Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
verdanken.« Robin bereute die Worte, sobald er sie ausgesprochen hatte, aber die höhnische Grimasse, die sein Vetter zog, hielt ihn davon ab, sie zurückzunehmen. »Wir werden schnell reisen müssen, um Salva abzufangen, bevor sie Richard und die anderen in London erreicht. Auf dem Flughafen von Rom wartet ein Jet auf mich.«
»Was hast du für einen Plan mit Beatrices Tränen?«
Robin runzelte die Stirn. »Ich habe vor, sie in den nächsten Schmelzofen zu werfen. Wenn ich gewusst hätte, dass sie in der Handschrift versteckt sind, hätte ich nicht geruht, bis ich sie in meinen Besitz gebracht hätte.«
»Du wusstest nicht, dass sie in dem Buch versteckt waren.« Nottingham gab einen abfälligen Laut von sich. »Natürlich wusstest du das nicht.«
»Das wusste niemand außer der Contessa.« Robin lachte barsch auf. »Mein Gott, Guy, ich mag ja ein Dieb sein, aber ich bin kein schwachsinniges Monster.« Er kniff die Augen zusammen. »Wusstest du es?«
»Nein.« Nottingham starrte in die Flammen. »Ich wollte nur Rache. Für Marian. Für Sherwood.«
Robin fühlte, wie wilde Wut in ihm aufstieg. »Nun könntest du sie tatsächlich bekommen, du dämlicher Bastard. Vielleicht überlebst du ja lange genug, um uns andere zu begraben. Und das alles für deine kostbare Verlobung.«
Nottingham schürzte die Lippen, bis seine Reißzähne zu sehen waren. »Sie gehörte mir. Genauso wie Sherwood.«
»Und doch hast du uns nicht verfolgt. Du hast deinen Namen und Sherwood deinem verdammtem Halbbruder überlassen und bist untergetaucht.«
»Sobald du Marian entführt hattest, hat meine Mutter die Kontrolle über die Burg und meine Männer an sich gerissen«, knurrte Guy zurück. »Ich bin in Frankreich aufgezogen worden; seit Kindertagen hatte mich niemand gesehen. Sie hatte vor, mich an meinem Hochzeitstag zu töten und ihren Bastard mit Marian zu verheiraten. Als sie entdeckte, dass Marian verschwunden war, ließ sie mich ins Verlies werfen und hat meinen Halbbruder hinter dir hergeschickt. Ich habe zehn Jahre in diesem Loch verbracht, während er oben den Herrn spielte.«
Robin wollte ihm nicht glauben, aber seine Geschichte erklärte zumindest die Ereignisse, die letztendlich zum Niedergang von Sherwood geführt hatten. »Warum hat sie dich am Leben gelassen?«
»Das hat sie nicht. Sie hat eine pestkranke Frau zu mir in die Zelle gesperrt, damit niemand je behaupten könnte, sie hätte mich ermordet. Sie hat uns eine Woche dort unten gelassen, und dann kamen sie, um die Leichen zu holen.« Er verzog die Lippen. »Nur dass ich von den Toten wiederauferstanden war. Sie hielt es für eine Form von schwarzer Magie und beschloss, mich am Leben zu lassen. Die nächsten zehn Jahre verfütterte sie ihre Bauern und Feinde an mich, während sie sich bemühte, hinter das Geheimnis meiner Wiederauferstehung zu kommen.«
Robin empfand fast Mitleid mit ihm. »Viviana hat dir bei der Flucht geholfen.«
Nottingham nickte. »Zu der Zeit, als sie zu mir kam, hatte ich bereits herausgefunden, dass ich Menschen in Kyn verwandeln konnte. Zuerst habe ich es bei diesem großen Narren Rainer versucht, aber er war ein zu großer Einfaltspinsel, um meinen Anweisungen zu folgen.« Er rollte sich von Chris weg und kam auf die Beine. »Sie ist jetzt warm.«
Robin würde ihm niemals vollkommen vertrauen, aber die Wut, die er die letzten sechshundert Jahre mit sich herumgeschleppt hatte, verlosch langsam. »Ich habe vor dem Palazzo der Marianas ein Boot vertäut. Im Bedienungspult ist ein Telefon. Benutz es, um London anzurufen und sie zu warnen.«
Nottingham nickte und stand auf.
Robin beobachtete, wie sein Vetter aus dem Raum stiefelte, bevor er in Chris’ Augen sah, die ein wenig zu wach wirkten, um jemandem zu gehören, der gerade erst aus dem Kälteschlaf erwacht war. »Wie lang bist du wieder bei Bewusstsein?«
»Ich bin zu mir gekommen, als er gefragt hat, was du mit Beatrices Tränen vorhast.« Sie zitterte und drängte sich näher an ihn. »Ich dachte, es wäre vielleicht besser, wenn ich mich da nicht einmische. Beim letzten Mal bin ich fast erfroren.«
»Sehr klug von dir.« Robin senkte den Kopf und drückte seinen Mund auf ihren.
Er wollte sie eigentlich nur beruhigen, doch die Ereignisse der Nacht und der Geschmack ihres Mundes entzündeten die Gier nach mehr. Chris keuchte, als er die Seide über ihrer Brust zur Seite schob, und vergrub die Hände in seinen Haaren, als er an ihr saugte, bis ihre Brustwarze hart und
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