Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
honigfarbenen Ton ihrer Haut, und der klassische Schnitt verlieh ihr eine königliche Ausstrahlung. Sie hatte sich auch die Locken so zurückgebunden, dass sie aus einem Knoten hoch auf dem Hinterkopf fielen, und die Smaragde, die er ihr geschenkt hatte, glühten in ihren Ohren und um ihre Kehle.
»Mylady«, sagte der Highlord und klang dabei nicht allzu erfreut, sie zu sehen. »Ich höre, Ihre Ansprache wäre dringend, aber ich denke, Sie und ich sollten kurz den Raum verlassen.«
»Klar denken Sie das.« Alexandra warf ein angestrengtes Lächeln zu Michael, bevor sie ans andere Ende des Tisches ging, um sich Richard zu stellen. »Bitte, setzen Sie sich, Gentleman. Ich möchte, dass Sie alle das hören.«
Michael sah von dem angespannten Gesicht seiner Sygkenis zu Richards zu Fäusten geballten Händen. Als er sich mit den anderen Männern wieder setzte, hatte er die Hand auf seinem Dolch liegen.
»In den Achtzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts hat eine Gruppe von Brüdern in Amerika angefangen, Experimente an sterblichen Kindern durchzuführen«, setzte sie ohne Einleitung an. »Sie haben jahrelang Waisen, Ausreißer und entführte Kinder in unterirdischen Zuchtstationen festgehalten.«
»Experimente?« Solange, der vor den Nazis geflohen war, um zu verhindern, dass sie die Kyn für ihre wahnsinnigen Ideologien der rassischen Reinheit benutzten, wirkte wutentbrannt.
»Wissenschaftler und Ärzte der Bruderschaft haben die Kinder Behandlungen unterzogen, die darauf angelegt waren, ihre Körper, ihren Geist und möglicherweise sogar ihr Erbgut zu verändern«, antwortete Alex. »Ich gehe davon aus, dass diese Experimente ausschließlich dazu gedacht waren, diese Kinder in Übermenschen zu verwandeln, die fähig wären, die Darkyn zu jagen, zu bekämpfen und zu töten. Ich kann zusätzlich Beweise dafür vorlegen, dass zumindest sechs der Kinder, die diese Experimente überlebten, als Erwachsene außergewöhnliche Fähigkeiten entwickelten.«
Richard legte die Hände auf den Tisch und wollte aufstehen. »Das ist alles sehr faszinierend, Doktor, aber Ihre Theorien über das Zuchtprogramm der Bruderschaft können warten, bis –«
»Ich bin eines der Kinder, das die genetischen Experimente der Bruderschaft überlebt hat.« Als die Männer um den Tisch überrascht murmelten, schenkte sie dem Highlord ein Lächeln, das vor Niedertracht nur so triefte. »Also setzen Sie sich, Richard, oder ich zeige Ihnen, wie effektiv sie waren.«
Der Highlord sank zurück in seinen Stuhl.
»Ihr wurdet von der Bruderschaft aufgezogen?«, knurrte Sevarus und in seinem einzelnen Auge brannte Hass.
»Seigneur, ich wurde wahrscheinlich von ihnen gezüchtet«, sagte sie. »Genauso wie Samantha Brown, Nicola Jefferson und Liling Harper, die anderen Waisen, die in den letzten Jahren die Verwandlung in eine Kyn vollzogen haben.«
»Also versucht der Orden, uns mit Killern zu infiltrieren.« Cordoba spie die Worte förmlich aus.
»Wir wussten nicht, dass wir Killer sind«, erklärte ihm Alex. »Ich gehe davon aus, dass wir als Reservetruppen geschaffen wurden. Die meisten von uns wurden adoptiert oder von Pflegeeltern als normale Menschenkinder aufgezogen. Niemand hat uns je von den Experimenten, unseren Fähigkeiten oder ihrem Sinn erzählt. Anscheinend war ich die Erste, die verwandelt wurde.« Ihre Miene wurde weicher, als sie zu Michael sah.
Solange wirkte verwirrt. »Wurdet Ihr von der Bruderschaft zu uns geschickt?«
»Nein. Ich wusste nicht einmal, dass der Orden existiert, bis ich schon Kyn geworden war. Meine Verwandlung war einfach ein Unfall – oder Schicksal. Meine besondere Fähigkeit, die es mir erlaubte, schneller zu operieren als jeder andere menschliche Chirurg auf der Welt, hat Michael und mich zusammengebracht. Samantha Browns Fähigkeit, einen Mord zu sehen, indem sie das Blut der Opfer berührt, Nicks Darkyn-Radar und Lilings Gabe, Schmerzen zu nehmen oder zuzufügen, hat sie ebenfalls zu den Lords geführt, die sie dann verwandelten.«
»Warum nur Frauen?«, fragte Tristan.
»Die Kyn würden niemals mit weiblichen Jägern rechnen«, sagte Michael langsam. »Die Mitglieder des Ordens sind alle männlich.«
»Genauso wie die Kyn«, schaltete sich Zhang ein. Er wirkte nachdenklich. »Die meisten von uns trinken lieber von Frauen. So könnten sie nahe an uns herankommen, ohne Misstrauen zu erwecken.«
»So lautete wahrscheinlich der Plan«, sagte Alex, »aber ich sollte Ihnen sagen, dass auch ein paar
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