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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Schultern.
    »Ich besitze einen Teil von Chicago. Einen großen Teil. Er gehört Ihnen.«
    Er meinte das ernst. »Ein verlockendes Gegenangebot.« Sie erkannte, dass der Weg durch die Tür versperrt war. »Aber, nein, ich kann mich nicht mit einem Teil einer Großstadt zufrieden geben. Wo ich doch Cypriens Mädchen bin und so; alle würden hinter meinem Rücken über mich tuscheln. Sie verstehen.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust, und seine Muskeln zeigten sich an genau den richtigen Stellen. »Ich mache keine Scherze.«
    »Das dachte ich auch nicht.« Sie stellte sich vor ihn. Das war das Schöne an ihm: Sie musste nicht auf eine Trittleiter klettern, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein. »Valentin, ich weiß, Sie lieben sie. Ich wusste es, bevor ich reinkam und diese unheimliche Stalkerwand sah. Deshalb werde ich so tun, als hätte dieses Gespräch niemals stattgefunden.«
    »Ich muss sie haben. Ich tue alles dafür.«
    »Nein, das werden Sie nicht.« Sie deutete ins Schlafzimmer. »Na los, machen wir uns einen Beutel AB negativ auf. Ist Ihnen schon aufgefallen, dass es ein bisschen mehr Pfiff hat als das gute alte A?«
    »Du arrogantes Miststück.« Er bewegte sich keinen Zentimeter. »Du wagst es, mir das abzuschlagen? Wo du sie retten könntest. Du hast deinen Geliebten für alle Ewigkeit.«
    »Sie ist nicht Ihre Geliebte, Valentin. Liebe ist gegenseitig. Liebe bedeutet, dass zwei Erwachsene sich begegnen, ineinander verlieben und sich das Leben nicht mehr ohne den anderen vorstellen können. Und natürlich jede Menge Sex auf Arten und Weisen, von denen die eigene Mutter niemals erfahren sollte.« Sie sah Cyprien hinter Jaus auftauchen, doch sie zeigte keinerlei Regung. Das hier musste sie allein regeln. »Jema Shaw liebt Sie nicht. Sie weiß nichts von Ihrer Liebe. Sie hält Sie vermutlich für einen netten Mann, aber was sieht sie sonst in Ihnen? Den Nachbarn mit dem lustigen Akzent, der ihr einmal im Jahr selbst gezüchtete Blumen schickt, das ist alles.«
    Einen Moment lang sah es so aus, als ob Jaus ihr etwas antun wollte, was Cyprien hätte ausrasten lassen. » Das ist es, was ich für sie bin.«
    »Das sind Sie jetzt für sie.« Alex fühlte sich, als habe sie ihm mehrere unerwartete Schläge versetzt. »Ich erzähle Ihnen was über mich. Bevor ich den Prinzen der Dunkelheit traf, hatte ich mit Männern kaum etwas zu tun. Hin und wieder mal ein bisschen Sex, aber das war alles. Ich mochte mein Leben. Keine Verpflichtungen. Niemandem die Socken hinterherräumen. Kein Streit, keine vorgetäuschten Orgasmen, keine Schuldgefühle.«
    Jaus sah sie an und sagte nichts.
    »Aber auch keine Freunde, keine Familie, nichts, was ich in meinem Leben hätte vorweisen können außer einem Büro, das ich in drei Tagen geschlossen, einem Haus, das ich in einer Woche verkauft und einem Auto, das ich der Leasingfirma zurückgege…« Sie hielt inne und schlug sich gegen die Stirn. »Oh, scheiße, ich wusste , ich hab was vergessen.«
    Er lachte nicht. »Der Punkt?«
    »Der Punkt ist: Wissen Sie, warum es so einfach für mich war, meine Praxis und mein Leben als Mensch hinter mir zu lassen? Niemand hat mir wirklich nachgetrauert. Ich war niemandem wichtig genug, als dass er mich vermisst hätte. Wenn ich gestorben wäre, anstatt mich zu verwandeln, dann hätte niemand geweint.« Sie legte eine Hand an seine schlanke Wange. »Wenn einer der Typen auf dem Turnierplatz ausrutscht und Sie aus Versehen einen Kopf kürzer macht, wer weint dann um Sie, Valentin? Außer mir?«
    »Alexandra.« Er schob ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es war eine zärtliche, liebevolle Geste, so wie John es immer gemacht hatte, als sie noch Kinder waren. »Vergeben Sie mir.«
    Sie wusste nicht, wie, aber plötzlich lag der Suzerän von Chicago in ihren Armen und klammerte sich an sie wie ein kleiner Junge. Sie blickte über seine Schulter und sah den Blick voller Liebe, den Cyprien ihr zuwarf, bevor er ging.
    Sie waren nicht lange allein. Als sich jemand mehrmals im angrenzenden Zimmer räusperte, hob Jaus den Kopf von Alex’ Schulter. »Sacher. Er würde mich nicht stören, wenn es nichts Wichtiges wäre.«
    Sie gingen zusammen hinüber und fanden den älteren Mann so aufgelöst vor, dass er praktisch die Hände rang.
    »Was ist los?« Jaus ging sofort zu ihm. »Wilhelm?«
    »Nein, Meister, ihm geht es gut. Dr. Keller, ich soll Ihnen vom Seigneur ausrichten, dass er in die Stadt fahren musste, um mit jemandem zu sprechen.« Der alte

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