Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
herum, um eine kleine Axt mit seinem Arm zu parieren, und zuckte zusammen, als das Beil tief in sein Fleisch eindrang. Hinter der Maske strahlten die ausdruckslosen Augen plötzlich, während der Mann erneut ausholte.
    Thierry fing den Arm auf, als er nach unten schwang, und drehte die Hand um, sodass das Ellbogengelenk brach und die Axt in den Bauch des Mannes schlug. Etwas kam von der Seite und rammte ihm eine dicke Metallstange in die Rippen. Er zog die Axt aus dem zusammengesunkenen zweiten Mann und schlug den Griff dem dritten, der aus der Gasse zurückgekommen war, zwischen die Beine. Er brach mit einem Schrei zusammen und griff sich in den Schritt.
    Thierry griff mit seinem blutigen Arm nach unten und hob den letzten lebenden Mann am Kragen hoch. »Wo ist sie?« Er schüttelte ihn, und sein Kopf wippte in weiten Bewegungen hin und her. »Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    Der Mann antwortete nicht, und sein Kopf fiel in einem merkwürdigen Winkel nach vorn.
    » Connard .« Thierry ließ die Leiche fallen und rannte in die Gasse, in die die Männer Jema gezogen hatten. Er folgte ihrem Duft und fand sie um die Ecke, wo sie im Dunkeln auf dem Boden lag, bewusstlos.
    Er kniete neben ihr und nahm sie in die Arme. Der Duft von warmen, reifen Äpfeln stieg von ihrem Körper auf und blendete die verbrauchte Stadtluft aus. An ihrer Stirn war Blut, und sie war so reglos, dass er das Schlimmste befürchtete. Aber nein, da war ihr Puls, schlug an ihrem Hals. Er ließ seine Hand dort liegen, weil er Angst hatte, er könnte aufhören, sobald er die Finger hob. Sie bewegte sich nicht, aber sie atmete.
    Die klaffende Wunde auf seinem linken Unterarm hatte sich noch nicht geschlossen, und mehr Blut tropfte auf den Boden, als er mit Jema auf dem Arm aufstand. Er trug sie zu ihrem Auto und legte sie vorsichtig auf den Beifahrersitz, bevor er die Schlüssel von dort aufhob, wo sie sie fallen lassen hatte. Er hielt nur kurz inne, um auf eine der Leichen zu spucken, dann setzte er sich hastig hinter das Steuer von Jemas Wagen und ließ den Motor an.
    Thierry wusste nicht, wie schlimm Jema verletzt war. Er konnte sie nicht ins Krankenhaus bringen; die würden dort zu viele Fragen stellen. Er konnte sie auch nicht vor einem Krankenhaus stehen lassen. Bradford ist Arzt. Er wird wissen, was zu tun ist.
    Mit einer Hand am Lenkrad und einer an Jemas Hals, um ihren Puls zu überprüfen, fuhr Thierry. Er wagte nicht, in ihren bewusstlosen Verstand einzudringen, während er fuhr – und sie würde kaum träumen, nicht bei der Beule auf ihrer Stirn –, deshalb sprach er mit ihr.
    »Wie konntest du so leichtsinnig sein, so spät abends alleine da draußen rumzulaufen, ohne Begleitung? Wer erlaubt dir so etwas? Wünschen dir diese Leute vom Museum den Tod?«
    Er bog um eine scharfe Kurve und trat aufs Gaspedal, um ein langsam fahrendes Taxi zu überholen.
    »Ich glaube, du wünschst dir einen frühen Tod«, murmelte er. »Du fährst zu Tatorten und siehst dir Leichen an und schließt dich in deinem Haus oder in diesem Museum ein und umgibst dich mit Schönheit, die nicht lebt, nicht atmet, nur immer mehr vermodert und zu Staub zerfällt. Was für ein Leben ist das?«
    Jetzt waren es nur noch wenige Minuten. Er würde am Tor parken und sie auf den Fahrersitz setzen.
    »Warum tust du dir das an? Warum hast du nicht geheiratet? Wenn du wegen deiner Krankheit keine Kinder bekommen kannst, hättest du welche adoptieren können. In diesem Land? Du hättest welche kaufen können. Du solltest einen Beschützer haben. Einen, der dir nicht erlaubt, dumme Sachen zu machen, bei denen du in einer Gasse vergewaltigt oder umgebracht werden kannst. Wenn ich dein Mann wäre, würdest du unser Schlafzimmer nicht verlassen. Du wärst zu müde zum Laufen.«
    Er war außer sich, wütend, wollte sie schütteln, bis sie aufwachte. Dann blickte er hinunter und sah ihr Gesicht und wollte anhalten und sie in den Arm nehmen und in ihr Haar weinen.
    »Was soll ich jetzt tun, kleine Katze?« All diese hoffnungslose Liebe in der Welt, und nun kam seine noch dazu, und er verschenkte wertvolle Minuten, indem er sie anschrie. »Wie kann ich dich jetzt verlassen, selbst wenn ich weiß, dass ich es tun muss? Wer wird das nächste Mal da sein, wenn jemand versucht, dir wehzutun?«
    Vor dem Tor von Shaw House hielt Thierry das Cabrio an und stieg aus, um Jema vom Beifahrersitz zu heben. Sie bewegte sich ein wenig, als er sie auf den Fahrersitz legte. Mit der Faust drückte er auf

Weitere Kostenlose Bücher