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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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die Hupe und beobachtete Jemas Gesicht, während er wieder und wieder hupte, bis er sah, wie Bradford aus dem Haus gelaufen kam.
    Thierry trat vom Wagen zurück und versteckte sich im Schatten der Mauer. Die Tore öffneten sich, und Bradford rannte heraus.
    »Jema? Jema!«
    Er sah zu, wie der Arzt sie untersuchte und sie dann auf den Beifahrersitz hinüberschob. Bradford setzte sich hinter das Steuer, aber bevor er abfuhr, starrte er in den undurchdringlichen Schatten hinüber, in dem Thierry stand.
    Es war natürlich sein Duft. Starke Emotionen und blutende Wunden ließen ihn immer besonders intensiv werden, und im Moment verströmte er ihn in alle Richtungen.
    Bradford schüttelte leicht den Kopf, legte den Gang ein und fuhr durch das Tor.
    Alex beobachtete vom Rand des Turnierplatzes aus, wie Valentin Jaus den vierten Gegner in Folge besiegte. Sie blickte zu Cyprien auf. »Wie viele will er noch fertigmachen, bevor er müde wird?«
    Michael legte das Kinn auf ihren Kopf und schloss sie in die Arme. »Er wird nicht müde.«
    Jaus hatte sich benommen wie ein Tiger im Käfig, seit Alex ihre ursprüngliche Analyse des Hexengebräus bestätigen konnte, das Daniel Bradford Jema Shaw verabreichte. Weitere Untersuchungen des »Insulins« ergaben, dass Jema stark sediert und mit einem Hormon behandelt wurde, das diverse natürliche Körperfunktionen unterdrückte, vor allem die Menstruation.
    »Sie hatte vermutlich erst wenige Male ihre Periode, wenn überhaupt«, meinte Alex zu Jaus und Cyprien, als sie die Wirkung des Hormons erklärte. »Dieses Zeug wurde in Ostblockländern hergestellt und bestimmten Sportlerinnen wie zum Beispiel Turnerinnen gegeben.«
    »Das kann nicht stimmen.« Jaus schüttelte den Kopf. »Jema turnt nicht. Das hat sie noch nie getan.«
    »Nun, wenn sie gewollt hätte, dann wäre sie eine heiße Olympia-Anwärterin geworden, weil sie vermutlich ziemlich schnell heilt. Das Hormon unterdrückt nicht nur den weiblichen Zyklus, es verhindert auch, dass der Körper einer Frau normale Brüste und Hüften entwickelt und Fett ansetzt. Das sind alles Dinge, die ältere Turnerinnen klein und leicht genug bleiben lassen, um gegen Zwölfjährige anzutreten.« Sie rieb sich über die Augen, die müde vom vielen Starren auf Bildschirme waren. »Noch eine Sache: Dieses Hormon ist seit dreißig Jahren verboten, seit ein kleines asiatisches Mädchen während ihrer Goldkür gestorben ist. Bei den Ermittlungen entdeckte das Olympische Komitee, dass zu den Langzeitnebenwirkungen schwere Schädigungen des Herzens und der Leber gehören.«
    Nachdem Jaus das gehört hatte, entschuldigte er sich und ging auf den Turnierplatz, um nacheinander seine Männer niederzuringen.
    Alex war nicht sicher, warum Bradford versuchte, Jema in einem Zustand dauerhafter Vorpubertät zu halten, und ihren eigenen Beobachtungen zufolge war er damit nur teilweise erfolgreich gewesen. Jemas Wachstum und Entwicklung waren vielleicht gehemmt, aber sie zeigte zu viele Anzeichen körperlicher Reife. Die große Frage war jetzt, wie lange Bradford Jema schon damit behandelte und wie viele bleibende Schäden die Mixtur verursacht hatte.
    »Wir müssen es ihr sagen, Michael«, sagte Alex zu Cyprien, während sie zusahen, wie Jaus gegen den fünften Gegner antrat. »Sie muss das absetzen – die Sedativa gehören zu den Betäubungsmitteln, deshalb ist sie definitiv abhängig –, und sie muss ins Krankenhaus, damit man feststellen kann, wie es sonst in ihr aussieht.« Sie zuckte zusammen, als Jaus seinen größeren Gegner auf den Rücken warf und mit dem Schwert an seine Kehle gedrückt über ihm stand. »Du gehst besser da rüber und bringst ihn zur Vernunft. Die anderen rutschen ja schon in dem ganzen Blut aus.«
    Bevor Cyprien etwas zu Jaus sagen konnte, stolperte der Suzerän vom Turnierplatz.
    »Ich kann den Grund für seine Wut nicht verstehen«, meinte Cyprien, während er einem von Jaus’ Männern vom blutverschmierten Boden aufhalf. »Sie bedeutet ihm viel, aber mit diesen neuen Informationen können wir Jema helfen. Du hast gesagt, sie könnte ein normales Leben führen.«
    »Wenn ihre Organe durch Bradfords Droge nicht geschädigt wurden.« Alex spürte das Gewicht von Jaus’ vertraulichem Geständnis schwer auf sich lasten. »Ich glaube, Val braucht wieder ein offenes Ohr. Ich werde mit ihm sprechen.«
    Im Haupthaus erklärte Sacher ihr, dass der Suzerän sich in sein Schlafzimmer zurückgezogen habe, um sich zu waschen und umzuziehen.

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