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Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Darkside Park: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon X. Rost , Ivar Leon Menger , John Beckmann , Raimon Weber , Hendrik Buchna , Christoph Zachariae
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meinem Erstaunen, dass sein Kollege eine große, schwere Kiste mit Hilfe einer Sackkarre in ihren Lieferwagen wuchtete. Ein grauer Lieferwagen, auf dem in schwarzen Lettern zu lesen war: »Stadtverwaltung Porterville«.
    Stadtverwaltung? Was hatte die Stadtverwaltung mit dem Anschluss von Kühlschränken zu tun? Und warum waren die Männer noch einmal in Miss Bikauskis Wohnung? Holten sie den Kühlschrank wieder ab? Der Monteur tat sich schwer, die Kiste alleine in das Fahrzeug zu befördern, und ich fragte mich, warum sein Kollege nicht half.
    Er stand immer noch am Fenster. Als der Mann mich plötzlich zu fixieren schien, wandte ich den Blick ab und zündete mir eine Zigarette an. Ich wusste auch nicht, warum ich ihn nicht angesehen hatte, ich kam mir albern vor, und als ich wieder aufblickte, war er verschwunden. Wenige Augenblicke später trat er auf die Straße, stieg in den Transporter ein und die Männer fuhren los. Ich blickte auf meine Uhr. ›Seidelman’s‹ öffnete um neun. Es war erst 20 nach acht.

    Die Tür zu ihrer Wohnung war angelehnt. Ich klopfte an.
    »Miss Bikauski?«
    Niemand antwortete. Ich schob die Tür auf. Ein Geruch nach Pappkartons und Metall hing in der Luft. Die Wohnung war verwaist. Ich folgte dem Flur ins Wohnzimmer. Die Regale waren ausgeräumt, Umzugskisten standen auf dem Boden. Offenbar war Miss Bikauski dabei auszuziehen.
    Ich hörte ein Geräusch in der Wohnung und blieb wie angewurzelt stehen. Ein Knistern. Mein Herz schlug im Hals. Vorsichtig ging ich zwei Schritte vorwärts und linste um die Ecke in die Küche. Niemand war da. Dann wieder das Knistern! Und ein Brummen. Es kam aus dem Kühlschrank, dem ›Frozen King A Plus‹, den Walter und ich geliefert hatten. Niemand kaufte einen Kühlschrank, wenn er wenige Tage später umzog. Wieder kam das Geräusch aus dem Kühlschrank, das Knistern. Ich trat näher und entdeckte, dass die Kühlschranktür nicht richtig geschlossen war. Sie war nur angelehnt, und die Tür hing am Schalter der das Innenlicht auslöste. Das hatte das Knistern verursacht. Ein kaltes Licht drang flackernd aus dem schmalen Schlitz heraus. Aus einem unbestimmten Reflex heraus schloss ich die Kühlschranktür.
    Ich wandte mich zum Gehen, als ich wieder ein Geräusch aus dem Kühlschrank hörte. Merkwürdig. Ein hohles Klappern. Verwirrt öffnete ich den Kühlschrank. Er war komplett leer, auch die Ablageböden waren entfernt worden. An der Rückwand des Kühlschranks war ein Schlitz. Warum war da ein Schlitz? Ein Luftzug drang mir entgegen und der Schlitz wurde größer. Ich schob meine Hand in den Spalt, und die Rückwand des Kühlschranks schwang beiseite und öffnete den Blick in einen dunklen Schacht, der direkt in die Wand der Wohnung zu führen schien. Ein modriger Geruch nach feuchten Ziegelsteinen und Isolationsmaterial drang mir entgegen. Es war ein Gang!
    Kalter Schweiß brach mir aus. Was, wenn hinter Peggys ›Frozen King‹ auch so ein Gang war? Ich musste hier raus, ich musste sofort zu Peggy.
    Wieder ein Geräusch. Diesmal gab es keinen Zweifel. Das waren Schritte! Im Treppenhaus. Wenn es die Monteure waren, die noch mal zurückgekommen waren, saß ich in der Falle. Die Tür zur Wohnung wurde geöffnet und mir war klar, dass es nur eine einzige Möglichkeit gab, dieser Falle zu entkommen.
    Lautlos schob ich mich durch den Kühlschrank in den dunklen Gang dahinter, schloss von innen die Kühlschranktür und dann die Klappe der Rückwand. Es war stockdunkel. Die Schritte in der Wohnung kamen näher, verharrten in der Küche. Der Mann musste direkt vor dem Kühlschrank stehen. Ich konnte seinen Atem hören und dachte gleichzeitig, er müsse mein Herz hören, das wie ein Dampfhammer meine Brust bearbeitete. Ich musste weg! Wenn er die Tür und die Klappe öffnete, würde er direkt vor mir stehen! Vorsichtig schob ich mich Schritt für Schritt nach hinten, war quasi blind, weil kein Lichtstrahl in den engen Gang drang. Ich stieß mit dem Rücken an eine Wand, hinter mir ging es nicht weiter. Ich hörte, wie die Kühlschranktür geöffnet wurde und verfluchte mich. Warum war ich beim Kiosk nicht einfach weitergegangen? Warum hatte ich zu Miss Bikauski hochgehen müssen, um meine Nase in Dinge zu stecken, die mich nichts angingen?
    Dann erhellte ein schmaler Streifen des kalten Kühlschranklichtes den engen Gang. Er kam! Er sah nach! Ich schluckte, schwamm in Adrenalin, spürte den Lufthauch zu meiner Linken, bevor ich sah, dass der Gang um die Ecke

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