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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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für immer in diesem Käfig verrotten lassen.«
    »Nachdem Sie ihn gezwungen hätten, zuzusehen, wie Sie mich vergewaltigen«, bot sie an.
    Er wandte den Blick ab. »Er hätte Sie nicht mitnehmen dürfen.«
    »Ich verstehe. Es ist sein Fehler. Mal wieder.« Sie legte den Kopf schräg. »Es ist seltsam, dass immer er der Böse ist und Sie nichts als das unschuldige Opfer. Aber nun verstehe ich, warum Sie ihn nicht umbringen wollen. Wenn es ihn nicht mehr gäbe, hätten Sie niemanden mehr, den Sie für Ihre Probleme verantwortlich machen könnten.«
    Nottingham warf ihr einen finsteren Blick zu. »Sie wissen gar nichts. Ihr sterbliches Leben dauert erst seit so kurzer Zeit an. Sie haben keine Jahrhunderte alleine auf dieser Welt ertragen.«
    »Warum begehen Sie dann nicht Selbstmord?«, fragte sie. »Was haben Sie mit Ihrem Leben angefangen, außer Robin zu hassen, Robin für alles verantwortlich zu machen und zu planen, wie Sie es Robin heimzahlen können? Wie konnten Sie all diese Zeit auf etwas so Dämliches verschwenden wie Rache wegen einer Frau, die keinen von euch beiden wollte?«
    Nottingham schlug sie hart genug ins Gesicht, dass ihr die Tränen kamen. »Sie werden nicht von ihr reden.«
    Chris unterdrückte ein Schluchzen, wandte sich von ihm ab und drückte sich so weit wie möglich von ihm entfernt in eine Ecke des Sitzes. Sie saß lange Zeit so da, bis sie Leder an ihrer Hand fühlte und herumwirbelte.
    »Es tut mir leid, dass ich Sie geschlagen habe«, sagte er schroff, als er ihr ein Taschentuch in die Hand drückte. »Sie haben ein Talent dafür, mich zu provozieren. Hören Sie auf zu weinen.«
    Sie schniefte und trocknete sich das Gesicht mit dem Ärmel. »Wagen Sie es nicht, nett zu mir zu sein.«
    »Ich mag es nicht, Frauen weinen zu sehen.«
    Sie nahm das Taschentuch, das er ihr gegeben hatte, und wischte sich damit über die Augen. »Zumindest sind meine Tränen nicht giftig.« Sie holte tief Luft, dann atmete sie langsam aus. »Was haben die anderen Kyn gesagt, als Sie ihnen von der Contessa und der Phiole mit den Tränen ihrer Schwester erzählt haben?«
    »Ich habe nicht in London angerufen.«
    »Sie machen Witze.« Sie ballte die Hand zur Faust und zerknüllte das Taschentuch. »Oh mein Gott. Sie meinen das ernst.«
    »Es gab keinen Grund, anzurufen«, erklärte er. »Salva reist über Land. Wir werden England lange vor ihr erreichen.«
    Chris versuchte, aus dieser Aussage schlau zu werden. »Warum sollte sie nicht auch fliegen?«
    »Kyn hassen das Fliegen«, sagte er. »Sie ist nur deswegen nach Rom geflogen, weil ihr nicht die Zeit blieb, die Reise per Schiff und Boot zu machen.«
    »Sie scheinen keinerlei Problem damit zu haben«, machte sie klar. »Und Robin auch nicht.«
    »Mein Vetter ist ein unbesonnener Narr«, meinte Nottingham. »Und ich habe vor nichts Angst.«
    »Sie schienen ziemliche Angst vor dieser Phiole zu haben.« Sie sah, dass er seine Hand auf der Armlehne zur Faust ballte. »Wie giftig sind die Tränen dieser Schwester?«
    »Jeder von uns Kyn hat ein eigenes Talent«, erklärte er langsam. »Wie Sie gesehen haben, kann die Contessa einen Menschen davon überzeugen, alles zu tun, was sie will. Mein Vetter, Ihr Liebhaber, überzeugt alle mit seinem Charme. Ich beherrsche die Kälte und das Eis. Aber es gibt noch viel mächtigere Talente. Einer unserer Art kann mit einer Berührung Fleisch und Knochen zerschmettern. Unser Highlord kann mit seiner Stimme Kyn und Menschen große Qual zufügen.«
    Hätte er ihr das vor zwei Tagen erzählt, hätte Chris ihm niemals geglaubt. Jetzt wurde ihr einfach nur schlecht.
    »Beatrices Talent war das tödlichste von allen«, fuhr er fort. »Ihr Blut war reines Gift, und alles, was mit ihm in Berührung kam – Kyn, Sterbliche, Tiere, Pflanzen, alles Lebendige –, starb sofort. Für eine kurze Weile gelang es ihrer Familie, ihr Talent geheim zu halten, indem sie sie vor uns versteckten, aber sie entkam ihnen, um mit einem Sterblichen wegzulaufen, der sich in sie verliebt hatte. Sie hatte das Blut ihrer Jungfräulichkeit vergessen. Er starb in ihren Armen.«
    Nottingham erzählte ihr, wie Beatrice sich vor Kummer weinend in einen Fluss geworfen hatte.
    »Sie ertrank nicht – auf diese Weise kann man uns nicht töten –, aber man sagt, dass sie blutige Tränen in das Wasser weinte. Jeder Sterbliche, der davon trank, wurde über Nacht krank. An ihrem Körper bildeten sich schwarze Beulen, und hohes Fieber machte sie wahnsinnig. Jeder, der

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