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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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ihn inzwischen wie einen Prinzen und bildeten eine Gasse, wenn er durch den Club ging. Dadurch konnte Lucan Samantha allein an einem Tisch in der Ecke sitzen sehen. Sie sah den Tänzern zu und trank etwas, das wie Wasser aussah.
    »Du solltest mal den Douglas-Clegg-Daiquiri probieren«, meinte Lucan, als er sie erreichte. »Daneben schmeckt normaler Rum total fade.«
    Sie stellte das Glas ab und fuhr mit dem Finger an einer Seite der kreuzförmigen roten Cocktailserviette darunter entlang. »Ich bin nicht gekommen, um mich zu betrinken.«
    »Ich hatte gehofft, du wärst gekommen, um mich zu sehen.« Er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten, aber er konnte ihre Wut spüren. Sie zitterte regelrecht vor Wut.
    »Ich habe viel über diese Morde nachgedacht, und ich werde das Gefühl nicht los, dass du mehr darüber weißt, als du mir sagst.« Jetzt sah sie ihn an. »Drei Leute, die in diesem Club waren, sind tot. Du bist die einzige Verbindung zwischen ihnen.«
    Jemand rief ihn. Lucan ignorierte das. »Komm mit nach oben, wo uns niemand hören kann.«
    »Ich will diesmal nicht schmusen und weinen«, sagte sie zu ihm. »Ich brauche Antworten. Ehrliche Antworten.«
    Die Selbstverachtung, mit der sie den ersten Teil gesagt hatte, ließ Lucan die Hand um ihr rechtes Handgelenk legen, damit sie nicht nach ihrer Waffe greifen konnte. Er fuhr mit den Fingerspitzen über ihr zum Zopf gebundenes Haar. Es war seidenweich, hatte die Farbe dunkler Schokolade und duftete nach dem starken, dunkel gerösteten Kaffee, den sie so gerne trank. Er wollte den Zopf lösen und noch einmal sehen, wie ihr das Haar über die Schultern fiel. Er wollte sein Gesicht darin vergraben.
    »Ich weiß, was du brauchst, und ich werde es dir geben, das verspreche ich dir.« Er zog an ihrem Zopf. »Komm mit mir. Bleib bei mir, Samantha.«
    Er konnte sehen, wie ihr Herz schneller schlug, wie sich ihre Brust hob und senkte, während sie versuchte, ihre Atmung zu kontrollieren. Ihre Muskeln waren extrem angespannt.
    »Harry ist tot.« Sie stand auf, aber anstatt sich aus seinem Griff zu winden, stellte sie sich zwischen seine Schenkel. Lucan sah auf sie herunter, während sie die Hände auf seine Hüften legte. Sie vergrub ihre Fingernägel darin, nicht, um ihm wehzutun, sondern um sich festzuhalten. »Ich will seinen Mörder.«
    »Ich will dich.«
    Ihre Gesichter befanden sich einander gegenüber, und das Licht der Bar hüllte ihres in Schatten. Er wollte sie auf die Bar legen und gleich dort nehmen. Ihr Duft überflutete seine Sinne und blendete alles aus. Nur noch die Hitze, die von ihr ausging, und den anderen, dunkleren Hunger, der ihn quälte, konnte er wahrnehmen.
    Sie beugte sich vor. »Und wie wollen wir das machen?« Ihre Wange streifte seine, und ihre Stimme wurde zu einem Murmeln. »Wirst du mein Partner sein?«
    Jemand rief erneut seinen Namen. Lauter diesmal.
    »Was soll ich denn für dich tun?« Er starrte auf ihren Mund.
    »Ich will, dass du mir sagst, um was es hier wirklich geht.« Ihre Lippen strichen über seinen Wangenknochen. »Du wirst mir alles erzählen, nicht wahr?«
    Sie versuchte, ihn dazu zu verführen , ihr zu helfen. Lucan wusste nicht, ob er beleidigt sein oder lachen sollte – oder sie über die Schulter werfen und nach oben tragen.
    Die Eingangstür der Bar schwang auf, und zwei von Lucans Wachen stürmten herein. » Ayuda! «
    Sosehr es ihn auch ärgerte, selbst Lucan wusste, dass Kyn-Wachen erst um Hilfe riefen, wenn sie mit einer Situation nicht fertig wurden. Und es gab nur sehr wenig auf der Welt, das dafür infrage kam.
    »Ich muss mich darum kümmern.« Lucan hob sie hoch und setzte sie zurück auf ihren Stuhl. »Bleib hier.«
    An der Tür traf er auf drei weitere Wachen und folgte ihnen hinaus. Draußen stolperten Menschen herum und rieben sich über die Augen. Der Verkehr war zu einem völligen Erliegen gekommen, und die Fahrer verließen in Panik ihre Wagen.
    In der Mitte der Straße stand Rafael, umgeben von einem goldenen Schein. Mehrere Meter entfernt stand etwas, das aussah wie eine zwei Meter große Schlange mit Armen und Beinen. Letztere versenkte zwanzig Zentimeter lange Fangzähne im Hals eines ohnmächtigen Kyn.
    »Faryl.« Lucan zog sein Jackett und seine Handschuhe aus. »Wie nett von dir vorbeizuschauen.«
    Der Veränderte hob den Kopf und stieß ein Zischen aus, griff sich seine Beute und zog sie die Straße hinunter um eine Ecke. Lucan nickte Rafael zu, der zwei Wachen nahm und in die

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