Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
von dir runterzuziehen.«
»Nicht, wenn Philippe etwas am Jardin liegt.« Er strich mit der Hand über ihren Hinterkopf. »Sorge dich nicht, c hérie . Wir beide haben uns eine Auszeit verdient. Wir werden uns so viel Zeit für uns selbst nehmen, wie wir brauchen.«
»Dir geht’s gut. Ich bin diejenige, mit der etwas nicht stimmt.« Sie schlang die Arme um seine Beine. »Ich weiß nicht, was es ist, aber jedes Mal, wenn ich denke, du lässt mich allein, bekomme ich eine Panikattacke. Es ist fast schlimmer als während meiner Gefangenschaft in Richards Kerker.«
War es das, was sie beunruhigte?
»Wir sind zu lange getrennt gewesen«, erklärte er ihr. »Das hat das Band zwischen uns geschwächt. Es braucht Zeit, um wieder stark zu werden und zu heilen.«
»Dann leide ich also noch immer unter Verlustängsten? Baby, wir wissen beide, dass ich das nicht – « Das Telefon klingelte und unterbrach sie.
Michael griff nach dem Hörer und hielt ihn sich ans Ohr. »Brennt das Haus?«
»Nein, Meister«, sagte Philippe. »Vergebt mir die Störung, aber es ist Suzerän Byrne. Er besteht darauf, mit Euch zu sprechen. Er sagt, dass die Angelegenheit nicht warten kann.«
»Stell ihn durch.« Michael beobachtete, wie seine Sygkenis sich vorbeugte und seinen Oberschenkel küsste, bevor sie sich auf den Rücken rollte. Er legte die Hand über den Hörer. »Es ist Byrne. Das dauert nur einen Moment, chérie .«
»Schon gut.« Sie schwang die Beine aus dem Bett. »Lass dir Zeit.«
Er hielt sie an der Hand fest. »Wir müssen nicht nach Florida fahren. Ich bleibe gerne auf ewig mit dir im Bett.«
»Genau.« Ihr Mund wurde zu einer geraden Linie. »Lass uns hoffen, dass du das nicht musst.«
Während sein Seneschall den Anruf durchstellte, blickte Michael seiner Geliebten nach, als sie ins Bad ging. Dank Alexandras Kynblut war ihr Rücken ohne Narben verheilt, aber er bildete sich ein, immer noch die hellen Reste jener schrecklichen Klauenwunden sehen zu können. Sie hatte gesagt, dass sie von Richard stammten, als dieser, aufgrund einer Überdosis Tierblut wie von Sinnen, sie völlig grundlos angegriffen hatte.
Michael glaubte, dass es die Wahrheit war – Alexandra hatte keinen Grund, ihn über irgendetwas anzulügen, was ihr Entführer ihr angetan hatte – , aber als sie ihm von Richards Angriff erzählte, hatte sie fast entschuldigend geklungen. Aus einem Grund, den er nicht kannte, hatte dieser Vorfall bewirkt, dass sie sich schuldig fühlte und voller Angst.
Hatte Richard mehr getan, als sie zu zerfleischen?
»Seigneur?« Byrnes Stimme erklang am anderen Ende der Leitung und lenkte ihn ab. »Euer Mann sagte, Ihr dürftet nicht gestört werden, aber das hier kann nicht warten.« Er hielt inne und fuhr dann mit belegter Stimme fort: »Geht es Euch und Eurer Sygkenis gut?«
»Ja.« Er hörte Wasser laufen und atmete den berauschenden Lavendelduft des Körpers seiner Geliebten ein, der sich jetzt mit dem des Badesalzes mischte, das sie bevorzugte. »Ich wollte Euch morgen anrufen. Alexandra und ich werden in diesem Jahr an Eurem Turnier teilnehmen.«
»Es ist uns eine Ehre.«
»Alexandra sollte mehr von unserer Art kennenlernen«, sagte Michael. »Meine Motive sind eher persönlich; ich werde Kandidaten für die Posten des Suzeräns auswählen und begutachten. Ich habe zwei neue Jardin s eingerichtet für die Flüchtlinge, die aus Frankreich und Italien kommen, aber keine Gruppe hat einen klaren Anführer. Aber jetzt sagt mir, weshalb Ihr mich mitten am Morgen anruft?«
»Ich wollte Euch und Eure Sygkenis zu dem Turnier einladen, damit Ihr meinen Nachfolger auswählen könnt«, sagte Byrne. »Ich werde nach Weihnachten kein Suzerän mehr sein.«
»Tatsächlich.« Michael setzte sich auf und griff nach seiner Hose. »Darf ich den Grund für diese plötzliche Abdankung erfahren?«
»Ich bin müde, Mann.« Byrne atmete tief aus. »Ich bin jetzt schon mehr als zweihundert Jahre Suzerän des Realm, und ich kann das einfach nicht mehr. Es ist schon lange Zeit für meinen Rücktritt.«
Die Aussicht, einen seiner besten Lords zu verlieren, beunruhigte Michael nicht so sehr wie die Niedergeschlagenheit in der Stimme seines Freundes. »Wenn du Zeit brauchst, dann werde ich jemanden ernennen, der dich für eine Weile vertritt.«
»Das kann nicht funktionieren, Seigneur.«
»Du änderst vielleicht deine Meinung.«
»Hörst du mir jetzt endlich zu, Michael?«, verlangte Byrne. »Du weißt, zu was ich fähig bin. Du hast
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