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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Füße.
   »David, ich schwöre, ich habe mich nicht bewegt! Ich dachte nur daran, dir ins Gesicht zu boxen. Im gleichen Moment wurde mir klar, daß du es nicht böse gemeint hattest, aber da flogst du schon durch die Luft! Großer Gott, was bin ich - o Gott, Gott… !« Conner zitterte, war kurz davor, in Tränen auszubrechen. »Ich wäre lieber tot… «
   David hatte nur noch den Gedanken, den Mann zu beruhigen. Er hatte selbst soviel gelitten, nur auf ganz andere Weise. »Conner - Dave!« beschwor er ihn. »Nimm’s nicht so schwer, ich habe mich nicht verletzt. Das gehört mit zu dieser Eigenschaft, die wir haben.«
   Conner nickte langsam. Er hatte die graue Farbe eines Schwarzen, dem das Blut aus dem Gesicht gewichen ist. »Damals in dem Krankenhaus auf Capella IX habe ich etwas über Poltergeister gelesen. Man scheint sie in Verbindung zu bringen mit - nun, mit Sexualität, gestörter Sexualität bei manchen Personen. Da haben wir wohl gerade eine Demonstration erlebt.«
   »So ist es. Morgen prüfen wir dann, wie gut du es kontrollieren kannst«, sagte David. »Wir wollten doch ehrlich miteinander reden. Wußtest du nicht, daß du und Missy - daß ihr es auf uns alle abgestrahlt habt?«
   »Ich wußte es, während es geschah. Ich konnte euch alle spüren«, antwortete Conner. »Es schien keine Rolle zu spielen. Es war das erste Mal seit dem Unfall, daß ich - daß ich nicht allein war.« Er senkte die Augen. »Jetzt schäme ich mich. Damals habe ich mich nicht geschämt.«
   Mit einer Zartheit, die er sich gar nicht zugetraut hätte, erwiderte David: »Wir werden wohl alle lernen müssen, uns nicht zu schämen, Conner. Bis wir die Regeln des Lebens unter Telepathen besser beherrschen. Aber über eines bin ich mir ganz sicher: Wir müssen alle sehr viele unserer alten Vorurteile aufgeben, und damit meine ich nicht nur die über Sex. Schon daß wir hier sind, hat uns beide verändert.«
   Die Spannung ließ nach. In gewissem Ausmaß hatten sie sich wieder voreinander abgeschirmt. Kurz darauf sagte Conner gute Nacht und ging in sein eigenes Zimmer. David saß da, ohne die geringste Lust zu verspüren, sich wieder mit den Karten zu beschäftigen. Er kaute auf den darkovanischen Süßigkeiten herum und war sich kaum bewußt, daß er es tat.
   Was wird passieren, wenn er herausfindet, daß Missy nicht menschlich ist?
   Er hatte Angst um Conner und wußte nicht recht, warum. Auch ich verändere mich, dachte er, ich bin dabei, zu lernen, was ich bin.
   Was wird mir das antun?

Er war bei brennender Lampe eingeschlafen, als er plötzlich panikerfüllt erwachte. Lichter! Leute! Fremde Gesichter, kritische Augen, sie verfolgen mich, David, David, hilf mir…
   Der Schrei verstummte. David fragte sich, ob Keral überhaupt wußte, daß er ihn ausgesandt hatte. Mit einem Satz war er aus seinem Sessel und rannte den Korridor hinunter. Zu ungeduldig, um den langsamen Aufzug zu besteigen, sprang er, drei oder vier Stufen auf einmal nehmend, die Rolltreppe hinunter. Als etwas nicht sehr Wichtiges tummelte sich am Rande seines Bewußtseins der Gedanke, daß er seltsamerweise keinen Zweifel daran hatte, wohin er gehen mußte. Der panische Schrei führte ihn wie ein Richtstrahl, obwohl er noch nie hier außerhalb des Gebäudes gewesen war…
   Draußen wurde es dunkel. Die Sonne war untergegangen, und der Nachthimmel stand sternenlos hinter den Lichtern des Raumhafens. Verwirrung… keine Monde… nichts, wonach ich mich richten könnte… Die Luft war eisig, der Wind kam in kleinen Stößen und schnitt wie ein Messer durch Davids dünnen Kittel. Er achtete nicht darauf und rannte weiter. Kerals Panik war jetzt wortlos, ein Strudel der Angst. David bog um ein Gebäude und kam in das gleißende Licht eines kleinen Platzes hinaus. Dort hatte sich eine Menschenmenge zusammengeschart, murmelnd, flüsternd. Der Ton verriet Staunen, äußerste Überraschung, eine Art gaffende feindselige Neugier, wie David sie mit Schaulustigen in Verbindung brachte, die sich um Mißgeburten und Katastrophen versammeln. O Gott, wenn er verletzt worden ist…
   David schob sich durch die Menge und sagte mit der knappen Autorität, die er in den ersten Wochen in seinem Krankenhaus gelernt hatte: »Lassen Sie mich durch - lassen Sie mich durch, ich bin Arzt, lassen Sie mich durch - « und er dankte seinem Glücksstern für die Uniform, die er trug. Im Krankenhaus machte sie ihn anonym, zu einem Niemand, zu

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