ich neunzehn war und eben mit dem Medizinstudium angefangen hatte.
   Ich habe das Medizinstudium mit schierer Willenskraft durchgehalten, und was ich sonst auch dabei gelernt oder nicht gelernt haben mag, es hat mir ein unheimliches Fingerspitzengefühl für Diagnosen gegeben. Aber hier im Krankenhaus wird es mir zuviel. Zu viele Symptome, zu viele Leute in Angst und Schrecken. Zu viele Schmerzen, und ich muß sie alle fühlen. Ich helfe niemandem, indem ich sie teile.
   Dr. Lakshman, dunkel und ernst, die Augen unter der weißen Chirurgenkappe voller Mitleid, ging den Flur entlang und legte David kurz die Hand auf die Schulter. David in seinem Zustand wich vor der Berührung zurück. Dann entspannte er sich. Lakshman war wie immer ganz saubere Sympathie und Freundlichkeit, ein ruhiger Fleck in einer Welt voller Entsetzen. Er fragte: »Wird es schlimmer, Hamilton?«
   David brachte ein Lächeln zustande. Er fühlte sich wie ein ausgewrungener Wischlappen. »Bei dem heutigen Stand der medizinischen Wissenschaft sollte man meinen, es gebe ein Heilmittel für meine spezielle Art von Verrücktheit.«
   »Es ist keine Verrücktheit«, erwiderte Lakshman, »und unglücklicherweise gibt es kein Heilmittel. Nicht hier. Zufällig sind Sie eine Abnormität von einer sehr seltenen Art, David, und ich sehe jetzt seit mehr als einem Jahr zu, wie es Sie umbringt. Aber vielleicht gibt es eine Lösung!«
   »Sie haben doch nicht - « David erschrak. Hatte ausgerechnet Lakshman sein Vertrauen mißbraucht? Wem konnte er trauen? Der ältere Mann schien seinen Gedanken zu folgen. »Nein, ich habe mit niemandem darüber gesprochen. Aber als die Nachricht kam, habe ich sofort an Sie gedacht. David, wissen Sie, wo Cottmans Stern ist?«
   »Keine Ahnung«, sagte David. »Interessiert mich auch nicht.«
   »Der Stern hat einen Planeten - Darkover nennt man ihn«, berichtete Lakshman. »Dort gibt es Telepathen, und sie suchen nach - nein, hören Sie zu«, befahl er, als David sich unter seinen Händen verkrampfte. »Vielleicht kann man Ihnen dort helfen, etwas über diese Sache herauszufinden, sie unter Kontrolle zu bringen. Wenn Sie versuchen, hier im Krankenhaus weiterzumachen - nun, viel wird man Ihnen nicht mehr nachsehen, David. Früher oder später lenkt es Sie in einem kritischen Moment ab. Ihre Arbeit haben Sie bisher gut getan. Aber Sie sollten sich das

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