Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
leihen willst.«
    »Das ist gut. Das ist großartig.« Blaze strich sich mit der Hand über seinen Mund und sein Kinn. »Hab den Truck in Niggertown abgestellt, wie du gesagt hast. Werden wir uns je ’nen Wagen kaufen?«
    »Raze sagt, wir können nicht so mit dem Geld um uns werfen. Wenn die Bullen einen von uns mit ’nem brandneuen Wagen sehen, sind wir dran.« Was Blaze eigentlich noch wissen sollte; sie waren alle da gewesen, als Raze ihnen erklärt hatte, wie es jetzt weiterging.
    Zwei weitere Jungs kamen rein und duckten sich unter dem Rolltor der Lagerhalle durch. Einer von ihnen hielt ein Sixpack Bier hoch, eine Trophäe des Erfolges.
    »Bring den Scheiß hier rüber.« Decree zog sich ein T-Shirt an und strich über seine Kopfhaut. Drei Tage alte Stoppeln drängten gegen seine Handfläche. Verdammt, es wuchs schnell wieder nach; er würde Pure dazu bringen müssen, ihn zu rasieren, wenn er sie das nächste Mal sah.
    »Seine Eltern waren in den Nachrichten«, sagte einer der Jungs, während er das Bier verteilte. »Der Vater von dem kleinen Scheißer war ein Weißer. Wahrscheinlich ist sein Schwanz zu klein für irgendwas anderes als eine gelbe Möse.«
    Noch mehr Jungs kamen in die Lagerhalle. Einige brachten Bier mit, andere Sandwiches, Chips und Süßigkeiten. Alle hatten glatt rasierte Köpfe und trugen eine Uniform aus schwarzer Jeans und T-Shirts, Springerstiefeln und Bomberjacken. Die meisten hatten zahlreiche Tätowierungen und Piercings. Zwei oder drei der älteren Jungs trugen weiße Hosenträger anstelle von Gürteln, auf denen mit wasserfestem Edding Namen geschrieben waren.
    Jemand stellte einen Ghettoblaster an, während sie sich das Bier und das Essen teilten. Decree hörte, wie die anderen mit dem Job angaben. Als die Nacht kam, wurde es ruhiger, und die Jungs bildeten wie von selbst einen Kreis um Decree und den Sessel.
    »Wir waren gut«, sagte er zu ihnen. »Raze ist sehr zufrieden mit uns. Die Bullen haben wie immer nicht den blassesten Schimmer.«
    Die Jungs, von denen einige bereits ein wenig betrunken waren, lachten und stießen sich gegenseitig an. Decree hielt eine Hand hoch, um für Ruhe zu sorgen.
    »Aber wir müssen den Ball flach halten. Niemand zeigt sich auf der Straße. Ihr geht nach Hause, zur Arbeit, zur Schule. Als wäre nichts passiert. Wenn euch jemand fragt, kennt ihr die Nummer und die Geschichte.« Er sah Blaze an, der sich ein wenig vor und zurück wiegte. »Fragen?«
    Bull, ein kräftiger, sportlicher Typ mit zerschrammten Händen, suchte seinen Blick. »Wann ist der nächste Überfall?«
    »Raze kündigt ihn telefonisch an. Er sagt, diese Typen haben noch jede Menge Aufträge für uns.« Decree sah, dass Blaze, der wieder aussah, als müsse er sich übergeben, mit dem Kopf schüttelte, als man ihm ein Bier anbot. »Okay, das wäre alles. Kommt Freitag wieder her und nehmt eure Arbeitsklamotten mit.«
    Die Jungen hoben ihre Dosen und den Müll auf und warfen ihn auf dem Weg nach draußen in ein offenes Fass. Als Blaze gehen wollte, hielt Decree ihn auf. »Bleib noch ’ne Minute, Mann. Ich hab da was für dich.«
    Blaze leckte sich über die Lippen. »Was Gutes?«
    Decree sah auf die Uhr. »Ja, ’ne Lieferung. Sollte jeden Moment hier sein.«
    »Das ist gut, Mann.« Blaze lief unruhig durch die Lagerhalle. »Ich hab meiner Schlampe Jude erzählt, wie toll dieser Gig ist. Sie hat sich ständig beklagt, verstehst du?«
    »Du hast ihr von dem Job erzählt?«, fragte Decree.
    »Nein, Mann, das würde ich nie tun.« Blaze schüttelte den Kopf. »Sie kann die Klappe nicht halten; erzählt alles ihrer Mutter. Ich hab ihr nicht mal gesagt, dass ich wieder bei den Jungs bin. Ihre Mutter würde die Bullen rufen.«
    Decree hörte Schritte vor der Lagerhalle. »Das ist gut, Blaze. Das Geschäft läuft besser, wenn die Schlampen nichts damit zu tun haben.«
    »Hey, hast du was dabei, Mann?« Blaze ließ ein angespanntes Kichern hören. »Ich bin echt am Ende.«
    »Ich hab was draußen im Wagen. Warte hier.«
    Er ging nach draußen und zog sich die Jacke an. Die Nächte wurden allmählich kalt und lang; er musste bald etwas Wärmeres stehlen. Für sich und für Pure.
    Raze kam wie immer aus dem Nichts. Als er es das erste Mal getan hatte, wäre Decree beinahe ohnmächtig geworden. Jetzt hatte er sich an Razes Zaubertricks gewöhnt, oder er sagte sich zumindest, dass es so war. Seine Eier zogen sich immer noch ein bisschen zusammen, wenn er ihm in die Augen sah. Raze hatte die

Weitere Kostenlose Bücher