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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die Verantwortung überträgt! Frauen sind viel zu emotional für das Regierungsgeschäft.« Granfell nickte. »Wenn wir es doch nur geschafft hätten, einen neuen Mietvertrag für das Gelände des Raumhafens zu bekommen, bevor die Sache passiert ist. Unsere Position hier wäre dann viel besser.« »Wir haben es aber nicht geschafft. Und diese Eiskugel lohnt sowieso kaum die Mühe. Sie haben nie richtig Handel mit der Föderation getrieben, und Hasturs Widerstand gegen unsere Technologie war nicht gerade hilfreich. Wenn ein anderer ihren Rat kontrollieren würde – jemand, der mehr auf der Linie der Föderation liegt –, dann hätten wir vielleicht eine Chance. Aber so nicht.« Damon Aldaran, dieser Narr, hatte eine Menge vager Versprechungen gemacht, aber bisher nichts davon einlösen können, und nun würde er keine Gelegenheit mehr dazu haben. Belfontaine hatte dem alten Säufer ohnehin nie recht geglaubt.
    »Das Problem ist nicht, dass diese Dummköpfe gegen die Föderation sind, Belfontaine, sondern dass sie so stur für Cottman sind. Von vereinzelten Leuten mal abgesehen, scheren sie sich einen Dreck um andere Planeten, und selbst die scheinen diesen hier noch zu lieben. Ich bin seit zehn Jahren hier, und ich habe nie verstanden, was so großartig hieran sein soll.
    Es ist höllisch kalt, und die Leute sind rückständig – die meisten können nicht einmal lesen! Meiner Ansicht nach lohnt es wirklich kaum die Mühe, außer dass es ein schlechtes Beispiel abgibt, wenn man einem bewohnten Planeten erlaubt, sich der Kontrolle der Föderation zu entziehen.« Belfontaine lachte. »Cottman wird wohl kaum anfangen, Raumkreuzer zu bauen und uns herauszufordern – dazu fehlen ihnen die Ressourcen. Aber ich hasse es, mich zurückzuziehen. Das hat etwas von Scheitern, und das hasse ich.« »Sie sagten etwas von Rebellionen auf ein paar anderen Welten?« »Dazu ist es nicht gekommen – noch nicht. Und offen gestanden, ich kriege nicht viel aus der Zentrale heraus.« Komisch, wie die Sprache seiner Unternehmerfamilie noch immer in ihm steckte. »Aber ich glaube, es besteht die sehr reelle Chance, dass einige Admirale das Ganze als Gelegenheit sehen, sich selbst an die Macht zu bringen, sich jetzt, in dieser Übergangszeit, der Föderation zu widersetzen. Und wie ich herausfinden konnte, gibt es gewaltige Unruhen auf einigen Welten mit liberaler Vertretung. Die werden natürlich bald niedergeschlagen sein, aber es ist trotzdem beunruhigend.
    Könnte sein, dass wir nirgendwo hinkönnen, wenn wir von hier weggehen.« »Oder noch schlimmer – vielleicht kommen wir gar nicht erst weg. Haben Sie daran einmal gedacht?« »Wie meinen Sie das, Miles?« Er betrachtete den Mann argwöhnisch und fragte sich, ob Granfell mehr wusste als er. War es denkbar, dass Granfell seine eigenen Informationsquellen innerhalb des Hauptquartiers hatte oder, noch schlimmer, einen Außenkontakt, von dem Belfontaine nichts wusste?
    »Wenn die Sicherheitskräfte der Föderation damit beschäftigt sind, überall Aufstände und Unruhen niederzuschlagen, dann sind sie womöglich nicht in der Lage, Schiffe zu schicken, um uns auszufliegen. Wir könnten jahrelang hier auf uns allein gestellt sein.« Granfell sprach so unaufgeregt, als wäre ihm der Gedanke schon lange vertraut.
    Belfontaine starrte ihn entgeistert an. An dieses Szenario hatte er nicht einmal gedacht. Und es war durchaus nicht unmöglich. In letzter Zeit hatte die Föderation die Bereitschaft gezeigt, sich von einigen unbedeutenden Planeten zurückzuziehen, wenn sie sich anderweitig nicht durchsetzen konnte.
    Die Vorstellung, auf Cottman zu bleiben, war widerlich, und die andere war noch schlimmer. Es konnte durchaus passieren, dass er geopfert wurde – so undenkbar das war! Es musste eine Möglichkeit geben, die ganze Geschichte zu seinem Vorteil zu wenden.
    Was würde er tun, wenn die Föderation sie zurückließ? Er kannte die Antwort, bevor der Gedanke richtig Gestalt angenommen hatte. Er würde die herrschenden Familien Cottmans im Handumdrehen ausschalten und sich zum Gouverneur ernennen. Ohne die Angst vor einem Untersuchungsausschuss konnte er tun und lassen, was er wollte. Die Vorstellung war für so verlockend, dass er einen Moment lang fast wünschte, man würde sie im Stich lassen. Cottman war zwar kein erstrebenswerter Gewinn, aber das konnte er aushalten – wenn er erst einmal die Macht besaß, alles nach seinen Wünschen zu regeln.
    Als Granfell ihn komisch ansah, zwang

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