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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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dem Wahnsinn geführt hatte und der er sein Herz hätte schenken können.
    Thierry hatte keine Antworten, er wusste nicht, wie er mit dieser neuen Qual umgehen sollte. Er wusste nur, dass er ihr nicht fernbleiben konnte. Er konnte Jema beschützen und ihr folgen, über sie wachen und dafür sorgen, dass nichts und niemand ihr Schaden zufügte.
    Er konnte ihr nicht fernbleiben, aber die letzte Nacht würde für immer genügen müssen. Das Risiko von Hörigkeit und Entrückung war zu groß; ein zweites Mal würde er vielleicht nicht in der Lage sein, die Blutträume zu verlassen.
    Er durfte sich nie mehr erlauben, sie zu berühren.
    »Die Spur endet hier.« Falco kam aus der Hocke hoch und blickte in beide Richtungen die Straße hinunter. »Er ist kein Kyn, jedenfalls seinem Geruch nach zu urteilen. Er ist ein Mensch, in einem dieser Gebäude.«
    Cyprien betrachtete die Reihenhäuser, Mietskasernen und die abrissreifen Gemäuer, aus denen diese Gegend bestand. Anders als Falco war er nicht in der Lage gewesen, irgendeinen Geruch wahrzunehmen, ob von Kyn oder Mensch. Fährtenlesen war nichts, was Michael gut konnte, wenn es zu viele andere Gerüche gab, die ihn ablenkten. Hier lag überall Abfall. Eine Katze kam aus einer auf der Seite liegenden Mülltonne, den Kopf einer Ratte im Maul. Das erinnerte ihn an einen Londoner Stadtteil, in dem Tremayne gerne jagte. Hier lebten die Hoffnungslosen; das Einzige, was fehlte, waren die Huren.
    Auf einem verblassten Schild an dem Gebäude direkt vor ihnen stand DER HAFEN. Cyprien erinnerte sich daran, was Tremayne über John Keller gesagt hatte, aber das erschien ihm viel zu einfach.
    »Was weißt du über diesen Ort?« Er deutete auf das Schild.
    »Jugendliche, die keine Familie oder kein Heim haben, gehen dorthin«, erzählte ihm Jaus’ Seneschall. »Der Mann, der die Einrichtung leitet, macht viel Ärger. Die Kyn gehen ihm aus dem Weg.«
    »Alexandras Bruder arbeitet jetzt dort«, sagte er zu Falco. »Können wir das Gebäude betreten, ohne gesehen zu werden?«
    Der Seneschall betrachtete den Eingang mit einem gleichgültigen Blick. »Spielt es eine Rolle, wenn wir gesehen werden?«
    Den Mann zu fassen, der Alexandra verletzt hatte, war Cyprien wichtiger als sein Wunsch nach absoluter Diskretion. »Nein. Komm.«
    Der Eingang zum Hafen war von innen verschlossen, stellte jedoch keine Herausforderung für Falco dar, der die Tür mit einem Ruck aus den Angeln riss. Er stellte sie beiseite und ging hinein, die Hand unter dem Mantel an den Griff seines Schwertes gelegt. Cyprien folgte ihm und versuchte, Kyn in der Luft zu wittern. Der Geruch nach Körperdünsten, Müll, Reinigungsmitteln und Zigarettenqualm hing seit Jahrzehnten in diesem Gebäude, zusammen mit einem säuerlicheren, schwerer zu definierenden Duft.
    Menschlicher Schweiß, beschloss Cyprien, während sie die Räume im ersten Stock untersuchten. Gemischt mit Angst und Leid. Tremayne hätte den Geruch inhaliert wie das Bouquet eines guten Weins. Aber kein Hinweis auf Kyn .
    Die Verwaltungsbüros waren leer, aber sie hörten Stimmen aus der Küche und folgten ihnen.
    »Man muss es auf mittlere Hitze stellen«, sagte John Keller. »Oder der Marshmallow verbrennt.«
    Eine junge weibliche Stimme antwortete ihm. »Deshalb sind meine nie besonders gut geworden.«
    »Hat deine Mutter dir nicht beigebracht, wie man kocht?«
    »Nein. Sie konnte nicht kochen. Ich habe die Anweisungen auf der Packung gelesen.«
    Cyprien bedeutete Falco, im Flur zu bleiben, und ging in den Raum. Ein warmer, süßlicher Duft erfüllte die abgenutzte Küche. »Auf ein Wort, Keller.«
    John blickte von dem Topf auf, in dem er kochte, und reichte den Holzlöffel einem großen, weißhaarigen Mädchen, das neben ihm stand.
    »Rühr weiter, bis sich der Marshmallow ganz aufgelöst hat«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme, »und schütte dann die Haferflocken hinein.«
    Das Mädchen blickte überrascht auf. »Wer bist du?«
    »Ein Freund von mir, Pure.« John deutete auf eine Tür am anderen Ende der Küche. »Dort können wir reden.«
    Cyprien folgte ihm in den Raum, eine große Abstellkammer, die als Vorratsraum genutzt wurde. Er schloss die Tür hinter sich. »Pure?«
    »Das Gegenteil von Kyn.« Keller stellte sich mit dem Rücken zur Wand. »Warum bist du hier, Cyprien?«
    »Jemand hat heute Nacht versucht, mich umzubringen. Deine Schwester hat mich zur Seite gestoßen und wurde von einem Armbrustpfeil in die Brust getroffen.« Er sah, wie die

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