Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
unten und nahm seine Hand, machte jedoch nicht den Fehler zu versuchen, ihn nach oben zu ziehen. Stattdessen kletterte sie mit zu ihm in die Grube hinunter.
Langes, seidiges Haar berührte sein Gesicht, kitzelte seine Wange und seine Nase. Das Mädchen zog ihre Röcke hoch und setzte sich auf ihn, balancierte ihr Gewicht seitlich von ihm auf den Knien. Jetzt konnte er ihr Gesicht sehen, jung und erschrocken, und spüren, wie ihre Hände sich vorsichtig um den Pfahl legten, der aus seiner Brust ragte.
»Ihr müsstet tot sein, Mylord«, sagte sie, und ihr Blick glitt von seinem Schottenkaro zu seinem Gesicht.
»Aye.« Byrnes Augen sahen den Himmel in ihren Augen. »Bald, denke ich.« Er stöhnte, als sie versuchte, den blutigen Pfahl herauszuziehen und ihre Finger abrutschten.
Byrne konnte seine Gliedmaßen nicht mehr spüren, so kalt war ihm, und er legte seine Hand über ihre. Er hatte keine Worte mehr, und sein Herz blieb stehen, während seine Lungen mit einem Seufzen seinen letzten Atem ausstießen. Er würde gehen, wenn sie nur seine Hand hielt.
Sie tat etwas mit ihrem Rock, wickelte ihn um den Pfahl und umfasste ihn und seine Hand fest. »Vater im Himmel, zu viele sind gestorben, die nie eine Chance hatten, um ihr Leben zu kämpfen. Ich bitte dich, verschone diesen hier.«
Byrne wurde von einem Krampf geschüttelt, und sein Herz dröhnte in seinem Kopf, als das Mädchen es irgendwie schaffte, den Pfahl aus seinem Körper zu ziehen. Sie schrie entsetzt, als ein großer Schwall Blut sie beide durchtränkte, dann beugte sie sich vor, um ihre Hände auf die Wunde zu pressen.
Ihre Augen, dunkel und voller Tränen, standen direkt vor seinen. »Vergebt mir, Mylord. Ich habe Euch getötet.«
»Ich werde leben«, murmelte er und legte eine blutverschmierte Hand an ihr Haar. »Wie heißt du, Kind?«
»Jayr.« Sie runzelte die Stirn. »Ich bin kein Kind. Ich bin zehn und sieben.«
»Das bist du.« Er konnte, geschwächt, wie er war, und bedeckt mit geronnenem Blut und Dreck, nicht genug Duft absondern, um sie dazu zu bringen, mitzumachen. Und er hatte das auch nicht vor. »Jayr, du musst mir noch einmal helfen, sonst sterbe ich.«
Sie zuckte zurück. »Ich werde einen Heilkundigen holen – «
»Es ist keine Zeit. Meine Feinde könnten jeden Moment zurückkommen, und ich bin zu schwach, um gegen sie zu kämpfen. Du musst mich heilen, Mädchen.« Er spürte, wie seine dents acérées in seinen Mund schossen, und gab sich keine Mühe, sie zu verstecken. »Ich muss dich beißen und etwas von deinem Lebensblut trinken. Es wird meine Wunden schließen und mich stark machen. Wirst du es mir geben?«
Sie verharrte regungslos und blinzelte nicht, während sie seinen Mund anstarrte. »Du bist einer von denen, die Darkyn genannt werden.« Als er nickte, schloss sie kurz die Augen, bevor sie sich oben an ihrem Mieder zu schaffen machte und ihr Haar aus dem Weg schob.
Byrne fragte sich, ob er im Delirium lag, denn es war doch unmöglich, dass sie das tat. »Du hast keine Angst.«
»Im Kloster sagten sie, Ihr hättet im Heiligen Land gekämpft und wärt gefallene Engel. Dass Gott jeden segnet, der Euch hilft.« Ihre Stimme zitterte, als sie erklärte: »Aber ich habe ein bisschen Angst. Wird es wehtun?«
»Nur einen Herzschlag lang, Mädchen, und dann wirst du den Schmerz und die Angst vergessen«, sagte er mit immer schwächerer Stimme. »Ich verspreche es dir.«
Er ließ sie zu ihm kommen, spürte, wie sie sich auf ihn legte, sah, wie sie ihren Hals an seinen Mund schob. Er küsste die süße, zarte Haut dort und auf ihrer Wange und in ihrem Mundwinkel. Als sie erschauerte, legte er die Arme um sie und öffnete den Mund, biss so schnell und gnädig zu, wie er konnte. Sie zuckte zusammen, keuchte einmal auf und klammerte sich an seinem Hemd fest.
Ihr Blut floss in ihn, warm und berauschend, flutete seine Adern mit unsichtbarem Sonnenlicht. Byrne trank von ihr, bis er spürte, wie die Ränder seiner Wunden sich schlossen, dann hob er den Mund, um seine Lungen mit ihrem Duft und ihrem Geschmack zu füllen.
Jayr legte ihre Hand auf die beiden Punktwunden, die er auf ihrer Haut hinterlassen hatte, und blickte an ihm herunter, sah, wie seine Brustwunde sich schloss. »Geht es Euch gut? Werdet Ihr jetzt leben?« Als er nickte, lachte und umarmte sie ihn, und ihr Mund näherte sich seinem in unschuldiger Freude.
Byrne umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und zog ihren Mund zurück auf seinen. Ihr Geschmack ließ ihn
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