Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
Leibeigenen die Ernte eingebracht hatten? Zehn Schweine, sieben Kühe und ein einjähriges Kalb hatte er einmal schlachten lassen, um die Leute zu bewirten.« Traurig trank er von seinem Wein. »Ich kann mich immer noch daran erinnern, wie der Schinken geschmeckt hat.«
»Das zähe Fleisch, der endlos gekochte Kohl und der saure, modrige Wein; daran kann ich mich noch erinnern«, meinte Harlech. »Meine Menschenfrau bestand darauf, dass an den hohen Feiertagen das Essen immer von einer Farbe sein musste. Die gelben und weißen Mahlzeiten machten uns nicht so viel aus, aber die blauen?« Er erschauderte.
»Wir müssen Zugeständnisse an unsere Gäste machen«, erwiderte Jayr. »Menschen erwarten modernes Essen und haben keine Erfahrung mit Hunger oder einer Hungersnot. Viele essen heute kein Fleisch mehr, und das Grünzeug ist kein Unkraut, Gaillard. So zurechtgemacht nennen sie es Caesar Salad.«
»Viehfutter nett anrichten, mit Knoblauch-Fischsoße übergießen und es dann ein königliches Essen nennen?« Harlech grinste Beaumaris an. »Klingt wie etwas, das ein Römer erfunden hat, oder?«
»Entschuldigung?«
Jayr drehte sich um und sah das menschliche junge Mädchen, das ihr von der Bühne aus zugerufen hatte, hinter sich stehen. »Es tut mir leid, Miss, aber dieser Tisch ist für das Personal reserviert.«
»Oh, ich möchte hier nicht sitzen. Ich sitze mit ein paar Freundinnen am Lancelot-Tisch.« Das Mädchen trat näher. »Dein Name ist Jared, nicht wahr? Ich bin Stacy.«
Einige der Männer blickten auf ihre Teller. Zwei husteten in ihre Fäuste, um andere, weniger nette Geräusche zu überdecken.
»Es freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Stacy.« Jayr stellte das Weinglas auf den Tisch und hielt ihr den Arm hin. »Erlauben Sie mir, Sie zu Ihrem Tisch zurückzubegleiten. Die Akrobaten beginnen gleich mit ihrer Vorstellung, und das sollten Sie nicht verpassen.«
»Schon gut, ich habe sie schon hundertmal gesehen.« Stacys Wangen wurden rot. »Ich weiß, ich sollte dich nicht bei der Arbeit stören, aber ich muss wirklich mit dir reden.« Sie trat nah genug heran, um eine Hand auf Jayrs Arm zu legen. »Wow, du bist wirklich durchtrainiert. Machst du viel Sport?«
Beaumaris hatte einen Hustenanfall.
»Meine Pflichten halten mich fit.« Jayr stöhnte beinahe, als sie die bewundernde Wärme in den Augen der Menschenfrau sah. »Ich fürchte, ich darf – «
»Nicht mit Gästen reden, ich weiß. Schon gut, wirklich.« Das Mädchen legte ihre Finger auf Jayrs Lippen und riss sie dann kichernd wieder weg. »Ich kann nicht glauben, wie toll du von Nahem aussiehst. Wie Tom Welling aus Smallville . Nur viel süßer.« Sie blickte zum Tisch, bevor sie leiser sprach. »Hör zu, ich will nicht, dass du Ärger mit deinem Boss bekommst oder so … «
Harlech stimmte jetzt in Beaus Hustenattacke ein.
» … aber ich muss einfach mit dir reden, bevor die Burg für den Winter schließt.« Ihre Augenlider flatterten nervös. »Gibt es eigentlich, na ja, eine Regel, die es Angestellten verbietet, mit Besuchern auszugehen? Weil meine Freundinnen und ich, wir veranstalten eine Weihnachtsparty, und ich fände es sehr schön, wenn du auch kämst.« Sie blickte hoffnungsvoll, als sie hinzufügte: »Wenn du mit mir zusammen hingehst.«
Gaillard hustete so stark, dass er vom Stuhl fiel.
»Ich fühle mich von der Einladung sehr geehrt, Miss, aber ich … bin mit jemandem zusammen.« Jayr hörte Gawain etwas Anzügliches auf Französisch murmeln und schwor sich im Stillen, die Köpfe der Männer gegeneinanderzuschlagen, sobald sie dazu Gelegenheit hatte. Doch sie lächelte weiter. »Ich danke Ihnen jedoch, dass Sie mich gefragt haben.«
Stacys Pupillen wurden weit. »Ich liebe es, wie du redest. Das klingt so hübsch. Und wie du dein Pferd reitest. Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken.« Sie nahm Jayrs Hand. »Du bist, na ja, der süßeste Junge, den ich je getroffen habe.«
»Jayr«, sagte Harlech, der nicht länger hustete.
»Ich weiß.« Zu Stacy sagte sie: »Bitte, kommen Sie mit mir, Miss.«
Jayr hielt die Hand des Mädchens fest und zog sie von dem Tisch weg und um eine Ecke, wo sie mit ihr allein war. Sobald sie aus der Halle und der Reichweite der menschlichen Nasen waren, fuhr Jayr ihre dents acérées aus. Sie hatte nicht vor, Stacy zu beißen, aber wenn sie sich auf das Jagen vorbereitete, dann gab sie mehr Duft ab und konnte das Mädchen besser kontrollieren.
»Gibt es Pfirsichcreme zum Dessert?«,
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