Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
Lieferanten gefunden, die wir benutzten.« Nottingham zog die Oberlippe hoch. »Es gab auch Verräter, die die Brüder zu uns führten. Die Menschen in dieser Gegend würden ihre Mutter für ein paar Cent verkaufen.«
Cyprien zeigte kein Mitgefühl. »Und deshalb beschäftigt Ihr Sarazenen und tragt die Farben eines Verräters?«
»Ich beschäftige Kyn, Seigneur.« Seine schwarz behandschuhten Hände drehten sich nach außen und zeigten leere Handflächen. »Meine Männer folgten einmal dem Ruf ihres Gottes Allah und wurden genauso verflucht wie wir.« Er blickte auf das Banner. »Und was meine Farben angeht, sie gehörten meiner Familie. Sie waren Adlige, keine Verräter. Es ist mein Recht, sie in diesen Mauern zu zeigen.«
Jayr hörte, wie ein tiefer, animalischer Laut aus Locksleys Kehle kam.
Skald tauchte neben ihr auf. »Dem da scheinen die Farben meines Meisters nicht zu gefallen.«
»Nein«, sagte Jayr nachdenklich. »Das tun sie nicht.« Sie blickte auf ihn hinunter. »Das hätte vermieden werden können, wenn Ihr zu mir gekommen wärt, bevor Ihr die Farben Eures Meisters überall im Realmaufgehängt habt.«
Er sah überrascht aus. »Mir war nicht bewusst, dass ich das mit Euch hätte besprechen müssen.«
Jayr fing langsam an zu glauben, dass Skald nur wenig oder gar keine Ausbildung als Seneschall genossen hatte. »Es ist eine Frage der Höflichkeit, wenn man im Territorium eines anderen Lords ist.«
»Ah.« Er nickte heftig. »Ich werde daran denken.«
»Eure unglückliche Farbwahl können wir später diskutieren, Lord Nottingham.« Cyprien betrachtete die ausdruckslosen Gesichter hinter dem schwarzen Lord. »Diese Männer haben jedoch während unseres menschlichen Lebens viele unserer Templer-Brüder getötet. Jeder Krieger hier hat gegen sie gekämpft und gesehen, wie sie unsere Kameraden auf dem Schlachtfeld hinmetzelten.«
»Meine Männer haben genauso wenig eine Religion oder ein Land wie wir, Seigneur. Sie haben mir den Treueid geschworen und ihn gehalten«, versicherte ihm Nottingham. »Sie sind der Grund, warum ich jetzt nicht in einem Gefängnis der Brüder verrotte. Ich verbürge mich gerne für sie.«
»Also gut. Ihr werdet während Eures Aufenthaltes hier für sie verantwortlich sein.« Michael stand da und blickte auf die anderen versammelten Kyn, von denen viele fassungslos aussahen. Zu ihnen sagte er: »Die alten Kriege sind lange vorbei. Hier in Amerika werden wir alle willkommen heißen, die mir ihre Loyalität schwören.« Er sah Nottingham an. »Genauso wie alle, die diesen Schwur verraten, nicht lange genug leben werden, um es zu bereuen.«
»Michael.« Die Spitze von Locksleys Schwert berührte den Boden, als er die Waffe sinken ließ. »Das kann nicht dein Ernst sein. Du kannst ihm nicht erlauben, hierzubleiben.«
Cyprien blinzelte nicht. »Ich herrsche über dieses Land, Lord Locksley. Das solltet Ihr nicht vergessen.«
Jayr hielt den Atem an, als sie sah, wie Locksley sich wieder anspannte und sein Schwert hob. Sie wusste, dass Robin gute Gründe hatte, jede Erinnerung an Sherwood zu hassen, aber seine Reaktion ging über Unmut weit hinaus. Mörderischer Hass füllte seine freundlichen Augen.
»Robbie«, sagte Byrne sanft. »Das ist es nicht wert.«
Locksley starrte Nottingham einen Moment lang an, und sein Körper war so bewegungslos, dass Jayr ihn nicht mal atmen sah. Jemand hustete, und das schien den Bann zu brechen. Der wütende Suzerän schob sein Schwert zurück in die Scheide und verließ die Halle schweigend auf dem gleichen Weg, den er gekommen war.
Niemand sprach, und viele zuckten zusammen, als Byrne zweimal in die Hände klatschte, um den Kellnern zu signalisieren, wieder zurück auf ihre Plätze zu gehen.
Skald grinste Jayr an. »Lasset die Spiele beginnen.«
»Das war interessant«, sagte Alex, als sie und Michael die Halle verließen. Die Situation hatte sich wieder beruhigt, nachdem Locksley gegangen war, aber danach die Runde zu machen, war merkwürdig gewesen. Sie hatte sich mit ihrer kleinen Ansprache auch nicht unbedingt Freunde gemacht. »Ich dachte, du hättest gesagt, die Schwertkämpfe beginnen erst morgen.«
»Das tun sie auch.« Er verschränkte seine Finger mit ihren. »Es tut mir leid, chérie . Ich wollte, dass du uns von unserer besten Seite kennenlernst, und dann passiert so etwas.« Er führte sie weg von der Halle, von der aus es in ihre Gemächer ging.
»Wohin gehen wir denn jetzt?«, fragte sie. »Zu einem Kyn-Wettkampf, wo
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