Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
er ging, gehörte sie ihm.
Jayr starrte zu ihm auf. Violette Ringe breiteten sich auf ihrer Iris aus, und die Form ihres Mundes sagte ihm, dass ihre Fangzähne voll ausgefahren waren. Bevor er Scham in ihrem Gesicht sehen konnte, bevor er nachdenken konnte, hob er sie hoch und setzte sie auf seinen Schenkel.
Jayr saß steif in seinen Armen. »Mylord?«
»Bleib.« Byrne zog an den Lederschnüren seines Kragens und öffnete sein Hemd. Als sie sein Angebot nicht annahm, legte er die Hand auf ihren Hinterkopf und drückte ihr Gesicht an seinen Hals. Ihre Lippen pressten sich gegen seine Haut, aber sie vergrub die Zähne nicht in ihm. »Öffne deinen Mund.«
Die sanfte Hitze ihres Atems streifte seine Haut, als sie ihm gehorchte, und als er die spitzen Enden ihrer Fangzähne spürte, drückte er ihr Gesicht gegen sich, zwang sie, ihn in den Hals zu beißen.
»Ich akzeptiere dich als meinen Seneschall«, murmelte er, während er sie an sich gedrückt festhielt und sein Blut in ihren Mund lief, »und gebe dir Arbeit, Ehre und den Schutz meines Hauses.«
Jayr stieß ein leises Geräusch aus, das über seine Haut strich, bevor sie zögernd an den beiden Wunden an seinem Hals saugte. Das leichte, köstliche Ziehen breitete sich bis in seine Brust und seinen Bauch aus, neckte ihn, sorgte dafür, dass sich alles in ihm anspannte. In diesem Moment hätte Byrne ihr jeden Tropfen Blut aus seinen verfluchten Adern gegeben, nur um sie noch ein wenig länger halten zu dürfen.
Fingerkuppen berührten seine Brust; eine kleine Handfläche legte sich dagegen. Ihr Duft wurde intensiver und dunkler, lockte ihn. Seine Brust brannte, während er gegen den immer stärker werdenden Drang kämpfte, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und ihre Haut zu berühren. Als sie ihren Mund von seinen Wunden nahm, heilten sie bereits zu, und seine Arme, stumpf und schwer, gaben sie frei.
Jayr stand auf und hob seine Stiefel auf, trug sie hinüber an das Ende seines Bettes. Sie blieb dort stehen, mit dem Rücken zu ihm, während sie das Bett aufdeckte.
»Lord Locksley erwähnte, dass er dieses Jahr nicht am Bogenschießen teilnehmen wird.« Wie normal sie klang. »Damit andere die Chance haben, den Preis zu gewinnen.«
»Die werden sie auch nur dann haben.« Er sah, wie sie sein Kissen aufschüttelte, und wusste, dass die Berührung einen Hauch Gänsefingerkrautduft hinterlassen würde. Es war inzwischen das Einzige, das ihn in den merkwürdigen Schlaf seiner Art lullen konnte. Als sie auf dem Weg zur Feuerholzkiste dicht an ihm vorbeiging, hätte er sie fast wieder an sich gerissen. Er würde sich keine Minute länger beherrschen können. »Lass das Feuer; mir ist warm genug. Geh jetzt ins Bett, Mädchen.«
Ohne ihn. Allein. Wo er sie schon vor Stunden hätte hinschicken sollen.
Sie ging zur Tür, blieb jedoch stehen und sah ihn unsicher an. »Vergebt mir, Mylord, aber fehlt Euch etwas?«
»Hier?« Alles. Fühlte sie nichts, wenn er sie berührte? »Nein.«
»Ich meinte, gibt es etwas, das Euch bedrückt? Ihr wirkt so« – sie suchte nach dem richtigen Wort – »nachdenklich in letzter Zeit.«
»Wir müssen den Menschen noch eine letzte Vorstellung liefern, bevor mehrere Hundert Kyn in unser Haus einfallen«, erinnerte er sie. »Darunter werden auch diese Neuankömmlinge aus Frankreich und Italien sein. Sie werden nicht wissen, wie wir die Dinge hier handhaben.«
»Ich werde mit ihren Männern sprechen.« Jayr löschte die Kerzen aus Schafstalg, die sie aus Schottland importieren ließ, weil Byrne ihren Duft bevorzugte. »Gute Nacht, Mylord.«
»Warte.« Byrne stellte fest, dass er sie nicht gehen lassen konnte; er sprang auf und griff nach ihrer Schulter, um sie aufzuhalten. »Du hast die Wahrheit gesprochen, als du sagtest, dass die Kugel des Menschen dich nicht verletzt hat?«
Jayr griff nach oben und zog am Kragen ihres Hemdes, zeigte ihm ihre schmale, glatte Schulter. »Ich habe einen dummen Fehler gemacht, aber ich würde bei so etwas nicht lügen.«
Während sich die Düfte von Gänsefingerkraut und Heide um sie herum vermischten, starrte Byrne auf ihre entblößte Haut. Seine fähigste Kriegerin, die einzige Kyn, der er blind vertraute, und er konnte nur daran denken, dass ihre Haut wie frische Milch aussah.
Wie oft hatte er sich gewünscht, die Wange gegen diese Schulter legen und ihre weiche Haut an seiner rauen spüren zu können? Aber dort, auf dem Weiß, glänzten zwei gezackte Narben. Anders als die Kratzer, die er in
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