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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kann den Zeitpunkt genau festlegen.« Er war überwältigt. Erzählst du mir da, daß du vielleicht Hunderte von Jahren alt bist? Legenden von unsterblichen Rassen! »Und obwohl dein Volk so langlebig ist, stirbt es aus, sagst du? Ich möchte dir nicht weh tun, Keral. Aber wir müssen es wissen.«
   »Unser Sterben hat schon Jahrhunderte, bevor die Terraner nach Darkover kamen, begonnen«, erklärte das Chieri. Es sprach ruhig und überzeugt. »Wir waren nie eine zahlreiche oder fruchtbare Rasse - ist das das richtige Wort? -, und obwohl wir während unserer großen Zeit wuchsen und uns vermehrten wie ein in Blüte stehender Baum, geht alles einmal zu Ende. Da Zeit uns sehr wenig bedeutet, merkten wir es nicht gleich. Vielleicht hat irgendeine Veränderung, die Abkühlung der Sonne diese Veränderung in unsern innersten Zellen hervorgerufen. Die Zeiten, in denen wir Kinder bekommen können, liegen weit auseinander - viele, viele Sonnenumläufe auseinander. Ich glaube, als die Sonne sich abkühlte, wurden die Abstände noch größer. Es geschah oft, daß einer von unsern Leuten reif war zur Paarung und sich kein Partner finden ließ. Und wir sterben zwar nicht von selbst, aber wir können durch Unfälle, wilde Tiere oder das Wetter getötet werden. Es starben mehr, als geboren wurden. Dieser Prozeß vollzog sich langsam, so langsam, daß wir nichts davon wußten, bis unsere Ältesten sahen, daß überhaupt keine Kinder geboren worden waren, bis einige der jüngsten Leute zu alt für eine Paarung wurden. Irgendwann, nicht bald, aber auch nicht in allzu ferner Zukunft, wird es uns nicht mehr geben.« Seine Stimme verriet keinerlei Emotion. »Wir versuchten es mit vielen Hilfsmitteln. Wenn du gelernt hast, unsere Wort zu verstehen, werde ich dir berichten, was ich von unsern Ältesten gehört habe - von den Maßnahmen, die wir zur Rettung unseres Volkes ergriffen. Doch es gab keine Hilfe. Wir werden verschwinden, als seien wir nie gewesen, wie die Blätter des letzten Frühlings.«
   Gerade die Ruhe, die hoffnungslose Gefaßtheit Kerals schnitt David ins Herz. Er ertrug diese Ruhe nicht; er ertrug es nicht, das Leuchten, das er als erstes an Keral wahrgenommen hatte, in diesem Elend verlöschen zu sehen. Aber was konnte er tun?
   »Nun, mein Volk hat ein Sprichwort: Sag nie sterben «, erwiderte er. »Regis glaubt, daß die darkovanischen Telepathen aussterben, aber er tut etwas dagegen, er singt keine Klagelieder. Vielleicht ist es noch nicht so spät, wie du glaubst, Keral, und selbst wenn es stimmt, werden wir unser verdammt Bestes tun, um alles zu lernen, was wir können, und wir werden dankbar für die Chance sein, es von euch zu erfahren.«
   Kerals Lächeln strahlte wieder auf. »Es tut mir gut, das zu hören. Wie ich dir sagte, hat mein Volk zu lange in den Wäldern gesessen, Klagelieder gesungen und darauf gewartet, daß die Blätter uns zudecken. Also - hier bin ich.«
   David nahm die Unterlagen zur Hand, die er beim Abendessen studiert hatte. »Du bist überzeugt, daß es keine andere Rasse wie die eure gibt?«
   Kerals schweigende Zustimmung.
   David ließ die Bombe gleichmütig, fast ohne Nachdruck platzen: »Weißt du, daß Missy ein Chieri ist?«
   Auf Kerals heftige Reaktion war er nicht vorbereitet, auf diese Flut von Schreck, Abscheu und Ekel.
   »Unmöglich! Dies - Tierweibchen? Nein, David, glaub mir, mein Freund, so sind wir nicht. David, ich habe sie berührt , wie ich dich vorhin berührt habe. Glaubst du im Ernst, ich könnte mich täuschen?«
   »Nicht nach deinen eigenen Begriffen.« David war verwirrt, aber bereit, die Ergebnisse seiner eigenen Wissenschaft zu verteidigen, bis Keral ihm einen besseren Grund als körperlichen Widerwillen nennen konnte. »In dem Fall gibt es eine Rasse, die deiner ähnlich ist wie ein Zwilling dem anderen. Ich will dir zeigen, was ich meine.«
   Er breitete die Karten mit den physiologischen Daten aus. Keral verriet mehr Wissen über Anatomie, als David vermutet hatte. Offensichtlich hatte er Begabung für diese Dinge, sobald die Sprachbarriere einmal überwunden war. David mußte ihm die Aufzeichnungen der Instrumente und die Diagramme erklären, und dann prüfte Keral sie stirnrunzelnd und mit wachsender Unruhe.
   »David, ich verstehe es nicht! Mein Instinkt sagt mir, daß du unrecht hast, während mein Verstand behauptet, du habest recht! Wie sollen wir dies Rätsel lösen?«
   »Missy hat auf jede Frage, die wir ihr

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