Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)
weiter, hielt den Blick jedoch auf Eliane gerichtet. »Bist du bereit, nach Hause zu gehen?«
»Ist der Papst katholisch? Phil, es ist so schön, dich zu sehen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel Angst ich hatte.« Alex trat zurück. »Aber ich kann noch nicht gehen.«
»Meister, ich habe sie gefunden«, sagte Phil in den Sender. »Es geht ihr gut.« Er legte seine Hände auf ihre Schultern. »Wir müssen gehen, Alexandra. Sofort.«
»Du verstehst das nicht. Ich muss erst dieses Serum fertigstellen.« Sie nickte auf eine Reihe Reagenzgläser. »Es könnte ein Heilmittel für Richard Tremaynes Zustand sein.«
Verwirrung ließ ihn nach den richtigen englischen Worten suchen. »Du willst Tremayne heilen?«
Sie hob die Schultern und lächelte entschuldigend. »Ich habe einen Eid geschworen, der besagt, dass ich ihn nicht töten darf.«
Philippe hörte Cypriens Stimme in seinem Ohrhörer sagen: »Lass mich mit ihr sprechen.«
»Das hier ist ein Sender. Der Meister kann hören, was du sagst.« Er zog den Hörer heraus und steckte ihn ihr vorsichtig ins Ohr.
»Hat ja lange genug gedauert«, sagte sie zu dem Button und legte die Hand über ihr Ohr. »Nein, sag mir nicht, wie sehr du mich liebst; dann machst du Phil wieder eifersüchtig. Hör zu, Seigneur, weil wir hier ein ernstes Problem haben.«
Philippe behielt Eliane im Auge, während Alexandra Michael erklärte, was passiert war, seit Richard sie nach Dundellan gebracht hatte. Dann fügte sie hinzu: »Du musst John zuerst hier rausbringen. Er ist derjenige, der in Gefahr ist; Phil wird mir den Rücken freihalten, und ich bin unsterblich.« Sie lauschte einen Moment, was Cyprien ihr zu sagen hatte. »Ja, aber das ist mir egal. Hol John hier raus.«
Die Französin trat zu ihnen, blieb jedoch stehen, als sich Philippe vor die Tür stellte. »Ich habe nicht vor, Alarm zu schlagen.«
»Da ist noch etwas«, sagte Alexandra. »Du weißt doch, dass ich Killer hören kann … Na ja, Lady Elizabeth sendet täglich auf diesem Kanal. Sie hat herausgefunden, dass ich ein Gegenmittel habe, und sie will Richards Veränderung vollenden, bevor ich es ihm geben kann. Eliane und ich werden uns um sie kümmern, sobald ich das Serum fertig habe. Wir werden auch die Wachen in Atem halten, damit Phil John hier rausbringen kann. Ich liebe dich auch, Baby. Ich habe dich so vermisst. Ich hoffe, du nimmst deine Vitamine. Ja.« Sie blickte Philippe an. »Wir bringen deinen Seneschall in Verlegenheit. Hör auf. Und mach dich an die Arbeit.« Sie zog den Ohrstöpsel heraus und gab ihn Philippe. »Hier kommt der neue Plan.«
»Vater Orson Leary, Mylord«, kündigte der Diener ihn an.
Leary ging in die Bibliothek, diesmal begierig darauf, Richard Tremayne zu sehen. Der König der Darkyn saß wie immer hinter seinem Schreibtisch, obwohl er diesmal sein Gesicht nicht maskiert hatte, das jetzt so abscheulich war wie das jedes Dämons aus der Hölle. Zum ersten Mal blickte Leary ohne zusammenzuzucken und ohne Angst direkt in die satanischen Augen. Er konnte ihn jetzt bemitleiden.
Von allen Ängsten befreit zu sein war eine wunderbare Sache.
»Sie haben mich gezwungen, herzukommen, Mylord«, sagte Leary. »Der Franzose und sein vernarbter Diener.«
»Cyprien«, murmelte Richard.
»Ja, Lord.« Er neigte den Kopf. »Sie haben mich entführt und gezwungen, diese schrecklichen Dinge zu tun. Ich musste den vernarbten Mann tarnen und in Eure Festung bringen. Cyprien ist draußen und wartet auf das Signal zum Angriff. Ich fürchte, Ihr seid in großer Gefahr.«
»Du wartest hier.« Richard stand langsam auf und humpelte zur Tür.
Leary ging hinüber zur Wand, wo Richard eine Sammlung von Klingenwaffen hatte. Er fand ein beidhändiges Schwert sehr verführerisch, war jedoch nicht sicher, ob er es überhaupt hätte heben können, ganz zu schweigen davon, es gegen die Niederträchtige zu führen. Stattdessen nahm er sich eine Reihe von Dolchen und versteckte sie unter seiner Kleidung, wo man sie nicht sah. Dann, nachdem er an der Tür gelauscht hatte, ging er hinaus und lief hinüber in den anderen Flügel.
Es wurde Zeit, sie zu finden.
»Ich weiß, in welchen Räumen Keller festgehalten wird«, hörte er eine Frau sagen. »Wir können ihn auf diesem Weg rausbringen.«
Leary wusste, dass die Zeit für seine wahre Aufgabe endlich gekommen war. Es würde keine Schmerzen mehr geben, keine Legion. Sie würde ihn keine weitere Nacht mehr quälen.
Und da war sie, ging neben einer anderen her,
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