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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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es.«
    Martin »Oh Mann …«
    Ich rieb mir die Stirn.
    Martin »Etwas Sinnvolles? So was wie: Schlüssel liegt auf dem Türrahmen. Verdammte Scheiße!«
    Ich schlug mit den Fäusten gegen die Tür und brüllte, bis ich vor Erschöpfung zusammenbrach. Eine Zeitlang wälzte ich mich auf dem Boden, dann lag ich still.

    Es dauerte einen Moment, bis ich merkte, dass ich eine Idee hatte. Zitternd richtete ich mich auf, wankte zum Fenster und legte die Zettel nebeneinander.
    Martin »Die Rebellion trage im Herzen … nimm’ es aus deinem Herzen und begrabe es.«
    Vielleicht war es doch brauchbar. Eine Arbeitsanweisung? Ich überlegte. Die Rebellion könnten meine Fragen sein. Ich sollte also meine Fragen begraben. Wie konnte das gehen? Ich hatte die Zettel … das war die Lösung. Ich löste ein Stück Plastik aus der Spitze meines Schnürsenkels, biss mir auf den Finger, tauchte den Streifen in mein Blut und benutzte ihn als Schreibfeder. Ich hatte inzwischen Luchsaugen und konnte selbst die feinsten Helligkeitsunterschiede nutzen, um zu schreiben.
    Martin »Was ist der Darkside Park?«
    Nach kurzem Zögern fügte ich auf dem zweiten Zettel hinzu: »Was wissen die Leute im ›Ambassador‹?«
    Ich versteckte die Zettel in den Ritzen der Dachkammer an exakt den Stellen, an denen ich sie gefunden hatte, und lehnte mich an die Wand. Ich musste nicht lange warten. Meine innere Uhr hatte sich nicht getäuscht. Mit leisem Summen wurde die Hydraulik der Jalousien aktiviert. Ich wollte aufstehen und zum Fenster gehen, doch es interessierte mich nicht mehr.
    Kurze Zeit später öffnete Dorothy die Tür, watschelte auf ihren Händen durch den Raum und platzierte sich im scheinwerferartigen Lichtstahl des Fensters, als sei sie die Hauptattraktion dieses Monstrositäten-Kabinetts.
    Dorothy »Du hast deinen Frieden gemacht?«
    Martin »Ich denke schon.«
    Dorothy legte den Kopf schief und fixierte mich.
    Dorothy »Martin Prey, kennst du den Darkside Park?«
    Ich zögerte nicht.
    Martin »Hab ich noch nie gehört.«
    Dorothy nickte.
    Dorothy »Du kannst ihn auch nicht kennen. Er existiert nämlich nicht. Schreib dir das hinter die Ohren.«
    Ich nickte. Dorothy seufzte. Plötzlich war sie wieder eine nette, alte Dame.
    Dorothy »Ich möchte mich bei dir entschuldigen, Martin.«
    Ich beobachtete sie argwöhnisch. Ein Trick?
    Dorothy »Das hier ist notwendig. Damit wir hier leben können. Camilla war auch hier. Hier, in dieser Kammer.«
    Ich brauchte einen Moment, bis mir klar wurde, was das bedeutete.
    Martin »Hast du sie hier gefangen gehalten? Deine eigene Tochter?«
    Dorothy »Interessiert dich das?«
    Martin »Nein.«
    Dorothy »Gut. Sehr gut. Du kannst gehen.«
    Die Tür stand offen. Vorsichtig sah ich auf den Dachboden hinaus. Er war dunkel und modrig. Matschig-gelbes Licht hüllte Dinge ein, von denen sich die Menschen nicht trennen wollten. Spiegelkommoden, Fahrräder, ein Schaukelpferd, staubbedeckte Stofftiere mit traurigen Gesichtern. Jedes Ding hatte seine Geschichte, hatte seinen Beschützer, hatte einen Grund, warum es hier und noch nicht weggeworfen worden war. Ich war eins von diesen Dingen. Noch nicht ganz ausrangiert, doch zur normalen Welt, der Welt der lebenden Dinge, gehörte ich auch nicht mehr.
    Ich spürte Dorothy hinter mir. Ihre Blicke bohrten sich in meinen Hinterkopf.
    Dorothy »Du wirst einen Anruf bekommen. Du wirst dich richtig entscheiden. Ich bin stolz auf dich.«
    Ohne mich umzudrehen trat ich auf eine schmale Plattform hinaus und kletterte eine noch schmalere Leiter nach unten. Wie war Dorothy diese Leiter hinauf gekommen? Ich wollte es nicht wissen. Ich musste aufhören, Fragen zu stellen. Wie in Trance durchquerte ich den Dachboden und fand die Tür zum Treppenhaus. Sie stand einen Spalt offen. Ich hörte Geräusche und erschrak. Dann erinnerte ich mich. Es waren normale Geräusche. Menschen, die die Treppe nach oben gingen. Ich hatte sie nur zu lange nicht mehr gehört. Ich schlich vorsichtig nach unten und betrat unsere Wohnung.
    Alles war wie immer, und doch sah es anders aus. Es waren meine Augen, die sich verändert hatten. Camilla räumte in der Küche den Kühlschrank auf. Ich erkannte ihr Parfum. Ich schlich ins Wohnzimmer. Prominent auf dem Tisch lag Stewart Falkners Probedruck der ›Porterville Times‹. Direkt daneben eine Keramikschale und ein Feuerzeug. Ich hob das brüchige Zeitungspapier an, entzündete es und beobachtete, wie es vom Feuer verschlungen wurde. Camilla kam aus der

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