Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
Gebäude«, sagte Falco, während sie zusahen, wie die Polizei ihre Befragung der beiden Männer beendete. »Der Killer muss hier sein.«
»Wir können jetzt nicht nach ihm suchen.« Cyprien sah die Streifenwagen davonfahren und beobachtete, wie Dougall John auf die Schulter schlug und mit lauter Stimme fragte, was zur Hölle eigentlich los sei. »Wir kommen morgen Nacht wieder.«
John streckte die Hände aus, dann drehte er Dougall den Rücken zu und ging die Straße hinunter davon.
»Ich könnte ihn jetzt erledigen«, versuchte ihn Falco leise zu überreden. »Es würde so aussehen, als hätte er sich mit Straßenkriminellen angelegt. Ich werde Stillschweigen bewahren. Sie muss es nie erfahren, Seigneur.«
Cyprien schüttelte den Kopf. Ein Junge mit einer Baseballkappe und einer Jacke schlich sich aus der Einrichtung und ging in die gleiche Richtung, in die Keller verschwunden war. »Gib die Nachricht an die anderen Männer weiter. Niemand darf John Keller etwas tun.«
Michael wollte Alexandras Bruder folgen. Wenn er die Wahrheit gesagt hatte, konnte er dennoch wissen, wer der Attentäter war. Aber Keller würde ihm nichts sagen, wenn er tot war. Zuerst würde Michael nach Derabend Hall zurückkehren und seinen Deal mit Tremayne machen. Es gab eine Sache, die Richard mehr wollte als Kellers Tod, und Michael würde dafür sorgen, dass er sie bekam.
Dann war noch Zeit für alles andere. Zeit, um die Brüder zu finden, die Jaus’ Wachen kompromittiert hatten, und den Verräter innerhalb des Jardin zu überführen. Zeit, John Keller gefangen zu nehmen und ihn davon zu überzeugen, Michael alles zu erzählen, was er wissen wollte.
Als sie vom Dach stiegen, hielt Falco inne und hielt sein Gesicht in den kalten Wind. »Da.« Er deutete auf die Seite eines Mietshauses auf der anderen Straßenseite. »Menschliches Blut.«
Sie gingen um das Gebäude herum. Michael sah den Körper, der kopfüber von der Feuerleiter hing im selben Moment, in dem Jaus’ Seneschall sein Schwert zog.
»Steck es wieder weg.« Er ging um die Blutlache am Boden und blickte in das Gesicht des toten Mannes. Weil er an den Füßen aufgehängt worden war, bedeckte das Blut, das aus seiner aufgeschnittenen Kehle gelaufen war, sein Gesicht. Es war nur ein Streifen blasse Haut zu sehen, wo es sich in zwei Ströme aufgeteilt hatte – direkt unterhalb des diamantenbesetzten Pfeils, der durch seine rechte Augenbraue gepierct war. »Hilf mir, die Leiche runterzuschneiden.«
»Sie müssen mir dabei helfen, Val.«
Sich von der Pfeilwunde zu erholen, dauerte länger, als Alex erwartetet hatte, und die Schlinge, die sie tragen musste, um ihren Arm ruhig zu stellen, irritierte sie. Genauso, wie alles mit einer Hand erledigen zu müssen.
»Ich bin immer noch nicht sicher, warum Sie eigentlich eine Blutprobe von mir brauchen«, sagte Jaus, während er sich selbst den Oberarm abband. »Mein Blut wird genauso sein wie Michaels, denke ich.«
»Alle meine Kyn-Blutproben wurden bei einem Brand in New Orleans zerstört, deshalb muss ich noch ein paar mehr sammeln. Sie zu analysieren wird mir helfen, die spezifischen Pathogene zu isolieren, die an der Mutation beteiligt sind. Das brennt jetzt.« Sie stach ihm mit einer kupferüberzogenen Nadel in den Arm und steckte die Auffangkanüle auf das andere Ende. Die leere Glaskanüle füllte sich mit Blut. »Damals, als Sie noch Menschen verwandeln konnten, ohne sie umzubringen, wie lange dauerte es, bis es so weit war?«
Er schien sich über ihre Wortwahl zu amüsieren. »Ein paar Tage. In den meisten Fällen zwei oder drei.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe nicht viele Menschen verwandelt. Mir war nie besonders wohl bei dem Gedanken, sie zu einem Leben zu zwingen, das von meinem Fluch bestimmt war.«
»Sie sind nicht …«
»Verflucht. Das sagten Sie bereits. Ich hoffe, das ist korrekt.« Er sah zu, wie sie die Kanüle und die Nadel entfernte und die verbliebenen Blutstropfen von seinem Arm wischte. »Ich habe einige der Männer überredet, Ihnen Proben zu überlassen. Haben Sie alles, was Sie brauchen?«
»Ich glaube schon.« Sie blickte sich in dem Labor um, das Jaus für sie eingerichtet hatte. Es war eine fast identische Kopie des Krankenhauses, das Cyprien ihr im Keller seines Anwesens in New Orleans eingerichtet hatte. »Ich habe doch daran gedacht, mich für diese ganzen Sachen zu bedanken, oder?«
»Ihre Reaktion war sehr angemessen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal
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