Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
Schultern des Mannes zuckten, so als hätten seine Worte den gleichen Effekt auf ihn. »Darf ich mich bei deinen Freunden, den Brüdern, dafür bedanken, oder übernimmst du das für mich, wenn du Bischof Hightower das nächste Mal siehst?«
»Lebt Alexandra noch?«, wollte John wissen.
»Sie ist eine Darkyn«, erinnerte ihn Cyprien. »So schnell ist sie nicht umzubringen. Obwohl, wenn der Pfeil ins Herz gegangen wäre …« Er hob ein Fleischbeil hoch, das jemand in einem Regal liegen lassen hatte. »Warst du das, Keller? Hast du sie verletzt und versucht, mich zu töten? War mein Leben der Preis, den die Brüder verlangt haben, um deins zu schonen?«
»Nein. Ich war das nicht. Ich habe nichts mehr mit den Brüdern zu tun. Ich bin kein Priester mehr.« John sah auf das Fleischbeil. »Hast du vor, mich damit zu töten?«
»Dein Tod würde viele Probleme für mich und deine Schwester lösen.« Cyprien drehte die schwere Klinge demonstrativ in seinen Fingern.
»Die meisten Jugendlichen hier haben so viel Hässliches gesehen, dass es für fünf Leben reicht«, meinte Keller. Er klang ängstlich, aber entschlossen. »Wenn du mich umbringen willst, dann bring mich erst weg von hier.«
»Das täte ich sehr gerne.« Cyprien warf das Beil, und die Klinge blieb in der Wand stecken. »Leider habe ich Alexandra versprochen, dir nichts zu tun.«
»Ich will keine Gefallen, Cyprien.« Alexandras Bruder hatte noch immer Angst, aber dem Tod nicht mehr direkt ins Auge zu blicken, machte ihn noch entschlossener. »Weder von dir noch von meiner Schwester, und auch nicht von den Darkyn.«
»Du solltest keine erwarten.« Bevor Cyprien mehr sagen konnte, kam Falco mit gezogenem Schwert durch die Tür. »Was ist los?«
»Ich erkenne den da.« Falco lief durch den Raum auf John zu. »Der Highlord will seinen Kopf.«
Cyprien hielt Jaus’ Seneschall von hinten fest, als dieser gerade sein Schwert hob, um Keller zu enthaupten. »Nein. Du wirst ihm nichts tun.«
»Er hat Euch betrogen.« Falco warf Cyprien einen ungläubigen Blick zu. »Er hat Eure Männer verraten, Euren Jardin . Eure Sygkenis . Tremayne hat den Befehl an alle Darkyn gegeben. Dieser Mann darf nicht leben.«
»John.« Ein dünner Mann mit Haaren, die an ein Bündel dünne, knorrige Karotten erinnerten, kam durch die Tür. Er hielt einen zerschrammten Baseballschläger in der Hand. »Warum sind ein Froschfresser und ein Nazi in meiner Vorratskammer, und« – seine Augen weiteten sich, als er Falcos Schwert sah – »warum glaubt einer von ihnen, er sei Highlander?«
John, der an der Wand gelehnt hatte, richtete sich auf. »Dougall, geh zurück in die Küche.«
»Ich weiß, ich sagte, du könntest nach der Arbeit Besuch empfangen«, meinte Dougall und schwang den Baseballschläger vor und zurück, »aber ich muss sagen, John, ich mag deine Freunde nicht besonders.« Er wandte sich an Cyprien. »Du siehst ganz intelligent aus. Weißt du, wie lange es dauert, bis die Polizei hier eintrifft, nachdem man den Notruf gewählt und ihnen gesagt hat, dass hier gerade ein Mord passiert? Ich habe sie vor zwei Minuten angerufen.«
»Falco.« Cyprien blickte John an. »Wir sehen uns wieder.«
»Nicht hier, oh, nein, du französisches Arschloch«, rief Dougall Cyprien nach, als der und Falco die Vorratskammer verließen.
Cyprien und Falco suchten sich einen bequemen Platz auf einem der Dächer in der Nähe und warteten dort, bis die Polizei kam. Fünf Minuten nachdem die vier Polizisten den Hafen betreten hatten, kamen sie mit John Keller und dem Karottenkopf wieder heraus. Letzterer hielt noch immer den Baseballschläger in der Hand und stritt mit Keller.
»Du kanntest diese Typen nicht«, hörte Cyprien Dougall sagen, »aber sie schienen dich dafür umso besser zu kennen.«
»Mr Keller, die Männer könnten wiederkommen«, warnte ihn einer der Cops. »Wenn Sie die beiden identifizieren, können wir sie zu einer Befragung aufs Revier bringen.«
»Schenken Sie sich die Befragung«, meinte Dougall. »Einer von den Typen hatte ein Schwert dabei, und der andere hat ein Fleischmesser in meiner Wand versenkt. Ich erstatte Anzeige.«
»Ich weiß nicht, wer das war; ich habe diese Männer vorher noch nie gesehen«, log Keller. »Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen kann. Sie müssen mich mit jemandem verwechselt haben.«
Cyprien runzelte die Stirn. Warum versuchte Keller sie zu schützen? Wegen Alexandra oder seinetwegen?
»Seigneur, die Spur endet vor diesem
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