Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
»Etwas Böses, das die katholische Kirche früher Teenagern angetan hat, wenn sie gefirmt wurden. Spielt keine Rolle. Was passierte dann?«
»Harold war mit diesen Plänen nicht einverstanden. Er wollte nicht, dass die Kyn den Orden herausforderten, sondern dass sie einen Waffenstillstand mit den Brüdern schlossen. Er erkannte den Zorn nicht, den die Kyn empfanden angesichts der vielen unserer Art, die von den Brüdern gefoltert wurden und einen schrecklichen Tod sterben mussten. Seine Entscheidung löste einen Machtkampf um die Herrschaft über die Kyn aus. Zuerst kamen die Attentate auf Harold und die Suzeräne, die loyal zu ihm standen. Das führte zum Aufstand – zu dem, was du uns manchmal die Jardin -Kriege nennen hörst.«
Michael erzählte ihr, dass sich nach den fehlgeschlagenen Attentaten mehrere Jardins zusammengeschlossen und eine Geheim-Armee aufgestellt und ausgebildet hatten, um Harold und seine Verbündeten zu stürzen. Die Verräter wurden von Guy von Guisbourne angeführt, dem neuen Suzerän von Sherwood.
Cyprien hielt inne und schwieg lange.
»Hör zu«, sagte Alexandra. »Du musst mir keine Einzelheiten erzählen. Ich kann mir vorstellen, wie furchtbar das alles war.«
»Ich habe in vielen Kriegen gekämpft«, gestand Michael. »Aber nichts war furchtbarer für mich, als in die Schlacht gegen Soldaten zu ziehen, die für mich jahrhundertelang Freunde und Verbündete gewesen waren.« Er schüttelte den Kopf. »Der größte Verrat geschah in der Nacht vor der entscheidenden Schlacht in Frankreich. Ein verwundeter Bote kam in unser Lager geritten. Er war den Engländern nur ganz knapp entronnen. Er erzählte uns, dass Sherwood schon vor Monaten heimlich einige Krieger über den Kanal geschickt hatte, um die Häuser derjenigen zu überfallen und zu zerstören, die Harold treu ergeben waren. Während wir kämpften, ließ er die Frauen, Tresori und menschlichen Diener abschlachten, die zurückgeblieben waren. Guisbourne war sich des Sieges so sicher, dass er die Killer anwies, die Besitztümer zu übernehmen, nachdem sie die Familien umgebracht hatten.«
Alex wurde übel. »Bitte sag mir, dass Guisbourne und seine Schläger verloren.«
»Sie verloren.«
»Es gibt doch einen Gott.« Alex lehnte sich mit dem Rücken gegen das Spalier und blickte auf den schimmernden Kreis, den der Mond auf der Oberfläche des Wasserbeckens entstehen ließ. »Und wer ist dieser Italiener? Ein Überlebender aus Sherwood?«
»Das bezweifle ich. Als Richard die Nachfolge von Harold antrat, ließ er jedes Mitglied des Sherwood- Jardin zu ihm nach London bringen. Seine Männer bestätigten ihm die Identität jedes Einzelnen, und ihre Namen wurden mit der Blutrolle verglichen – einer Art Mitgliederliste, die bei der Gründung eines Jardin angelegt wird und seiner Führung dient. Richard rief diejenigen seiner Anhänger zu sich, deren Familien ermordet worden waren, übergab ihnen die Männer von Sherwood und ließ sie die Exekutionen ausführen. Guy von Guisbourne sparte er sich bis zum Schluss auf.«
»Warte.« Alex schloss die Augen. »Ich will nicht wissen, wie er gestorben ist.«
»Nein, das willst du nicht.« Er rückte näher und legte ihr die Hände auf die Hüften. »Im Sherwood- Jardin befanden sich die einzigen Blutsverwandten, die Robin noch hatte, aber er hatte die weise Entscheidung getroffen, unter Richard als einer seiner Getreuen zu kämpfen. Als die Urteile fielen, wurde Rob begnadigt, doch er musste die Exekutionen mit ansehen und später die Teile beerdigen, die von seinen Leuten noch übrig waren.«
»Kein Wunder, dass ihn das so aufregt.« Alexandra blickte zu Michael auf. »Du wirst Nottingham doch nicht erlauben, diese Farben wieder zu führen, oder? Robin braucht das nicht direkt vor der Nase zu haben.«
»Wenn Nottingham sich uns anschließen will, dann wird er sie aufgeben müssen.« Er zog sie an sich und entfernte die Kämme aus ihrem Haar. »Weißt du, dass das Mondlicht dich zu einer Göttin macht?«
Alex schmiegte sich an ihn und erwartete, dass ihre Fangzähne herausschießen würden und ihr Körper in den Turbogang schaltete. Aber als Michael sie küsste, bildete sich ein trockener, unglücklicher Kloß in ihrem Hals. Sie klammerte sich an sein Jackett und riss an dem Stoff, hielt sich verzweifelt fest, während sie sich zwang, den Kuss zu erwidern.
Michael ließ sie los. » Chérie , ich glaube, du bist müde.«
»Nein.« Sie griff in sein Haar und zog seinen Mund zurück zu
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