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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ist Zeit, daß du lernst, dich zu beherrschen. Es ist gefährlich, mein Mädchen, eine natürliche Begabung wie die deine wild wuchern zu lassen, und je eher du das einsiehst, desto besser.
   Die unsichtbaren Hände ließen sie los, und Missy fiel zu Boden. Rings um sie sanken die fliegenden, kreisenden Möbel langsam nieder. Desiderias Persönlichkeit zog sich wie mit einer ironischen Entschuldigung zurück. Keral und David sahen sich keuchend an.
   Missy kam schluchzend auf die Füße und entfloh.
   David stieß den angehaltenen Atem aus. »Puh! Was in neunzig Galaxien hat das hervorgerufen?«
   »Wir haben ihr Angst gemacht«, stellte Keral sachlich fest. »Ich habe die falsche Frage gestellt, die nach ihrem Alter.«
   David sah das Bild in Kerals Geist, das ein solcher Gegensatz zu Kerals eigener stiller, nicht alternder Zeitlosigkeit war:
   … Flucht von Welt zu Welt, wenn die Menschen sahen, daß sie sich nie veränderte, nie alterte; sofortige Suche nach einem neuen Beschützer, der schließlich alt wurde und starb; immer wieder eine neue Welt, die es zu erobern, vor der es sich zu verstecken galt; Benutzung ihrer Gabe nur auf der niedrigsten Ebene, um einen Mann zu fesseln, an ihren Körper zu binden…
   Kerals Stimme bebte. »Es tut mir leid. Mir wurde übel, das ist alles. Daß eine von unserer Rasse - o ja, sie ist es, sie muß es sein, obwohl ich immer noch nicht weiß, wie. Wir, unser Volk, wir können einfach nicht . Die - die Veränderung muß durch ein sehr schweres Leben hervorgerufen worden sein - nein, ich sehe, das ist dir unverständlich.« Er machte den gleichen verängstigten, wilden Eindruck wie bei ihrem ersten Zusammentreffen und zog sich halb wahnsinnig zurück.
   »Keral, Keral - nicht -!« David faßte nach seinen Händen und hoffte, ihn auf diese Weise wie das letzte Mal beruhigen zu können, aber Keral wies ihn mit einer krampfhaften Geste ab.
   Faß mich nicht an!
   Dann spürte Keral, wie verletzt David war, und zwang sich zur Ruhe. Er sagte: »Es ist so viel zu erklären, und ich kann es nicht alles erklären. Unsere Ältesten müssen davon erfahren. Wir haben bei Missy versagt. Soviel kann ich dir mitteilen. Ich habe erwähnt, unsere Rasse habe bereits im Sterben gelegen, bevor deine Leute auf diese Welt kamen, die ihr Darkover nennt. Wir waren nicht immer Waldbewohner. Wir hatten Städte, Welten, Schiffe, die zwischen den Sternen reisten, und als wir erkannten, daß wir sterben mußten, verließen wir diese Welt und durchstreiften viele, viele Jahre lang die anderen Welten mit allen möglichen Arten von Bewohnern. Wir suchten ein Heilmittel, einen Weg, daß wir am Leben bleiben und nicht sterben würden… und es gab kein Heilmittel. Schließlich kehrten wir nach hier zurück und ließen unsere Schiffe im Abgrund der Zeit verrosten und unsere Städte zum Staub der Ewigkeit zerfallen. Wir zogen uns in die grenzenlosen Wälder zurück und warteten darauf, zu sterben und nicht mehr zu sein…
   Einige von unseren Leuten müssen auf der einen oder anderen von diesen Welten zurückgeblieben sein. Unbekannt. Unverdächtigt. Sie müssen sich nach den Erfahrungen mit anderen Rassen, die kein Verständnis für sie hatten, verborgen gehalten haben.
   Ich könnte mir vorstellen, daß Missy eine von ihnen ist, doch wissen tue ich es nicht...«
   Er ließ sein Gesicht in die Hände sinken und verstummte. Schwach sagte er: »Ich bin müde. Laß mich schlafen.«
   Die Zimmer im Krankenhaus waren so eingerichtet, daß zusätzliche Betten aus den Möbeln gezogen werden konnten. David war klar, daß Keral am Ende seiner Kraft angelangt war. Schweigend richtete er eins dieser Betten für ihn her. Das Chieri fiel sofort in tiefen Schlaf, der wie Trance war. David saß noch stundenlang da und starrte seine Notizen an. Der Kopf wirbelte ihm von all dem, was er entdeckt hatte.
   Am nächsten Morgen stellte man fest, daß Missy verschwunden war.

7
Linnea, Bewahrerin und Leronis des Arilinn Turms, hatte nur wenige Mußestunden, und die waren heilig. Die Arbeit einer Bewahrerin, die Arbeit an den Matrix-Schirmen, die Darkover mit einem Mindestmaß an Technik versahen, war anstrengend und belastete vor allem das Gehirn. Linnea war seit ihrer frühen Kindheit in schwierigen telepathischen Aufgaben geschult worden. Wie alle Bewahrerinnen schirmte sie sich vor zufälligen Kontakten mit Nichttelepathen ab und schonte ihre Kräfte mit allen Mitteln, die ihr zur

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