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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Burggraben sorgt für eine uns geläufigere Form der Verteidigung für die Burg.«
    Sie konnte nicht glauben, dass sie gerade tatsächlich eine Burg mit Burggraben mitten in den Vereinigten Staaten von Amerika sah. »Er hätte nicht einfach eine anständige Alarmanlage installieren und ein paar Dobermänner anschaffen können?«
    Nachdem er ein paar Minuten mit dem Wachmann gesprochen hatte, kehrte Philippe zum Auto zurück.
    »Alles in Ordnung, Meister«, sagte er zu Cyprien. »Die Kyn aus Frankreich und Italien werden bald eintreffen.« Er fuhr weiter, als der Wachmann die Tore öffnete und zu etwas ging, das wie ein kleines Podium voller Knöpfe und Lichter aussah.
    Alex konnte hinter der Einfahrt nur den sechs Meter breiten Burggraben sehen, über den keine Brücke führte. »Wir müssen da doch nicht rüberspringen, oder?«
    Michael schenkte ihr ein unergründliches Lächeln. »Sieh einfach zu.«
    Alex hörte Wasser rauschen, und als Philippe auf den Burggraben zufuhr, sah sie, wie sich auf der Wasseroberfläche ein Strudel bildete. Zwei breite, senkrechte Stützpfeiler erhoben sich aus dem Burggraben, drehten sich und veränderten ihre Form, schienen sich auseinanderzufalten. Horizontale Platten breiteten sich aus und überlappten sich, sodass sie den Rand der Einfahrt und den Rand des Torwegs in die Burg miteinander verbanden. Wasser strömte über die Seiten hinunter, bis es nur noch kleine Rinnsale waren.
    »Da soll mich doch der Teufel holen«, sagte sie und kurbelte das Fenster herunter, um ihren Kopf herausstrecken und nach unten sehen zu können. »Eine Unterwasserbrücke.«
    »Ein versenkbares Bollwerk«, korrigierte Michael sie.
    »Sehr schön«, meinte Alex und zog den Kopf wieder herein, »aber wäre es nicht einfacher gewesen, das ganze Ding an Land zu bauen?«
    »Wahrscheinlich, aber Wasser hat gegenüber dem Land viele Vorteile«, meinte Michael. »Byrne und ich haben die gleichen Vorfahren, und für sie waren Seen und Flüsse heilige Orte. Sie warfen oft Gold und Schätze, die sie in der Schlacht gewonnen hatten, ins Wasser, als Opfergabe für die Götter, um ihren nächsten Sieg zu sichern.«
    Das machte ungefähr so viel Sinn wie das Burggraben-Konzept für die häusliche Sicherheit. »Eure Vorfahren waren dumm.«
    Philippe fuhr über die Brücke auf die vier Türme zu, die das massive Eingangstor umstanden. Sie reichten mindestens fünf Stockwerke in den Nachthimmel hinauf, der von Dutzenden von Fackeln in riesigen Eisenhaltern beleuchtet wurde. Unter jeder Fackel stand ein großer Mann in Leder und Kettenhemd und mit einem Speer, einem Schwert und einem schwarzen Schild bewaffnet. Alle verharrten bewegungslos auf ihren Posten und blickten nicht zum Horizont, sondern zu dem Auto, das jetzt über die zweite Zugbrücke fuhr.
    »Das hier wäre ein super Kreditkarten-Werbefilm«, murmelte Alex. »Oder die Kulisse für Fortress of Darkness .«
    Philippe bremste kurz vor dem Eingangstor durch die vier Türme, das in die Burg führte. Man hörte Ketten rasseln, und ein schweres Fallgitter aus Holz und Metall begann sich langsam zu heben. Kurz dahinter hob sich auch ein zweites, schwereres Gitter.
    »Für was wappnet der Kerl sich denn hier?«, fragte sie Michael. »Für einen Atomangriff?«
    »Zu unserer Zeit war eine Burg ein militärisches und ziviles Bollwerk«, erwiderte er. »Wir mussten auf alles vorbereitet sein.«
    »Ja, aber zwei Fallgitter? Eins war nicht genug?«
    »Zu unserer Zeit konnte man Belagerer, die eine Burg stürmten, zwischen zwei Fallgittern einfangen.« Als Philippe weiterfuhr, deutete er auf Öffnungen in der Wand und in der Decke. »Die Bogenschützen der Burg benutzten dann diese Mörderlöcher, um die gefangenen Männer zu töten.«
    »Charmant.« Alex dankte Gott erneut leise dafür, nicht im Mittelalter geboren worden zu sein. »Ich schätze, sie haben auch heißes Öl aus Fässern durch die Löcher gegossen?«
    »Aber nein«, erklärte ihr Michael. »Fässer mit Öl wurden heiß gemacht und von den Zinnen auf die Soldaten geworfen, die versuchten, das Tor zu rammen oder an den Wänden hochzuklettern.«
    »Wie human ihr doch wart.« Sie erschauerte.
    »Es funktionierte nicht immer«, meinte er. »Wenn sie von einem beweglichen Dach geschützt waren, dann nahmen wir verrottende Viehkadaver und – «
    »Schon gut«, unterbrach ihn Alex und legte ihm eine Hand über den Mund. »Ich habe in nächster Zeit nicht vor, eine Burg zu erstürmen. Lass alle Geschichten weg, in

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