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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Er freute sich darauf, Linnea wiederzusehen, aber die Furcht, die er in ihren Gedanken gespürt hatte, war fast stark genug, ihn in Panik zu versetzen. Außerdem war er hungrig und ausgelaugt von der Anstrengung, einen Kontakt über eine so große Entfernung aufrechtzuerhalten. Das sollten sie bei dem terranischen Projekt auch studieren, dachte er, diese körperliche Erschöpfung, die nach einem Kontakt über lange Zeit oder große Entfernung eintritt. Ja, eine große Entfernung war es wirklich von Arilinn bis hier, mehr als tausend Meilen. Die meisten Telepathen auf dieser Welt hätten es nicht geschafft. Linnea mußte mehr an außergewöhnlichen Gaben besitzen, als er geglaubt hatte. Heutzutage, wo es an echten Talenten wie an guter Ausbildung mangelte, hätte eine andere Bewahrerin den Kontakt durch die beiden zwischen hier und Thendara liegenden Relais hergestellt und es gar nicht erst versucht, in Person zu ihm zu kommen. Es war ein Zeichen für Linneas Panik, daß sie auf die Relais verzichtet hatte, und ein Zeichen für ihre Kraft, daß es ihr, wenn auch nur für ein paar Sekunden, gelungen war.
   Regis wußte, es würden keine Fragen gestellt werden, wenn er die terranischen Behörden bat, ein Flugzeug nach Arilinn zu schicken. So war es, aber trotzdem machte er sich Sorgen, während er alles arrangierte. Das würde ihm und Linnea wieder Kritik eintragen - nicht von den Terranern (die waren eifrig darauf bedacht, sich die Hasturs zu verpflichten, verdammt sollten sie sein!), sondern von ihren eigenen Leuten. Die eine Partei verfluchte sie, weil sie überhaupt mit den Terranern zu tun hatten, und die andere verfluchte sie, weil sie nicht genug mit ihnen zu tun hatten. Verflucht wurden sie von beiden.
   Er hatte im Augenblick eine weitere unangenehme Aufgabe und eine sehr unerquickliche Unterredung vor sich. Er scheute sich davor, ins Krankenhaus des Terranischen HQ zu gehen, obwohl er wußte, daß das, was er dort finden würde, zum größten Teil harmloser Natur war. Da war das Problem Missy. Wohin war sie gegangen? Der Raumhafen von Darkover war groß, die Handelsstadt enorm, und sie hatte sich über ihrem Kopf geschlossen, als sei sie nie dagewesen. Sein Verstand sagte ihm, daß Missy nach Anonymität streben würde, nicht nach Aufsehen, und doch nagte die Furcht an ihm.
   Das andere Problem war persönlicher Natur. Regis trödelte in den Korridoren des Krankenhauses herum und ertrug tapfer die neugierigen Blicke der vorbeieilenden Schwestern und Ärzte, die sich fragten (einige von ihnen; die anderen wußten es nur zu genau), was ein Mann in der Kleidung eines darkovanischen Adligen hier zu tun hatte.
   Schließlich klopfte er an die Tür von Projekt A, um den anderen Besuch noch ein bißchen hinauszuschieben. Jason und David waren beide anwesend, außerdem Keral, der neuerdings viel Zeit im Krankenhaus verbrachte und viel von dem aufschnappte, was sie dort taten. Regis hatte gestaunt, mit welcher Schnelligkeit sich das Chieri das technische Wissen aneignete, um das es ihm offenbar zu tun war.
   Jason begrüßte Regis herzlich, doch Regis zuckte zusammen, als der Terraner ausrief: »Regis! Wie freue ich mich, dich zu sehen, obwohl ich glaubte, du hättest heute vormittag keine Zeit für uns! Dr. Shield sagte mir, wir dürften dir gratulieren. Ein schöner Junge, habe ich gehört, sechs Pfund und völlig gesund.«
   Regis erwiderte: »Ich wollte Melora und das Kind gleich besuchen - falls sie mich sehen will. Sie muß sehr böse auf mich sein; sie hat mir keine Nachricht geschickt.«
   »Du hättest hier doch nichts tun können«, meinte David. »Warum solltest du auf deinen Schlaf verzichten? Sie hatte die beste Betreuung; ich habe Marian Shield kennengelernt, und sie machte auf mich den Eindruck, eine ebenso gute Geburtshelferin zu sein wie sonst irgendwer auf dieser Welt.«
   »Von der guten Betreuung bin ich überzeugt, und ich bin euch allen dankbar«, sagte Regis. »Aber die bloße Tatsache, daß sie mich nicht benachrichtigen ließ… «
   Er begegnete Davids Blick und sah Verständnis darin aufblitzen.
   Wenn eine Frau den Mann liebt, der ihr Kind gezeugt hat, möchte sie ihn in dieser Stunde bei sich haben.
   »Ich muß Melora wenigstens begrüßen«, entschied Regis. »Habt ihr etwas über Missy erfahren?«
   »Keine Silbe, Regis«, antwortete Jason. »Man wird sie natürlich festhalten, wenn sie versucht, den Planeten zu verlassen, aber sonst - ihr habt da

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