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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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deine Fangzähne sind deine Weisheitszähne nie durchgebrochen.« Sie trat zurück, sog die Luft ein, dann beugte sie sich vor und schnüffelte noch einmal. »Benutzt du Tabak?«
    Sie hätte vor ihrem Besuch baden sollen. »Nein, Doktor.«
    »Dein Haar riecht angesengt. Muss vom Anzünden des Kamins kommen.« Sie deutete hinter sich. »Hüpf auf die Liege und leg dich hin.«
    Jayr blieb ruhig, während Alex die Länge ihrer Arme und Beine maß und ein Gerät benutzte, das laut ihrer Aussage Jayrs Muskelmasse messen würde. »Warum tragt Ihr Handschuhe?«
    »Eine Angewohnheit aus meiner Zeit als Mensch. Außerdem beeindruckt es einige starrköpfige Kyn.« Sie richtete sich auf. »Ich muss noch eine gynäkologische Untersuchung und einen Ultraschall machen, um es zu bestätigen – wenn du ein paar gynäkologische Geräte und ein Ultraschallgerät organisieren könntest, dann mache ich das später – , aber ich denke, dass du als Mensch nie die zweite sexuelle Entwicklungsstufe erreicht hast.«
    Die langen Wörter machten Jayr ganz schwindelig. »Was bedeutet das?«
    »Du hast die Pubertät nicht durchlaufen, Jayr. Zumindest nicht vollständig.« Alex gab ihr die Kleider zurück. »Jeder Mensch durchläuft auf dem Weg von der Kindheit zum Erwachsensein eine körperliche und emotionale Veränderung. Sie wird durch die Hirnanhangdrüse ausgelöst, die Hormone wie Gonadotropin absondert; diese regen das Wachstum der Sexualorgane an. Bei Mädchen werden die Eierstöcke stimuliert, bei Jungen die Hoden.« Sie runzelte die Stirn, als sie zusah, wie Jayr sich anzog. »Du hast leichte O-Beine.«
    Jayr betrachtete ihre Beine, während sie ihre Hose hochzog. »Sie waren schon immer so geformt.«
    »Das ist normalerweise ein Anzeichen für Mangelernährung«, erklärte die Ärztin. »Hast du öfter mal nichts gegessen, als du noch ein Mensch warst?«
    »Oft. Das Kloster, in dem ich aufwuchs, war sehr arm, und Essen war rar.« Sie blickte auf ihre flache Brust. »Eine der Schwestern sagte, Hunger wäre gut. Dass ich dann keine Monatsblutungen bekäme.«
    »Körpergewicht ist definitiv auch ein Auslöser für die Pubertät«, sagte Alexandra. »Es ist der Grund, warum so viele übergewichtige Kinder heute so extrem früh pubertieren. Hunger verzögert auf der anderen Seite die Dinge. Hat dein Körper sich noch irgendwie verändert, nachdem du eine Kyn wurdest?«
    »Nein. Ich bin genauso geblieben wie am letzten Tag meines menschlichen Lebens.« Sie blickte auf ihre knabenhafte Brust und spürte, wie die vertraute hoffnungslose Verzweiflung sie überfiel. »Ich lebe jetzt seit über sechshundert Jahren in diesem Körper, also habe ich mein Schicksal angenommen. Dennoch, wenn es irgendetwas gäbe, das mich mehr wie andere Frauen machen könnte … «
    »Ich möchte dir keine falschen Hoffnungen machen«, erklärte Alexandra fest. »Wenn du ein Mensch wärst, dann könnten wir es mit Medikamenten versuchen, vielleicht mit künstlichen Implantaten, aber dein Kyn-Stoffwechsel würde das alles automatisch abstoßen. Du hast fast kein Körperfett, aber das ist das Einzige, was ich benutzen könnte, um deine Brüste aufzubauen. So ziemlich das Einzige, was ich chirurgisch für dich tun kann, wäre die Entfernung des Muttermals, wenn du das willst.«
    Enttäuscht zog Jayr sich in sich selbst zurück. »Ich danke Euch, aber nein, ich habe mich daran gewöhnt.«
    »Aber vielleicht können wir noch etwas anderes versuchen«, sagte Alex. »Zuerst möchte ich jedoch die gynäkologische Untersuchung und den Ultraschall machen, damit wir sicher sein können, dass es keine inneren Komplikationen gibt, die zu dem Problem beitragen. Habt ihr einen vernünftigen Lieferanten für medizinischen Bedarf?«
    »Einen ausgezeichneten. Ich werde dafür sorgen, dass die Geräte und alles andere, das Ihr braucht, bis Ende der Woche geliefert werden«, versprach Jayr. »Was könnte in mir sein, das für meinen Zustand verantwortlich ist?«
    »Es könnte etwas geben, das da nicht hingehört.« Alex deutete auf ihren Bauch. »Die Natur kann sich nicht immer entscheiden, ob sie ein Mädchen oder einen Jungen will, weißt du. In sehr seltenen Fällen werden Leute mit zusätzlichen Fortpflanzungsorganen geboren. Man kann Eierstöcke und Hoden haben.« Sie nahm sich eine Spritze mit kupferner Nadel. »Zeit, die Rechnung zu bezahlen. Schieb deinen Ärmel hoch, bitte.«
    Jayr sah zu, wie Alex ihr zwei Ampullen Blut abnahm. »Was tun diese Leute, die mit zu vielen

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