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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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während ihrer Kindheit oder sogar schlechte erste sexuelle Erfahrungen können eine solche Fixierung auf Sex auslösen.«
    »Was hätte ich tun können, um das zu vermeiden?«, fragte Sam.
    »Wenig, fürchte ich«, meinte die Beraterin. »Dein Expartner hätte sich auf jemand anderen fixiert. Du warst einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Du bist eine attraktive Frau, die mit ihm im Team arbeiten musste; er ist ein einsamer, unattraktiver Mann mit keinem sexuellen Ventil. Er dachte vermutlich, er hätte dich als Belohnung für seine aufopferungsvolle Polizeiarbeit verdient.«
    Sam erschauderte. »Wird er damit aufhören, nachdem er jetzt nach Miami versetzt wurde?«
    »Wenn Dwyer keinen Kontakt zu dir hat, dann ist es möglich, dass seine Fixierung nachlässt. Es ist jedoch bekannt, dass Männer, die das Objekt ihrer Begierde nicht bekommen konnten und gezwungen wurden, ihm fernzubleiben, oft zu extremen Mitteln greifen, um wieder mit ihrem Opfer zusammen zu sein. In manchen Fällen ist das Einzige, was sie stoppen kann, ihr Tod – oder der ihres Opfers.«
    »Also ist es möglich, dass Dwyer nur aufhört, wenn er mich nie wiedersieht oder wenn er mich umbringt.« Sam legte eine Hand über ihr Gesicht. »Was kann ich tun?«
    »Du kannst umziehen, aber da Dwyer Zugriff auf den Polizeicomputer und alle anderen Informationsquellen hat, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis er dich findet. Samantha.« Die Beraterin wartete, bis Sam sie ansah. »Die Hälfte aller Stalker droht, ihren Opfern etwas anzutun, und über ein Viertel davon macht seine Drohungen wahr. Du steckst in ernsthaften Schwierigkeiten. Was immer du tun wirst, mach nicht den Fehler, Dwyer zu unterschätzen.«
    Sam wusch sich die Hände und das Gesicht und ging zum Papiertuchspender. Ich werde nicht an Dwyer denken. Ich werde nicht hier stehen und ein leckeres Essen auskotzen. Ich werde an Lucan denken . Erotische Träume waren besser als echte Albträume.
    »Hallo, Samantha.«
    Sam musste sich nicht umdrehen; sie kannte die Stimme des Mannes, der hinter ihr stand. »Das hier ist eine Toilette für Männer und Frauen. Es ist üblich, dass man anklopft, bevor man reinkommt, um sicher zu sein, dass niemand drin ist.«
    »Ich konnte es nicht abwarten, dich wiederzusehen«, meinte Wesley Dwyer. »Ich habe mich schon sehr lange auf unser erneutes Treffen gefreut.«
    Sam legte die Hand an ihre Waffe. Zweifellos konnte Dwyer sie abstechen oder erschießen, bevor sie diese ziehen konnte, aber vielleicht war sie nicht sofort tot. »Officer Dwyer. Bitte treten Sie zurück.«
    »Hast du etwa Angst, mir in die Augen zu sehen, Sam?«, fragte Dwyer.
    Sie drehte sich langsam um. Dwyer stand da wie ein schüchterner Kartenabreißer im Kino, die Hände in den Taschen vergraben. Eine davon bewegte sich leicht, als würde er an etwas herumtasten.
    Dwyer war kein attraktiver Mann. Wenn man Leute auf der Straße danach fragen würde, dann würden sie ihn vermutlich als hässliches Wiesel beschreiben. Das verkniffene Gesicht mit der schmalen Nase und dem spitzen Mund hätte ihn vielleicht hässlich, aber interessant aussehen lassen, wenn er irgendeine Form von Persönlichkeit ausgestrahlt hätte; leider war Dwyer so charismatisch und charmant wie der Glöckner von Notre Dame.
    Die zwei Jahre in Miami hatten einige Dinge an ihm verändert. Er hatte noch mehr von seinem schütteren braunen Haar verloren und ließ sich jetzt einen kleinen Oberlippenbart stehen. Seine Haut, die früher leicht rot-orange von seinen Besuchen im Sonnenstudio dreimal in der Woche gewesen war, wies jetzt kleine Wunden und Löcher auf, die auf eine kürzlich stattgefundene Hautkrebsbehandlung hindeuteten. Die schwarze Hornbrille, die er sonst getragen hatte, war nicht mehr da. Sam bedauerte das, denn jetzt versteckte nichts mehr das habgierige Glitzern in seinen eng zusammenstehenden, schmutzig braunen Augen.
    Sam sah, wie sich Dwyer über die Lippen leckte, eine nervöse Angewohnheit, die er schon damals gehabt hatte, als sie noch Partner gewesen waren. Zu sehen, wie seine Zunge über seine dünnen Lippen fuhr, ließ Galle in ihr aufsteigen – er hatte zu oft versucht, diese spitze Zunge in ihren Mund zu schieben –, aber als seine Lippen feucht waren, lächelte er und zeigte gerade weiße Zähne.
    »Du weißt doch, dass ich bei der Untersuchung zu deiner tragischen Schießerei vollständig entlastet wurde, oder?« Er rollte die Schultern zurück. »Ich hatte dir gesagt, dass du nicht in die

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