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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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zu gehen, wo die Seneschalle sich gerne versammelten, um zu reden und zu trainieren.
    In der dienenden Klasse der Darkyn gab es Männer mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Abstammungen. Einst hatten sie Klassen gebildet, in denen die jüngeren Söhne von Adligen und die reichen Kaufleute oben in der Rangordnung standen und ehemalige Leibeigene und einfache Arbeiter wie Philippe ganz unten. Das war jedoch Teil ihres menschlichen Lebens gewesen, und das Band, das sie als Kyn einte, hatte diese Unterscheidungen abgeschafft.
    »Navarre, bist du ausgeruht?«, rief Will Scarlet, der oben auf einem Belgier lag, den er zu Boden gerungen hatte. Er sprach, wie sie alle, jenes alte Französisch, in dem sie während ihres menschlichen Lebens miteinander kommuniziert hatten. »Ich fürchte, die Knochen in meinem Schwertarm sind dünn geworden, während ich auf dich gewartet habe.«
    »Dann komm her, wenn du mit deinem Liebchen fertig bist«, antwortete Philippe, während er seinen Degen umschnallte und seine Stulpenhandschuhe anzog. »Mein Schwert muss poliert werden.«
    Mehrere Männer um sie herum lachten über das Geplänkel.
    Scarlet schlug dem Belgier gegen den Kopf und setzte ihn für einen Moment außer Gefecht. Dann drehte er ihn um und drückte seine Schultern zu Boden, während er bis zehn zählte, um den Kampf zu beenden.
    »Besser, Eustace«, sagte er und half seinem Gegner auf die Füße. »Ich hätte mich dieses Mal fast nicht aus diesem Milz-zerreißenden Griff befreien können. Aber du hast zu lange gezögert, mein Gesicht in den Staub zu drücken.«
    »Morgen«, versprach Eustace und rieb sich den Dreck aus den Augen, den Will ihm hineingeschleudert hatte. »Ich werde dich dazu bringen, den Staub zu fressen.«
    Scarlet lachte, schlug ihm auf die Schulter und klopfte sich den Staub von den Sachen, bevor er aus dem Kampfring zu Philippe trat. »Was sehe ich da, keine Rüstung, keinen Brustpanzer? Soll ich mit dir kämpfen oder mit einer Dame? Nicht, dass mir der Unterschied wirklich auffallen würde.«
    »Ich vertraue darauf, dass du mir nicht das Herz aus der Brust reißen wirst.« Philippe zog seine Jacke aus und rollte die Ärmel hoch. »Schließlich ist es nicht italienisch.«
    »Zum Glück für dich«, sagte Scarlet ernster.
    »Ein schlechter Witz, Will.« Philippe band sich das Haar mit einem Lederband zurück. »Wie geht es deinem Meister?«
    »Mein Lord Robin übt in der Bahn für das Bogenschießen.« Der Seneschall seufzte, während er an seinem Gürtel zog und ihn zuschnallte. »Ständig, wie es scheint. Alles sollte in Ordnung sein, so lange ihm nicht die Pfeile ausgehen.«
    Philippe warf einen Blick über den langen, abgeschotteten Turnierplatz, entdeckte jedoch keine fremden Gesichter. »Dann trainieren die Sarazenen nicht?«
    »Sie sind Heiden, keine Idioten.« Scarlet wartete, bis Philippe bereit war, dann trat er auf den Platz und zog sein Schwert, hielt es in einer formalen Begrüßungsgeste vor sein Gesicht. »Gib gut acht, Navarre.«
    Philippe trainierte so oft mit Cyprien, der gerne mit zwei Schwertern kämpfte, dass er eine Runde brauchte, um seine Balance und seine Abwehr neu zu finden. Einige der anderen Männer versammelten sich um den Platz, um zuzusehen und Anfeuerungen zu rufen, meistens für Scarlet.
    »Dann bin ich hier der Außenseiter?«, fragte Will, während er mit seiner Klinge auf Philippes Rippen zielte. Die Schwerter schlugen klirrend aneinander, und Philippe zwang ihn einen Schritt zurück. »Es muss dein hübsches Gesicht sein, das sie gebannt hat, mein Freund, denn an deiner tollpatschigen Technik kann es nicht liegen.«
    »Tritt eine Haaresbreite weit vom Platz«, antwortete Philippe, »und sie liegen mit ihrer Meinung über dich richtig.«
    Duelle hatten ihren Rhythmus und ihre Tücken, genau wie ein vertrauter Gegner. Scarlet missachtete oft die gängige Praxis, linksherum im Kreis zu gehen und von rechts anzugreifen, sondern änderte ohne Vorwarnung die Richtung und ließ auf eine Finte gerne einen tödlich schnellen Stoß folgen. Philippe wusste, dass er etwas langsamer war als Locksleys Seneschall, aber er war geduldiger und wartete auf Gelegenheiten, anstatt sie selbst zu suchen. Wären sie Menschen gewesen, dann hätte er Scarlet einfach müde machen können, aber Kynblut gab ihnen hundertmal mehr Stärke und Durchhaltevermögen. Kämpfe zwischen ebenbürtigen Kyn konnten fünf oder sechs Stunden andauern.
    »Wenn du vorhast, zu lauern, anstatt zu

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