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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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»Das ist mein kleiner Bonus, okay? Ich kann in den Kopf von Leuten sehen, aber nur in den von Killern.«
    »Er war kein Kyn.« Michael schien dieser Gedanke zu beruhigen.
    »Er hätte einer sein können. Ich konnte auch Thierrys Gedanken hören.« Alex sah, wie sein Gesichtsausdruck wechselte. »Was? Ich habe nicht darum gebeten. Die böse Darkyn-Fee hat es mir mitgegeben.«
    »Du konntest Thierrys Gedanken lesen.«
    »Laut und deutlich. Die ganze Zeit, die er hier war, dachte er daran, jeden im Haus, in der Stadt, im ganzen Staat und so weiter umzubringen.« Sie seufzte. »Ein paarmal war ich bereit, ihm dabei zu helfen.«
    Michael legte seine Hände auf ihre Schultern. »Alexandra, die Talente der Kyn funktionieren bei Menschen. Nur bei Menschen. Dass du die Gedanken eines Kyn in mörderischer Raserei lesen kannst …« Er schien nicht zu wissen, wie er diesen Satz beenden sollte.
    »Dann werden wir es also wissen, wenn Philippe mal endgültig genug von dir hat.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich verstehe nicht, was das Problem ist.«
    »Du wirst niemandem von deiner Gabe erzählen.«
    »Lass mich nachdenken.« Sie blickte zur Tunneldecke. »Nein, ich tue immer noch verdammt noch mal genau das, was mir gefällt. Ich werde dir mitteilen, falls sich das mal ändert.« Jetzt würde er sie auf Französisch anschreien oder sie schütteln oder irgendetwas Dummes darüber sagen, dass er ihr Meister war und dass sie ihn niemals aus den Augen lassen durfte.
    »Ich gebe dir nur Dinge, die du nicht willst.« Michael beugte sich vor und presste seinen Mund auf die Linie zwischen ihren Augenbrauen. »Es tut mir wirklich leid, Alex. Es kann nicht angenehm für dich sein. Aber es wäre besser, wenn du niemandem davon erzählst.«
    »Heute Abend hat es uns die Haut gerettet. Hör auf, verständnisvoll zu sein, nur damit du bekommst, was du willst. Ich hasse das.« Sie kletterte die Leiter hinauf ins Haus, wo Cypriens Seneschall auf sie wartete.
    Alex hätte Philippes Doppelgänger aus Legosteinen bauen können; sein Körper war ebenso klotzig und massiv wie diese. Als sie sich kennenlernten, hatte sie ihn gehasst, und er hatte sich wahrscheinlich schon darauf gefreut, sie aus dem Haus zu werfen. Mit der Zeit jedoch waren sie durch den Wunsch, Cyprien am Leben zu erhalten, zu Verbündeten geworden. Jetzt herrschte zwischen Philippe und Alex eine solide, wenn auch manchmal gereizte Zuneigung.
    »Ein Killer hat versucht, uns in der Praxis umzubringen«, sagte Cyprien zu Philippe. »Verdopple die Wachen und hol die Jäger. Er hatte Kupferkugeln dabei. Wenn er gefunden werden sollte, will ich ihn lebend.«
    »Meister, es gibt da etwas, das Ihr wissen solltet.« Philippe reichte ihm ein gefaltetes Blatt Papier, auf dem etwas auf Französisch geschrieben stand.
    »Was ist los?«, fragte Alex.
    »Jamys.« Cyprien faltete den Zettel wieder zusammen. »Er ist nach Chicago unterwegs, um nach seinem Vater zu suchen.«

 
    4
    »Wohin fahren wir noch mal, mein Freund?«
    Jamys Durand blickte Hal an, den Mann, der den Wagen fuhr, in dem sie saßen. Er hatte es natürlich nicht gesagt, aber er holte noch einmal die gefaltete Karte aus seiner Tasche und deutete auf Chicago.
    »Direkt um die Ecke.« Hals Kopf wippte auf und nieder. »Ich setze dich dort ab, dann fahr ich weiter nach Fort Wayne. Hab ’n Honey da. Gabelt mich immer für die Nacht auf und macht mir Frühstück. Kellnerin, aber sie arbeitet mittags.«
    Jamys stellte sich einen Topf mit Honig vor und Hal, der an einem Pfahl hing, bis er begriff, was Hal gemeint hatte. Das meiste von dem, was Hal sagte, musste er mühsam entschlüsseln. Jamys’ Englisch war nicht besonders gut, und das lag ganz allein an ihm. Sein Onkel Gabriel hatte ihn gewarnt, dass er die Sprache eines Tages würde verstehen müssen.
    Hal redete viel, schien jedoch keine Antwort von ihm zu erwarten. Was Jamys nur recht war, da er höchstens grunzen konnte.
    Hals Stimme wurde eins mit dem Brummen des Motors, während Jamys in die Nacht hinausstarrte. Bald waren sie in Chicago, und er würde mehr tun müssen, als auf die Karte zu deuten und zu grunzen, wenn er Thierry finden wollte.
    Ich komme, Vater.
    Hal war der siebte Mensch, mit dem Jamys zusammen war, seit er New Orleans verlassen hatte. Am ersten Tag seiner Reise war es Jamys’ einzige Sorge gewesen, möglichst viel Abstand zwischen sich und Cyprien und den Jardin zu bringen. In Amerika war das mit dem Abstand kein Problem; unentdeckt zu bleiben, zu jagen

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