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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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krank. Kleine Mengen können wir ertragen, aber wenn der Hunger zu stark wird, greifen wir jeden Menschen in unserer Nähe an.«
    Und das wäre wohl ich . Chris rutschte das Herz in die Hose. »Wie viel Zeit bleibt mir, bevor er die Kontrolle verliert?«
    »Das kann ich nicht sagen. Wenn er sich in letzter Zeit nicht genährt hat … eine Woche. Vielleicht auch ein bisschen länger. Es spielt keine Rolle. Er wird dich trotzdem angreifen.« Robin tigerte in seiner Zelle auf und ab, während er die Gitter und jeden Stein immer wieder genau musterte. »Es muss doch einen Schwachpunkt geben. Alter Mörtel. Irgendwas.«
    Der Schwindel sorgte dafür, dass Chris nicht mehr stehen konnte, und langsam glitt sie an der Wand nach unten, bis sie auf dem dreckigen Stroh saß.
    » Chris. «
    Sie musterte ihn durch das Gitter. »Es geht mir gut. Ich bin nur ein wenig benommen. Ich hätte diese Sache mit Norman einfach auf sich beruhen lassen sollen. Hätte ich das geschafft, wäre nichts von alldem hier passiert.« Blut lief an ihrem Innenarm herunter, und sie legte eine Hand auf die Wunde, um mehr Druck auszuüben. »Sie hat dich Locksley genannt und hat behauptet, du hättest Nottingham Maid Marian gestohlen.«
    Robin wollte etwas sagen, dann senkte er nur den Kopf.
    »Es ist okay. Um ehrlich zu sein, finde ich es einfacher zu glauben, dass du Robin Hood bist als diese ganze Unsterblicher-der-von-menschlichem-Blut-lebt-und-nicht-umgebracht-werden-kann-Sache«, fuhr sie fast entspannt fort. »Allerdings bin ich ein wenig verwirrt. Ich habe so gut wie jeden Film gesehen, der je über Robin Hood gedreht wurde. Ich kann mich an keinen einzigen erinnern, in dem er Marian vergewaltigt und umgebracht hätte.«
    »Chris.«
    Sie suchte seinen Blick.
    »Es war teilweise wahr, was die Contessa gesagt hat, aber nicht ganz. Ich habe Marian zu nichts gezwungen, und ich hatte nie vor, ihr ein Kind zu machen. Ich habe sie geliebt. Außer mit dir habe ich noch nie mit jemandem darüber geredet.« Chris erkannte die Ernsthaftigkeit seiner Worte in seinem Blick. »Sobald wir hier raus sind, sobald wir uns in Sicherheit befinden, werde ich dir von ihr erzählen und davon, was zwischen uns geschehen ist.«
    »Robin, ich weiß, dass du niemals absichtlich einer Frau wehtun würdest. Dafür hattest du schon genug Gelegenheiten, mich zu verletzen.« Der Schmerz ließ ihre Stimme dumpf klingen. »Weißt du, ich war so damit beschäftigt, dir die Schuld für Norman zuzuschieben, dass ich dir nie die Wahrheit gesagt habe.« Dann zwang sie sich, laut auszusprechen, was sie gedacht hatte, seitdem man ihr die Nachricht überbracht hatte: »Du hast ihn nicht umgebracht. Das war ich.«
    Diese Behauptung verwirrte Robin. »Du hast mir erzählt, er hätte Selbstmord begangen.«
    »Norman hat abgedrückt, aber ich habe ihm die Waffe in den Mund geschoben.« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Damit meine ich, er hat es getan, weil ich in Chicago etwas versaut habe.«
    »Erzähl mir, was passiert ist.«
    »Er hat nie gerne mit Frauen zusammengearbeitet. In dieser Hinsicht war er ziemlich altmodisch. Selbst bei Einsätzen bezeichnete er mich nur als ›die Tusse‹ oder ›meine Sekretärin‹. Ich habe Dutzende Versetzungsgesuche eingereicht, in dem Versuch, jemand anderem zugewiesen zu werden.« Chris’ Miene wurde grimmig. »Manchmal frage ich mich, ob ich deswegen vergessen habe, die Kamera auszuschalten. Ich habe zu viele blaue Flecken gesehen, und zu viele Verdächtige haben plötzlich gestanden, wann immer ich gerade nicht im Zimmer war. Vielleicht wollte ich im Unterbewusstsein, dass er erwischt und aus dem FBI geschmissen wird, damit ich mich nicht mehr mit ihm rumschlagen muss.«
    Robin bemerkte, wie bleich sie war, und kämpfte gegen ein Aufwallen von Panik. Er musste sie dazu bringen weiterzureden, damit sie nicht bewusstlos wurde. »Hast du ihn dabei erwischt, wie er jemanden misshandelt hat?«
    »Ich nicht, aber eine Videokamera. Norman hat mich gerne losgeschickt, um Kaffee zu holen, wenn ein Verhör nichts brachte. Ich sollte die Videokamera ausschalten, wenn ich das Zimmer verließ – laut offizieller Anweisung müssen zwei Agenten beim Verhör eines Verdächtigen anwesend sein. Aber an diesem Tag … Ich weiß nicht. Ich habe es einfach vergessen.« Sie stützte den Kopf in die Hand. »Er hat dem Verdächtigen ins Gesicht geschlagen und ihm das Kinn gebrochen, und alles wurde von der Kamera aufgezeichnet, von der er dachte, ich hätte sie

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