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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gleichgeschaltete Welt des Imperium werden. Vielleicht können wir der Sauerteig in ihrem Brot sein. Vielleicht werden sie, wenn sie sehen, daß sie uns nicht nach ihrem Bild gestalten können, sich selbst nach unserm Bild gestalten.
   Wollt ihr mir alle helfen?«
   Er stand schweigend da, und es kam keine Antwort.
   Es war keine Antwort nötig. Wie ein Sturmwind ging es durch den Raum, als jeder Mann und jede Frau aufsprang - und David wurde mit hineingerissen in diese plötzliche und unglaubliche Vereinigung.
   Es gab geringfügige Meinungsverschiedenheiten, und es würde auch Streit geben. Aber in diesem Augenblick waren sie alle eins, und David dachte bei sich, noch nie in der Geschichte des bekannten Universums könne ein einzelner Mann eine Gruppe mit solcher Einmütigkeit erfüllt haben.
   Er wußte nicht, wie sie die Probleme ihrer Welt lösen würden. Aber er vertraute darauf, daß sie sie lösen würden und daß er - es durchzuckte ihn wie eine Vision - Teil der Antwort war.

Der Winter verging, ein langer Tag nach dem anderen, während Andrea Closson ihre Pläne studierte, ihren Spionen zuhörte und über den Schlußakt nachsann, der diesen Planeten hilflos machen würde. Ein- oder zweimal dachte sie, sie hätte es kaum besser planen können, als es jetzt ohne ihr Zutun geschah. Alle noch übrigen Telepathen kamen in der Comyn-Burg zusammen, und das war, als eilten sie wie die Lemminge ihrer Vernichtung entgegen.
   Die wenigen, die nicht gekommen waren, zählten nicht. Sie waren alt, unwichtig, krank oder in abgelegenen Gebieten festgehalten. Auch auf die paar schwangeren jungen Frauen, die weggeblieben waren, kam es nicht an. Ohne es sich selbst einzugestehen, empfand sie darüber Erleichterung, denn sie hatte ein irrationales Vorurteil dagegen, eine schwangere Frau zu töten, und nun war sie dessen enthoben. Regis Hastur, der ihr Hauptziel gewesen war, solange ihre Attentäter noch auf Darkover weilten, sollte, so ging das Gerücht in der Stadt, eine neue Mätresse haben. Andrea hatte Regis Hastur nie gesehen, aber sie hegte eine vage Bewunderung für ihn, der so viele Angriffe vereitelt hatte. Sollte er ruhig die Zeit, die ihm und seinem Volk noch blieb, in Frieden genießen. Die wenigen, die nach ihrem letzten Streich noch am Leben sein würden, waren zu schwach und zu wenige, um einen neuen Stamm an Telepathen zu zeugen. Noch eine Generation, und es würde nur noch die Erinnerung an sie und ein paar vereinzelte Rückschläge geben.
   Mit Hilfe einiger Agenten (wie in den meisten Handelsstädten kann man auf dem Haupt-Raumhafen von Darkover alles kaufen, wenn man bereit ist, den Preis dafür zu zahlen) war es ihr gelungen, sich das gewünschte Material zu verschaffen.
   Eines Abends, als es schon auf den Frühling zuging, bekam sie die Nachricht, auf die sie wartete:
   »Es ist eins ihrer besonderen Feste«, berichtete der Mann ihr, »und sie werden in dieser Nacht alle oben in der Burg sein, auch die Telepathen, die für dies medizinische Projekt im HQ von anderen Welten hergeholt worden sind. Es ist eine Art von Tanz - um die Frühjahrsschmelze oder die ersten grünen Blätter oder so etwas zu feiern. Ich weiß nicht, warum sie zu dieser Zeit des Jahres und bei all ihren Problemen nichts Besseres anzufangen wissen, als zu tanzen, aber ich werde die Darkovaner wohl nie verstehen.«
   »Wie zuverlässig ist diese Information?« fragte Andrea.
   »So einwandfrei wie ein Computer-Ausdruck«, versicherte der Mann ihr. »Einer der Männer von dem Telepathen-Projekt ist ein unverbesserlicher Spieler. Ich kann ihm die Zunge lockern, wenn er gewinnt - und ich sorge dafür, daß er gewinnt.«
   »Idiot«, sagte Andrea ohne Hitze. »Wenn er Telepath ist, weiß er wahrscheinlich, daß Sie ihn ausforschen.«
   »Ob er es weiß oder nicht, es ist ihm verdammt gleichgültig«, gab der Spion zurück. »Ich habe keine Ahnung, was Sie planen oder vorhaben, deshalb kann er aus meinen Gedanken kaum etwas entnehmen, höchstens, daß ich nichts Gutes mit ihnen im Sinn habe. Ich bin kein Telepath, aber ich weiß auch so, daß dieser Rondo ebenfalls nichts Gutes mit ihnen im Sinn hat. Wahrscheinlich ist er ganz begeistert von der Vorstellung, daß ich jemandem Meldung mache, der diese Leute nicht liebt.«
   Der Schaden war nun einmal angerichtet. Andrea bezweifelte jedoch, daß irgendwer sich die Mühe machen würde, festzustellen, wer hinter einem einzelnen Spion steckte. Sie

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