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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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glaubte nicht, daß ein Mensch ihre Gedanken lesen konnte, nicht nach all diesen Jahren. (Als diese kupferhaarige Freie Amazone gesehen hatte, wie sie den schwarzen Virus im Wald vergrub, hatte sie zwar eine Spur von Kontakt gespürt, doch für so etwas hatte sie nur Verachtung. Tatsächlich war ja auch nichts geschehen, obwohl sie mit einer kurzen Überprüfung festgestellt hatte, daß die Freie Amazone zu irgendeiner lokalen Seherin um einen Gegenzauber gelaufen war. Alles Dummköpfe, diese darkovanischen Telepathen!)
   Und wenn sie ihre Gedanken zu spät lasen - dann war es zu spät. Andrea ließ es nie an die Oberfläche ihres Bewußtseins steigen, daß sie nach diesem Schlußakt keinen Plan für ihre eigene Flucht hatte. (Wozu auch?)
   Ihre Entschuldigung war simpel. Es gab niemanden, dem sie ihre Pläne anvertrauen durfte, weil die Telepathen sie dann seinem Geist hätten entnehmen können.
   Deshalb würde sie ganz allein handeln, und eine weitere Rasse würde sterben. Wie ihre eigene.

Ohne es zu wissen, wiederholte David die Worte von Andreas Spion:
   »Ich weiß nicht, warum sie sich bei all ihren Problemen die Zeit nehmen, ein Tanzfest zu veranstalten!«
   Jason lachte vor sich hin. »Wenn du erst noch ein paar Jahre auf Darkover gelebt hast, wirst du es verstehen.« Beide sahen es jetzt als selbstverständlich an, dachte David, daß er auf Darkover eine Heimat gefunden hatte. »Das Tanzen ist hier etwas sehr Wichtiges. Laß drei Darkovaner irgendwo zusammenkommen, und sie werden ein Tanzfest veranstalten.«
   Regis erklärte: »Das geht auf graue Vorzeit zurück, vielleicht hat es sich aus den alten Volksfesten zur Tag- und Nachtgleiche entwickelt. Der Tanz ist die einzige ausschließlich menschliche Aktivität. Für alles andere gibt es bei den Tieren eine Parallele, sogar für die Musik - die Vögel singen, und manche Insekten stellen künstlerische Muster her. In einem alten Gedicht heißt es: Nur Menschen lachen, nur Menschen weinen und nur Menschen tanzen.« Er sah großartig aus in seinem Kostüm in Blau und Silber, mit Edelsteinen geschmückt. Linnea war mit rosa Blüten bedeckt, natürlichen und künstlichen. Regis lächelte David freundlich zu und erkundigte sich bei Keral, der neben David stand: »Tanzen die Chieri auch?«
   »O ja«, antwortete Keral, »in den Wäldern - bei Sonne oder Mondschein - in Ekstase.«
   David, der wie immer Kerals Stimmung wahrnahm, dachte bei sich, daß Keral selbst auch beinahe in Ekstase sei. Obwohl er Menschenmengen für gewöhnlich mied, hatte er heute abend sein eigenes Gewand angelegt - eine merkwürdige lange Tunika aus einem schimmernden Stoff, den er Spinnenseide nannte - und sich ihnen angeschlossen. Die Veränderung in Keral war abgeschlossen, und David kam er schöner vor, als Missy je gewesen war. Von dem Chieri schien ein Leuchten auszugehen.
   Hinter ihnen erglänzte der Ballsaal mit tausend Lichtern. Er war voll von Männern und Frauen in herrlichen Kostümen, und ihr Haar zeigte sämtliche Rotschattierungen. Leise Musik mit einem ausgeprägten Rhythmus erklang. Regis wandte dem allen den Rücken und ging in den dunklen Garten. Er sah zu den vier Monden am Himmel auf. Dann drehte er sich wieder um. Der Mondschein fing sich in Kerals hellem Haar. Conners Gesicht war nur ein Schatten vor der Dunkelheit.
   Conner sagte: »Höre, Regis, ich habe eine dieser Visionen außerhalb des Zeitstroms. Irgend etwas wird heute nacht schiefgehen. Ich war eine Minute lang da und spürte es, aber ich kann es nicht kontrollieren.«
   Regis antwortete langsam: »Ich spürte nichts, aber die Vorausschau ist keine Hastur-Gabe. Wie war es, Conner? Beschreibe es mir!«
   Conner zog in angestrengtem Nachdenken die Stirn kraus. »Ich kann das nicht völlig kontrollieren. Ich bin mir nicht sicher. Wie - wie ein Feuerwerk.«
   »Vielleicht hast du die Vergangenheit wahrgenommen und nicht die Zukunft. Diese Burg hat eine lange und manchmal blutige Geschichte, mein lieber Freund.«
   »Mag sein.« Aber Conner machte sich weiter Sorgen und griff in der Dunkelheit nach Missys Hand. Sie gingen zusammen fort, und Regis sah ihnen nach. Missys phantastische Schönheit war nicht wieder zurückgekehrt, aber nach dem, was Keral über die Chieri im allgemeinen berichtet hatte, war dafür noch Zeit. Viel mehr Zeit, als Conner hatte. Ganze Lebensalter. Doch Conner war mit ihr zufrieden, wie sie war.
   David ging wieder in den erleuchteten

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