Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
betrat. »Scarlet sagt, wir müssen vor dem morgendlichen Berufsverkehr auf dem Highway sein. Er wird sehr wütend, wenn wir es nicht sind.«
»Männer – wollen den Stau immer umfahren. Dadurch entsteht er, wisst Ihr.« Sie nahm eine Spritze und deutete auf einen leeren Stuhl. »Ich wollte Euch noch etwas fragen. Als Ihr nach Bannockburn kamt, woher wusstet ihr, dass Jayr Marians Tochter war? Will hat mir gesagt, dass sie ihrer Mutter nicht ähnlich sieht.«
»Sie trug Marians Ring an einer Kette um den Hals«, sagte er, und die Belustigung wich aus seinem Gesicht. »Ich habe ihn bei dem Kind zurückgelassen, als ich es nach Südengland brachte.«
»Es ist ein einfacher goldener Ring«, bemerkte Alex.
»In den die Worte ›Joy always, your Maryan – Für immer glücklich, deine Maryan‹ eingraviert sind«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. »Ich habe nachgesehen.«
»Maryan mit y?«
»So schrieb sie ihren Namen immer.« Robin zuckte mit den Schultern. »Sind wir jetzt fertig?«
»Scarlet wird warten. Ich will mir noch einmal Euren Hals ansehen.« Alex hob sein Kinn hoch und knöpfte die ersten drei Knöpfe seines Hemdes auf. Die Wunde, die das Kupferkabel hinterlassen hatte, war zugeheilt, aber nicht verschwunden; eine dünne, entzündet aussehende Narbe verlief um seinen Hals.
»Hübsch, nicht wahr?«, sagte er leichthin.
»Ich habe schon eindrucksvollere gesehen«, erwiderte sie, während sie das verheilte Gewebe betastete. »Korvel, der Hauptmann von Richards Wache, hat einen viel machohafteren Ring um den Hals. Er hat mir erzählt, dass er mal zwei Wochen aufgehängt wurde.«
Robin verzog das Gesicht. »Ich glaube, ich werde mich mit meinen Narben zufriedengeben, wie sie sind.«
»Guter Plan.« Sie drehte seinen Kopf zur Seite, um sich die Stellen hinter seinen Ohren anzusehen. »Die Narben werden durch die Kupferspuren, die in Eurer Haut oxidieren, mit der Zeit hart und grün werden, aber das sollte man kaum sehen. Warum hat Marian selbst etwas in den Ring eingravieren lassen?«
»Vielleicht war es ein Abschiedsgeschenk für jemanden, und sie hatte nie Gelegenheit, es ihm zu geben.« Er holte die Stiftlampe aus ihrer Tasche und spielte damit. »Und, wohin werdet Ihr und Michael als Nächstes fahren? Nach Chicago oder nach New Orleans?«
»Ich glaube, wir müssen wegen irgendeiner großen Seigneur-Sache nach Europa. Wird bestimmt richtig lustig.« Sie seufzte und tätschelte seine Brust, runzelte dann jedoch die Stirn, als sie eine Einbuchtung in seinem Brustmuskel fühlte. »Was ist das? Hat Euch da auch etwas erwischt?«
»Nein.« Er machte eine Bewegung, als wollte er sie davon abhalten, noch mehr Knöpfe zu öffnen, ließ die Hand dann jedoch wieder auf seinen Schenkel sinken. »Es ist nichts, Alexandra. Ein alter Kratzer.«
»Ein Kratzer, ja?« Sie schob sein Hemd zur Seite und untersuchte die leichte Einbuchtung unter seinem linken Schlüsselbein. »Mehr ein fehlender Teil der männlichen Brust. Wer hat das getan?«
»Ein Narr.«
»Bevor oder nachdem Euch Fangzähne wuchsen?«
»Danach.«
Alex’ Finger sagten ihr, dass der namenlose Narr ein pflaumengroßes Stück Haut und das darunterliegende Gewebe herausgebohrt hatte, doch es gab keine Anzeichen für eine Schusswunde.
Locksley starrte grimmig auf ihre Finger. »Müsst Ihr da so drin herumstochern?«
»Da die einzige Waffe, die diese Wunde verursacht haben kann, aus Kupfer gewesen sein muss und die Wunde direkt über Euerm Herzen liegt, muss ich das, ja.« Alex trat einen Schritt zurück und betrachtete seine Brust. »Wisst Ihr, wenn ich Euch in die Brust stechen wollte, dann würde ich es nicht von der Seite machen.«
Seine Mundwinkel hoben sich. »Zum Glück für mich sind nur wenige Attentäter so geschickt mit dem Messer wie Ihr.«
Er stand auf und knöpfte sein Hemd zu.
Alex legte ihre Hand auf seine und ließ ihn die Konturen der Einbuchtung nachfahren. »Seht Euch an, wie es geformt ist. Wie ein Herz mit einer Delle in der Seite. Na so was. Wo habe ich das doch gleich schon mal gesehen?«
»Es spielt keine Rolle, das versichere ich Euch. Und jetzt muss ich gehen.« Schnell drehte er ihre Hand um und zog sie an seine Lippen. »Es war mir ein Vergnügen, Mylady.«
»Feuermale sind erblich«, erklärte sie barsch und entzog ihm ihre Hand, bevor er sie küssen konnte. »Werden von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Normalerweise entstehen sie in der gleichen Körperregion.«
»Wenn Ihr das sagt.« Er ging zur
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