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Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition)

Titel: Darkyn: Blindes Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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ergeben bin«, murmelte der Suzerän, während er Michaels schwungvollen Paraden mit eleganten Bewegungen auswich und seine Schläge immer wieder abwehrte.
    Michael gab nicht auf, sondern kämpfte gegen Locksley an, nutzte jede Chance, die sich ihm bot. »Dann wirst du dich nicht gegen mich wehren?«
    »Ich werde Euch nicht töten.« Locksley wandte sich abrupt um und versuchte, ihn zu umtänzeln, aber am Ende drängte Michael ihn in die Enge. »Der Highlord wird sich in dieser Hinsicht vielleicht nicht zurückhalten.«
    »Er hat sie mitgenommen«, hörte Michael sich selbst murmeln. »Er hat uns alle mit seiner verdammten Zunge gelähmt und hat sie mir genommen, direkt vor meinen Augen. Ich konnte ihn nicht aufhalten.«
    »Richard ist verzweifelt.« Locksleys schwarzes Haar löste sich aus seinem Zopf, und eine dunkle Strähne bedeckte das amethystfarbene Funkeln seiner Augen. »Oder vielleicht will er Euch durch sie seinen Willen aufzwingen.« Er zog eine Grimasse, als das Ende von Michaels rechtem Schwert seine Schulter streifte. Die Wunde blutete nur für einen kurzen Moment, bevor sie sich schloss und verschwand. »Das hat er schon mal gemacht, Mylord.«
    Michael wurde nicht gerne daran erinnert, dass er gezwungen gewesen war, Alexandra zu hintergehen, indem er heimlich die Ergebnisse ihrer medizinischen Untersuchungen an Richard weitergab. »Er hat geschworen, ihr nichts zu tun.«
    »Ich bezweifle, dass er das getan hat.« Locksley klang erschöpft. »Ehrlich, Michael, was hofft Ihr damit zu erreichen? Die Iren haben Dundellan so sicher gebaut, dass nicht mal Cromwell das verdammte Ding einnehmen könnte. Selbst wenn es Euch gelingt, Tremaynes Verteidungslinien zu durchbrechen, ist es hoffnungslos. Nicht einmal Lucan konnte den Highlord töten.«
    Lucan, der Michael das alles hätte ersparen können, wenn er seinen Befehl ausgeführt und den König ermordet hätte.
    »Richard ist nicht unbezwingbar.« Michael ließ seine linke Klinge heruntersausen und schlug Locksley das rechte Schwert aus der Hand. »Ich bin nicht Lucan.«
    »Richard war sehr lange unser Lehnsherr.«
    »Niemand nimmt mir, was mir gehört.« Er zwang den Suzerän in die Knie und hielt ihm die Spitze einer der rasiermesserscharfen Klingen an die Kehle, die andere unter die Nase. »Niemand.«
    Türkis brannte sich in Violett. Blut glänzte auf der Klinge, und der Duft von Bergamotte lag schwer in der Luft.
    »Ganz ruhig, mein Freund.« Ein großer Mann trat aus dem Schatten, von wo aus er das Duell beobachtet hatte. Ein schwerer Heidekraut-Duft mischte sich in den von Bergamotte und Rosen in der Luft und hatte eine merkwürdige, aber augenblicklich beruhigende Wirkung. »Rob, wenn du an deinem Zinken hängst, dann halt den Mund und lass deine Waffe fallen.«
    Das andere Schwert in Locksleys Hand fiel scheppernd auf den Steinboden. Byrnes Talent und das Geräusch ließen Michaels rasende Wut so weit weichen, dass er zurücktrat und dem Suzerän erlaubte, sich zu erheben und aus dem Sparringszirkel zurückzutreten. Er blinzelte den Schleier vor seinen Augen weg und sah die roten Flecken auf seiner Klinge und ein dünnes Rinnsal über Locksleys breite blasse Brust laufen.
    »Es tut mir leid.« Er reichte Byrne seine Schwerter. »Ich war nicht ich selbst.«
    »Das ist kaum ein Kyn-Lord, wenn er von seiner Sygkenis getrennt ist.« Der Schotte betrachtete ihn. »Wenn eine Lebenspartnerin das in einem anrichten kann, dann werde ich, glaube ich, mein Leben lang Junggeselle bleiben.«
    »Ich auch«, murmelte Scarlet, Locksleys Seneschall. »Und borg dir demnächst etwas von Lord Byrnes Rüstung, wenn du dich duellierst.«
    »Du machst dir so viel Sorgen wie eine alte Frau, Will. Bring uns Wein, ja?« Als sein Seneschall gegangen war, berührte Locksley vorsichtig die rasch heilende Wunde unter seinem Kinn, bevor er in Byrnes tätowiertes Gesicht blickte. »Ich könnte die Rüstung gebrauchen, würde ich sagen.«
    »Bleib dem Zirkel fern, Rob; dann lebst du länger. Seigneur.« Byrne wandte sich an Michael. »Ich würde mich hinsichtlich des Angriffs auf Dundellan besser fühlen, wenn ich an Eurer Seite kämpfen dürfte. Es wäre nicht die erste Festung, die ich von den verdammten Engländern zurückerobere.«
    Michael rieb sich über die Augen. »Es ist nicht Bothwell, und ich habe keine vierzehn Monate.«
    »Oder siebentausend Mann«, fügte Locksley hinzu.
    Während die drei Düfte der männlichen Kyn sich mischten, kam Jayr, Byrnes Seneschallin, von

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