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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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junge Verkäuferin sah Nick mit amüsierter Resignation an.
    Ein Blick auf die Wand hinter der Theke ließ Nicks Kehle eng werden, bevor sie nach dem Bäcker fragen konnte. Sie starrte auf ein kleines, ungerahmtes Bild, das neben einem Foto des Papstes hing.
    Das Mädchen hinter der Theke überließ die Hausfrauen sich selbst und lächelte Nick an. »Wie kann ich Ihnen helfen, Monsieur?«
    »Ist das zu verkaufen?«, fragte sie auf Französisch und deutete auf das Bild.
    »Das kann ich nicht sagen, Monsieur. Meine Mutter … einen Moment bitte.« Das Mädchen verschwand hinten im Laden und kam mit einem dicken Mann in Shorts und einem mehlbedeckten T-Shirt zurück. »Der Monsieur möchte Mamas Bild kaufen, Papa.«
    Der Bäcker versteifte sich und musterte Nick. »Warum?«
    »Es ist wunderschön.« Nick blieb bei der Lüge, die sie schon dem Verkäufer im Buchladen erzählt hatte, und zeigte auf ihre Kameratasche. »Ich fotografiere gerne solche Häuser.«
    »Es ist nicht zu verkaufen«, erklärte er ihr. »Sie würden keine Erlaubnis bekommen, die Kapelle von St. Valereye zu fotografieren. Der Verwalter schickte meine Frau schon wenige Minuten nach ihrer Ankunft wieder weg. Und sie hatte ihre Leinwand an der Straße aufgestellt, nicht auf dem Grundstück, Sie verstehen?«
    Nick nickte und ignorierte die nervöse Aufregung, die ihr die Brust eng machte. Die Kapelle war wie die Dinge, die sie gefunden und versteckt hatte – ein Teil von ihnen, ein Teil auf dem Weg, der zur Goldenen Madonna führte. Sie musste nach St. Valereye fahren und sich diese Kapelle ansehen. Jetzt. »Ich würde trotzdem gerne wissen, wo sie liegt.«
    Der Bäcker seufzte. »Zweiunddreißig Kilometer südlich von hier.« Er gab ihr knappe Instruktionen, welche Landstraßen sie nehmen musste, und nach einem Blick auf ihre abgetragene Jeans und ihre alte braune Lederjacke fügte er hinzu: »Es gibt dort am Fuße des Berges eine kleine Pension. Nennen Sie den Leuten meinen Namen, dann werden Sie nicht wie eine gewöhnliche Touristin behandelt.«
    Nick grinste. »Das mache ich. Vielen Dank, Monsieur.«
    Um ihre Dankbarkeit zu zeigen und sich noch ein paar Minuten länger das Innere der Bäckerei einprägen zu können, damit sie sich später bei ihrem Einbruch leichter zurechtfand, kaufte sie eine Tüte Mini-Fruchtgebäck. Sie würde später zurückkommen, nach Mitternacht, und sich das Bild holen.
    Als sie aus der Bäckerei ging, kam Sarmoin hinter der Ladentheke hervor und lief ihr nach.
    »Junger Mann.« Sarmoin blickte sich nach allen Seiten um, bevor er ihr das kleine Bild entgegenhielt. »Hier, nehmen Sie.«
    So viel zum Thema zurückkommen und es stehlen . Ein merkwürdiges Schuldgefühl überfiel Nick. »Wie viel wollen Sie dafür haben, Monsieur?«
    »Nichts. Ich will es nie wiedersehen.« Er drückte es ihr in die Hände und verzog dann das Gesicht. »Es ist falsch, es Ihnen zu sagen«, sagte er in einem Englisch mit starkem Akzent. »Ge’en Sie nischt zum Schloss. Etwas Böses – très mal – ist dort.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Diese Kapelle …« Den Bäcker verließ sein Englisch, und er wechselte in schnelles, geflüstertes Französisch. »Meine Frau war nur ein paar Minuten dort, und sie wachte jede Nacht schreiend auf, nachdem wir von der Besichtigung zurückkamen. Bis auf dieses eine hat sie alle Bilder verbrannt, die sie davon gemalt hat, und ich musste das letzte an einen anderen Platz hängen. Sie hat noch immer Albträume.«
    Nick starrte hinunter auf das hübsche Bild mit seinen liebevollen Details. »Was hat ihr solche Angst gemacht?«
    »Etwas in der Kapelle«, sagte Sarmoin. »Was, weiß ich nicht. Aber in ihren Träumen versteckt es sich darin. Es beobachtet sie; es will etwas Schreckliches.«
    »Was will es?«
    Er sah unglücklich aus. »Sie sagt, es will sie fressen.«

 
    3
    »Wir waren schon in Disney Land, in den Universal Studios und in Sea World, weil ihr das wolltet«, sagte ein Mann mittleren Alters mit einer beginnenden Glatze und einem Sonnenbrand im Gesicht, während er vier mürrisch aussehende Jungen durch den Haupteingang ins Knight’s Realm führte. »Hier könnt ihr was lernen. Ihr könntet einen Schulaufsatz über diesen Ort schreiben.«
    »Das hier wird öde.« Der älteste Junge blickte sich nach der Frau um, die ihnen müde folgte. »Mom, müssen wir?«
    »Es geht ums Mittelalter«, sagte sie und lächelte gezwungen. »Nach dem Essen werden wir Ritter in glänzenden Rüstungen bei einem Turnier

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