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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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haben«, fuhr sie fort und stand auf, »müssen wir diese Fehde begraben und von hier entkommen. Konzentrieren wir uns doch darauf, denn so sehr ihr beide euch auch umbringen wollt, ich will hier nicht sterben.«
    »Sie haben dir deine Ohrringe nicht abgenommen«, meinte Robin, als er sie ansah. »Kannst du mir einen davon zuwerfen?«
    Chris entfernte einen der Goldohrringe, die sie sich von der Signorina ausgeliehen hatte, und warf ihn zu Robin. Er bog den gewundenen Draht auf und schob ihn ins Türschloss.
    Chris beobachtete ihn nervös. Die nächsten zehn Minuten arbeitete Robin konzentriert am Schloss, was dafür sorgte, dass Nottingham in der Zelle auf und ab tigerte. Das Geräusch von brechendem Draht trieb ihn in einen Wutanfall.
    »Du kannst nicht mal ein Schloss knacken?«, schrie er. »Was bist du nur für ein Dieb!«
    Während er sprach, schickte sein Talent Raureif über die Gitter ihrer Zelle. Weitere Eiskristalle zogen sich wie ein dünnes Fell über die Steine der Wand.
    »Der Draht war zu dünn und zerbrechlich.« Robin warf den zerbrochenen Ohrring zur Seite und entdeckte erst da den Frost, der über den Boden bis zu den Gittern seiner Zelle gekrochen war. »Du dämlicher Idiot, du kannst dein Talent hier drin nicht einsetzen. Chris ist sterblich. Sie wird erfrieren.«
    »Sie haben das gemacht?«, fragte Chris und deutete auf den Teppich aus Eis. »Einfach durch die Kraft Ihrer Gedanken?«
    »Gewöhnlich muss ich etwas berühren, dann friert es ein.« Nottingham unterdrückte ein weiteres Aufwallen von Wut. »Manchmal, wenn ich wie jetzt wütend bin, passiert es von allein.«
    Chris schlang die Arme um den Oberkörper und zitterte, während sie die Gitter der Zelle genau musterte.
    »Ich weiß, dass Kupfer Sie verletzt«, meinte sie dann, »aber was ist mit dem Eis?«
    Nottingham schüttelte den Kopf.
    »Die Stäbe sind massiv, aber einige dieser Schweißnähte wirken ziemlich schwach. Wenn Sie die Gitter einfrieren und mit genügend Eis überziehen können, sollten Sie sie lange genug anfassen können.«
    Er erkannte, was sie meinte, und zog seine Handschuhe aus. »Treten Sie zurück. Entfernen Sie sich so weit von mir wie nur möglich.« Er zog sein Hemd aus und gab es ihr. »Und ziehen Sie das an.«
    Das Kupfer verbrannte seine Handflächen, als er die Stäbe packte und sein Talent über sie ergoss. Die Kälte machte ihm nichts aus, aber er sah, dass sein Atem weiße Wolken bildete, sobald die Temperatur im Raum fiel.
    Langsam bildete sich Eis, wurde dicker, füllte die Lücken zwischen den Stäben und schuf eine Schutzschicht zwischen Nottinghams Haut und dem giftigen Kupfer. Erst als er hörte, wie das Metall stöhnte, trat er zurück und trat gegen die Verbindung von zwei Stangen.
    Eis splitterte und fiel zu Boden, als die Gitterstäbe herausbrachen. Nottingham packte die Stäbe und drückte, bog das Kupfer auseinander und nach oben und schuf so eine Lücke, die gerade groß genug war, dass er sich hindurchzwängen konnte.
    »Chris«, sagte Robin scharf.
    Nottingham warf einen Blick zu dem Mädchen, das zusammengekauert am anderen Ende der Zelle saß. Frost glitzerte in ihren Haaren, Augenbrauen und Wimpern. Ihre Lippen waren blau angelaufen und platzten auf, als sie versuchte, etwas zu sagen. Sie schloss die Augen und brach bewusstlos zusammen.
    Kein hasserfüllter Bruder hätte Robin so grausam foltern können, wie Salva es geschafft hatte. Beobachten zu müssen, wie sein Vetter Chris berührte, als wäre sie nur eine seiner Huren, hatte Robin fast um den Verstand gebracht. Glücklicherweise hatte Chris sie beide zur Vernunft gebracht, bevor die Situation außer Kontrolle geraten war.
    Nottingham trat einen weiteren Stab aus der Tür, um genügend Platz zu haben, Chris aus der Zelle zu tragen. Er brachte sie zu Robin hinüber und setzte sie vor seinem Gefängnis auf den Boden, bevor er die Schlüssel nahm, die an einem Haken an der Wand hingen.
    Robin ignorierte ihn und die brennenden Kupferstäbe, als er die Hand hindurchschob und Chris’ Stirn berührte. Sie war so kühl wie eine Kyn; ihre Körpertemperatur war gefährlich gesunken.
    »Sie wird sterben, wenn wir sie nicht wärmen.« Er sah zu seinem Vetter auf, der seine Zelle immer noch nicht geöffnet hatte. »Öffne die Tür, Guy.«
    »Ich sollte sie mitnehmen und dich hier verrotten lassen.« Er warf einen kurzen Blick auf Chris. »Vielleicht tue ich das. Ich kann auch ohne deine Hilfe die Wachen töten und sie in Sicherheit

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